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Die Büro-Alltags-Bibel

Die Büro-Alltags-Bibel

Titel: Die Büro-Alltags-Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jochen Mai
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verlieren. Sollte ein Weg im Laufe der Zeit ausfallen, bleiben immer noch genug alternative Pfade. Für die Denkstraßen, das weiß man aus der Intelligenzforschung, ist es essenziell, dass sie häufig befahren werden. Im Gegensatz zu Autobahnen nutzen sie sich mit zunehmendem Verkehr nicht ab, sondern werden breiter und besser. Und das geschieht vor allem durch Nachdenken, was nichts anderes ist als Tausende kleine (Abzweig-)Entscheidungen zu treffen. An der Stelle kommt das Tanzen ins Spiel. Während die meisten Sportarten, wie Schwimmen oder Golfen, überwiegend gelernte Bewegungsabläufe abrufen und diese allenfalls verfeinern, fördert Tanzen zahlreiche kognitive Prozesse. Wer mit einem Partner zur Musik groovt, muss blitzschnell auf dessen Bewegungen reagieren, gleichzeitig die eigenen mit dem Rhythmus abgleichen und je nachdem neue Bewegungen, wie etwa eine Drehung oder einen Ausfallschritt, planen und choreographieren. Das alles in Sekundenbruchteilen. Und jedes Mal anders. Der Tanz soll ja spontan aussehen und nicht wie abgespult. So hatten in dem Experiment denn auch die Freistil-Paartänze den größten Effekt auf die Intelligenz – also Swing, Foxtrott und Latein (die Probanden waren Senioren, Techno und Hiphop kannten sie nicht). Der zweite Vorteil dieser Tänze ist, dass sie sowohl das Führen wie auch das Geführtwerden einschließen, was die Anzahl der dafür nötigen Entscheidungen erhöht. Eine Frau, die geführt wird, ist ja geistig keinesfalls passiv: Sie muss die Bewegungen ihres Partners interpretieren und darauf gekonnt reagieren. Womit ebenfalls klar ist, dass das geistige Training umso stärker ausfällt, je häufiger sie an dem Abend ihren Tanzpartner wechselt. Und gegen solche Argumente sollten nicht mal bewegungsaverse Chefs etwas einwenden können.

    Keine Fragen mehr? Gut, dann noch eine juristische Finesse zum Schluss: Da eine Bürofeier (wie übrigens die Weihnachtsfeier auch) eine betriebliche Veranstaltung ist, sind die Mitarbeiter während der Party unfallversichert – egal, wie betrunken sie bei einem möglichen Unfall waren. Als Gradmesser, ab wann die Feier wieder privat ist, gilt Juristen die Anwesenheit des Chefs: Gehen die Vorgesetzten nach Hause und mit ihnen das Gros der Mitarbeiter, endet der betriebliche Charakter der Sause und damit auch der Unfallschutz. Dasselbe gilt für den Heimweg: Der ist immer privat. Also bitte aufpassen!

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    22.00 Uhr
Morgen ist auch noch ein Tag …
    Warum regelmäßiger Schlaf so gesund ist ■ Na dann, gute Nacht

    »Das Bett ist Medizin.«
    Italienisches Sprichwort
    Ein großartiger Tag liegt hinter Ihnen, voller Impressionen, Erkenntnissen, Erfahrungen. Sie haben viel geleistet, organisiert, konferiert, präsentiert und gefeiert. Morgen ist aber auch noch ein Tag. Deshalb wäre es klug, in der nächsten Zeit schlafen zu gehen. Auch wenn es vielen angesichts zunehmend voller Terminkalender wie pure Verschwendung erscheint, ein Drittel ihrer Lebenszeit in der Horizontalen zu verbringen: Wir alle brauchen unseren Schlaf, um klarer zu denken, den Psychomüll zu entsorgen, schneller zu reagieren und Neues zu lernen. Regelmäßige Nachtruhe ist ein regelrechter Jungbrunnen, bei dem wir uns psychisch erholen und körperlich regenerieren.
    Verantwortlich dafür ist insbesondere das Wachstumshormon Somatotropin, das nur während des Tiefschlafs ausgeschüttet wird und für das Wachstum sowie die Erneuerung unserer Zellen sorgt. Aus dem Grund ist es zum Beispiel auch so wichtig, dass wir regelmäßig tief und durchschlafen, sonst verringert sich das Zellwachstum und wir bekommen schneller Falten. Eine Studie von Wissenschaftlern der Universität Köln zeigt, dass Menschen, die nachts arbeiten, ein deutlich erhöhtes Risiko haben, an Krebs zu erkranken. Die Gefahr für Prostatakrebs stieg bei den Nachtschichtlern beispielsweise um 40 Prozent, das Risiko für Brustkrebs gar um 70 Prozent. Hauptverantwortlich dafür war wiederum das Hormon Melatonin. Das sogenannte Schlafhormon strömt nur bei absoluter Dunkelheit durch unsere Blutbahnen und gilt als Krebsblocker.
    Typischerweise verläuft gesunder Schlaf in fünf Phasen (siehe Abbildung): In Phase 1, also wenn wir zu Bett gehen, fährt der Organismus allmählich runter, Blutdruck und Körpertemperatur sinken ab, wir schlafen ein. In der Tiefschlafphase (2) setzt der Körper vor allem auf Erholung, wir regenerieren uns – dank Somatotropin. In Phase 3 verarbeitet das Gehirn die Eindrücke des

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