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Die Büchse der Pandora

Die Büchse der Pandora

Titel: Die Büchse der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Ablenkungsmanöver fehlschlagen sollte. Aber zufällig bemerkte ich den Ausdruck der Bestürzung auf dem Gesicht des Mädchens, als Albert sein Lassokunststück vollführte. Das passte so gar nicht zu ihrer Rolle. Der Angriff des Fremden sollte offensichtlich mein Vertrauen zu ihr festigen. Deswegen entschloss ich mich dazu, den braven, leichtgläubigen Privatdetektiv zu spielen – schluckte ihre unwahrscheinliche Geschichte, ohne mit der Wimper zu zucken, und ließ mich schließlich hierher locken. Aber ich hatte Albert genaue Instruktionen hinterlassen. Mit allerlei Vorwänden verzögerte ich unsere Ankunft, um euch genügend Zeit zu lassen.«
    Cicely March blickte ihn mit eisiger Miene an.
    »Sie sind nicht bei Sinnen. Was wollen Sie hier finden?«
    »Ich erinnere mich, dass Richards eine Dose Badesalz in dem Koffer gesehen hat – sollten wir nicht mit dem Badesalz beginnen, Inspektor?«
    »Ausgezeichnete Idee, Sir.«
    Er nahm eine der eleganten rosa Dosen aus dem Regal und kippte ihren Inhalt auf den Ladentisch aus. Das Mädchen lachte.
    »Echtes Badesalz, wie?«, sagte Tommy enttäuscht, »so harmlos wie kohlensaures Natron.«
    »Vielleicht im Safe?«, schlug Tuppence vor.
    In der Ecke befand sich ein kleiner Wandsafe. Der Schlüssel steckte. Tommy zog die Tür auf und grinste befriedigt: Die Rückwand des Safes stand offen, und die Mauernische dahinter war voll von den gleichen rosa Badesalzdosen, die im Laden verkauft wurden. Tommy nahm eine Dose heraus und klappte den Deckel auf. Obenauf lagen die duftenden rosa Kristalle, aber darunter befand sich ein feiner, weißer Puder.
    »Sie haben es, Sir!«, rief der Inspektor begeistert. »Das ist reines Kokain, da wette ich eins zu hundert! Wir wussten, dass es hier in der Gegend ein Verteilerzentrum geben musste – aber wir haben es nie entdecken können. Damit ist Ihnen wirklich ein feiner Fang gelungen, Sir!«
    »Ein großer Erfolg für ›Blunts Brillante Detektive‹«, sagte Tommy zu Tuppence, als sie zusammen aus dem Laden traten. »Manchmal ist es ein Glück, ein verheirateter Mann zu sein! Dein geduldiger Unterricht hat mich schließlich dazu befähigt, Wasserstoffsuperoxyd sofort zu erkennen, wenn ich es sehe. Blondes Haar muss schon echt sein, wenn es mich überzeugen soll. – Wir wollen einen schönen Geschäftsbrief für den Botschafter aufsetzen, in dem wir ihm mitteilen, dass die Angelegenheit befriedigend geklärt ist. Und nun, mein lieber Junge, wie wäre es mit einer Kanne Tee und einem Berg frischer Buttersemmeln?«

Der Mann, der Nummer 16 war
     
    T ommy und Tuppence hielten mit dem Chef hinter schalldichten Türen eine Konferenz ab. Er hatte sie mit viel Wärme und Herzlichkeit begrüßt.
    »Ich beglückwünsche Sie zu Ihren Erfolgen! Mit Ihrer Hilfe ist es uns gelungen, nicht weniger als fünf Agenten hinter Schloss und Riegel zu befördern, von denen wir allerhand interessante Dinge erfahren haben. Aus zuverlässiger Quelle weiß ich jedoch, dass das Hauptquartier in Moskau, all unseren Vorsichtsmaßnahmen zum Trotz, Verdacht geschöpft hat. Die Russen vermuten, dass in ihrer Kontaktstelle, das heißt Theodor Blunts Detektivbüro, nicht alles so ist, wie es sein sollte.«
    »Nun«, meinte Tommy, »früher oder später mussten sie ja Verdacht schöpfen.«
    »Ganz richtig, es war zu erwarten. Aber ich bin etwas beunruhigt – Ihretwegen, Mrs Beresford.«
    »Oh, ich kann schon auf meine Frau aufpassen, Sir«, sagte Tommy; im gleichen Augenblick erklärte Tuppence: »Ich kann sehr gut auf mich selbst aufpassen!«
    »Hm«, brummte Mr Carter. »Sie haben schon immer ein ausgeprägtes Selbstvertrauen an den Tag gelegt. Ob Ihre bisherige Erfolgsserie ausschließlich Ihrer übermenschlichen Klugheit zuzuschreiben ist oder ob nicht auch ein wenig Glück mit dabei im Spiel war, kann ich nicht beurteilen. Aber wir alle wissen, dass Fortuna wankelmütig ist. Nun, wir wollen dieses Thema nicht weiter verfolgen. – Ich glaube, Mrs Beresford gründlich genug zu kennen, um zu wissen, dass es ganz zwecklos wäre, sie zu bitten, ein paar Wochen auszuspannen und sich vom Schauplatz zurückzuziehen?«
    Tuppence schüttelte energisch den Kopf.
    »Nun, so bleibt mir nichts übrig, als Sie beide, so gut ich kann, über die neueste Entwicklung zu informieren. Wir haben Grund zu der Annahme, dass Moskau einen Sonderagenten herübergeschickt hat. Wir wissen nicht, unter welchem Namen er reist, auch nicht, wann er ankommen wird. Aber etwas wissen wir über ihn: Es

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