Die Büchse der Pandora - Wer liebt Wen?
rot bis unter die
Haarwurzeln und sah bezaubernd aus. Komisch, dass mir das in dieser prek ä ren Situation auffiel. Alle
warteten gespannt darauf, wie Ethan sich ä u ß ern w ü rde.
Er
schien es zu genie ß en das
Z ü nglein
an der Waage zu sein und holte erst mal tief Luft. Die Situation war wirklich
spannungsgeladen, dass ein Funke gereicht h ä tte, alles zur Explosion zu bringen.
"Ich
liebe Tim und weil ich das tue, werde ich es hinnehmen, dass er mit Alexander
schl ä ft.
Und Helen, der Sex mit dir war mehr als aufregend, ich w ü rde ihn gern
wiederholen." Charmant l ä chelte er sie an, was sie noch mehr err ö ten lie ß . Ein wenig g ö nnerhaft hatte er
geklungen. Bei Ethan war ich jedes Mal hin und her gerissen, ihn schlagen zu
wollen, f ü r
seine Ü berheblichkeit
oder fasziniert zu beobachten, wie wir alle uns seinen W ü nschen f ü gten. Ethan und auch Helen
warteten darauf, ob Tim und ich uns positiv dazu ä u ß ern w ü rden, dass auch sie weiterhin sexuellen Kontakt
pflegen w ü rden.
Klar w ü rde ich Helen nicht gern
mit Ethan teilen, aber gleiches Recht f ü r alle, darum nickte ich nur zustimmend und
Tim tat es mir gleich. Ihn st ö rte es weniger, Ethan mit einer Frau zu teilen.
Totenstille
herrschte im Raum und keiner wusste so recht, wie er sich jetzt verhalten
sollte. Allen war anzusehen, dass sie einerseits froh waren, endlich die Karten
offen auf den Tisch gelegt zu haben. Andererseits waren das keine kleinen
Zugest ä ndnisse,
sondern riesige Einschnitte in unser bisheriges Leben. Wie sollten die Zugest ä ndnisse gehandhabt werden,
offen oder nur geduldet im Geheimen. Im Kopf ging ich die m ö glichen Konstellationen
noch einmal durch. Helen mit Ethan und mit mir, Tim mit mir und mit Ethan,
Ethan mit Tim und Helen, ich mit Tim und Helen. Die Konstellation Tim und Helen
gab es nicht und ich wusste, dass es ein absolutes No -Go
gab: Ethan und meine Wenigkeit. Nie w ü rde Tim das verkraften und Helen auch nicht.
Ich
stand auf und erschreckte alle mit meiner abrupten Unterbrechung der Stille.
Ohne recht zu wissen, was ich eigentlich vorhatte, reichte ich Ethan die Hand,
ganz so, als w ü rden
wir einen g ü ltigen
Vertrag abschlie ß en.
Er
ergriff sie, stand ebenfalls auf und zog mich kurz in seine Arme. Tim und Helen
taten es uns gleich und dann fielen Tim und ich uns in die Arme und hielten uns
kurz fest, so fest es nur irgendwie ging.
Ethan
k ü sste
Helen zart auf die Stirn und sie sah verlegen zu ihm auf.
Alles
schien geregelt und doch herrschte in unserem Inneren Chaos pur.
Auf
was lie ß en wir
uns hier blo ß ein?
Eine Beziehung zu viert, konnte das gut gehen?
Kapitel 20
Die Vierecksbeziehung gestaltete sich vorerst verhalten. Jeder
wollte, doch keiner traute sich. Dennoch entspannten sich die Gem ü ter etwas, da das Gewissen
nicht mehr so stark belastet war. Tim verhielt sich mir gegen ü ber eher distanziert und
ich litt sehr darunter, wusste ich nicht, warum er sich jetzt, wo er die
Erlaubnis hatte, weiter von mir entfernte, statt n ä her an mich heranzur ü cken.
Ethan
und Helen dagegen trafen sich nach kurzer Zeit h ä ufiger allein. Sie gingen gemeinsam Essen,
ohne Tim und ohne mich. Wo der Abend endete, wussten wir nicht genau, aber
durch das Hotel hatten die Zwei eine sichere R ü ckzugsm ö glichkeit. Nach einigen Wochen suchte ich ein
Gespr ä ch mit
Tim, denn wir hatten uns gerade drei Mal allein getroffen und die Distanz
zwischen uns war riesig gewesen.
Ich
hatte Tim zum Italiener eingeladen und er erschien p ü nktlich. Zur Begr üß ung hatten wir uns kurz in
den Arm genommen, aber meinen flehenden Blick nach einem Kuss hatte er
ignoriert.
W ä hrend wir auf unser Essen
warteten, plauderten wir ü ber
Belangloses, ü ber
die lustige Zeit in der WG, bevor wir ein heimliches Paar gewesen waren. Tim
erz ä hlte
von seiner Arbeit und eigentlich war alles harmonisch, hatte ich genau diese
Zweisamkeit mit ihm vermisst. Jetzt aber sa ß en wir uns gegen ü ber, als ob uns noch nie
brennende Leidenschaft verbunden h ä tte. Tim unterdr ü ckte jegliches Gef ü hl, welches ü ber normale Freundschaft
hinausging. Schlie ß lich
platzte mir der Kragen.
"Liebst
du mich nicht mehr?", fragte ich ihn gerade heraus, und ich war selbst ü berrascht, wie verzweifelt
meine Stimme klang.
Erst
sah er mich nicht an, spielte mit ein paar Kr ü meln, die auf der Tischdecke lagen.
"Ich
liebe dich, aber ich versuche, mich zu entlieben
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