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Die Büro-Alltags-Bibel

Die Büro-Alltags-Bibel

Titel: Die Büro-Alltags-Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jochen Mai
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Wirtschaftswissenschaftlerin untersuchte, wie man Kritik optimal sendet oder empfängt. Dabei befragte sie insgesamt 104 Führungskräfte. Zuvor mussten sich diese jedoch durch ihre Mitarbeiter, durch andere Kollegen und Kunden in sogenannten 36 0-Grad -Feedbacks hinsichtlich ihrer Kritikkompetenz beurteilen lassen. Bruce unterschied anschließend zwischen zwei grundsätzlichen Kompetenzen: Die aktive Kritikkompetenz beschreibt die Fähigkeit, andere Menschen (Mitarbeiter, Kollegen, Vorgesetzte) fördernd im Sinne der Person und der Sache zu kritisieren. Die passive Kritikkompetenz sagt aus, wie konstruktiv einer mit Kritik umgehen kann. Am Ende ihrer Untersuchungen identifizierte Bruce jeweils vier Kritikertypen samt dazugehörigen Kritikstilen, die jeder schon einmal erlebt hat und die in jedem Büro mit einer Belegschaft von n > 20 vorkommen dürften. Sie können ja die Probe aufs Exempel machen und sich bei der folgenden Aufzählung selbstkritisch fragen, welcher Typ Sie sind. Oder Ihr Kollege. Oder Ihr Chef.
    Gemeinhin gilt: Menschen mit geringem Selbstvertrauen sind aggressiver als jene mit robustem Selbstgefühl. Neueste Forschungen der Universität von Georgia zeigen indes: Auch wer über ein ausgeprägtes, aber instabiles Selbstwertgefühl verfügt, reagiert auffallend wortreich bis wütend auf Kritik. Wie die Wissenschaftler vermuten, in erster Linie, um plötzliche Selbstzweifel zu kompensieren.

    Aktiv
    Der kompetente Kritiker
    Bei diesem Typ bewegt sich das Bedürfnis nach sozialer Anerkennung auf einem gesunden Niveau. Weder versucht er Beliebtheitswettbewerbe zu gewinnen, noch versteht er sich als Hardliner und Einpeitscher. Kurzum: Er ist in der Lage, zum Wohle des Unternehmens unangenehme Entscheidungen zu treffen. Vorher prüft er aber gründlich die Standpunkte Dritter, um im Konfliktfall für beide Seiten sinnvolle Optionen zu erzielen. Zudem zeichnet ihn ein nützlicher, aber nicht übertriebener Humor aus.

    Der Kumpelhafte
    Er ist der empathischste Typ und besitzt die Fähigkeit, sich in die Lage anderer hineinzuversetzen. Seine Schwachstelle ist aber die soziale Anerkennung. Die bewertet er zuweilen höher als den Unternehmenserfolg, weshalb er ungern unbequeme Entscheidungen trifft. Immerhin: Auch der Kumpeltyp besitzt Humor, was zumindest hilft, besonders kritische Situationen zu entschärfen.

    Der Autoritäre
    Das Motto dieses Draufgängers: Was hätte Rambo an meiner Stelle getan? Dieser Typ geht keinem Konflikt aus dem Weg. Dabei beharrt er dann stur auf seinen eigenen Standpunkten. Kompromisse sind jedenfalls nicht sein Stil, sein Ziel eigentlich auch nicht. Der autoritäre Führungsstil dient allerdings meist nur dazu, den Mangel an sozialer Kompetenz zu überdecken.

    Der Konfliktscheue
    Gut, auch dieser Typ hat empathische Stärken, kann sich gut in die Lage anderer versetzen. Aber er erträgt keinen Streit. Kommt es zu Konflikten, zieht er sich möglichst unauffällig zurück oder schweigt. Über Kollegen oder Mitarbeiter äußert er sich nur ungern – und schon gar nicht negativ.

    Passiv
    Der kompetente Kritiknehmer
    Lob und Tadel sind für ihn zwei Seiten derselben Medaille. Kritik versteht dieser Typ als Chance zur persönlichen Entwicklung und verarbeitet sie entsprechend konstruktiv. Zwar wird er im Konfliktfall auch seinen eigenen Standpunkt artikulieren, aber er hält nicht zwingend daran fest. Entscheidend ist für ihn, einen für das Unternehmen sinnvollen Kompromiss auszuhandeln.

    Der Übersensible
    Wer andere beurteilt oder kritisiert, setzt diese immer auch ein Stück weit herab. Genau dafür haben diese Personen sensible Antennen. Kritik empfindet dieser Typ daher stets als Bevormundung, was die Konfliktlösung mit ihm wahrlich nicht erleichtert.Oft offenbart er sich durch eigensinniges und unbelehrbares Verhalten.

    Der Kooperative
    Man könnte auch sagen, es handelt sich hierbei um einen Jasager, jedenfalls im Extrem. Im Konfliktfall stimmt er meist vorschnell der Meinung anderer zu. Solange die Kritik vehement genug vorgetragen wird, neigt er auch nicht dazu, sie zu hinterfragen. Das hat dann allerdings häufige Verhaltensschwankungen und fehlende Zielstrebigkeit zur Folge.

    Der Unabhängige
    Nach außen signalisiert dieser Typ stets Kooperationsbereitschaft. Auf Kritik reagiert er vermeintlich offen und positiv. Denkste. Tatsächlich traut er den erzielten Kompromissen nur selten. Vielmehr hält er seine eigene Meinung für die bessere, weshalb er sich auch

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