Die Büro-Alltags-Bibel
dass alle von der Kamera erfasst werden und damit sichtbar bleiben. Stimmen, die aus dem Off zu allen sprechen, irritieren enorm.
Vermeiden Sie auffällig gemusterte Kleidung. Fernsehleute scheuen aus gutem Grund Karomuster, leuchtfarbene Hemden, Blusen oder Krawatten sowie starke Kontraste: Diese lassen das Bild flimmern – und das lenkt die Betrachter mächtig ab. Ähnliches gilt für stark funkelnden Schmuck oder andere reflektierende Gegenstände im Raum.
Falls Sie das Meeting organisieren: Erscheinen Sie überpünktlich und stellen Sie sicher, dass die Verbindungen stehen, bevor es losgeht. Nichts nervt mehr als Sound- und Funktionschecks während der eigentlichen Sitzung. Das ist wie bei Präsentationen, bei denen der Redner erst einmal sein Betriebssystem reparieren muss, bevor er loslegt, Motto: »Komisch, gestern ging’s noch …«.
Ernennen Sie einen Moderator, der das Rederecht verteilt. Während sich bei Meetings, in denen alle physisch anwesend sind, meist der Lauteste durchsetzt, kommt es bei Videokonferenzen (insbesondere bei transkontinentalen) oft zu Übertragungsverzögerungen. Dadurch entstehen bizarre zeitversetzte Konversationen. Spätestens dann braucht es jemanden, derfestlegt, wer noch ausreden darf und wer als Nächster spricht. Und gerade bei Videokonferenzen gilt: Es kann nur einer reden.
Im Meeting:
Stellen Sie die Teilnehmer kurz vor oder lassen Sie diese sich selbst präsentieren, falls es keine regelmäßige Runde ist. Das ist nicht nur höflich, sondern ermöglicht hinterher die direkte Ansprache mit Namen. Das wiederum verbindet und baut Konflikten vor. Was auch hilft: übergroße Namensschilder, die auch auf dem Bildschirm noch zu lesen sind.
Verhalten Sie sich natürlich: Sprechen Sie in die Kamera, betonen Sie Ihre Sätze normal, aber vermeiden Sie ausladende Gesten. Diese sehen bei Bildübertragungen immer unvorteilhaft und latent aggressiv aus.
Wenn Sie etwas gesagt haben, geben Sie anderen mehr Zeit als sonst zu antworten. So erhalten auch die Zugeschalteten die Chance, sich zu Wort zu melden.
Bleiben Sie höflich: Flüstern Sie nicht mit dem Nachbarn, checken Sie nicht Ihre E-Mails am BlackBerry und lesen Sie keine Zeitung. Das gilt zwar für alle Meetings, noch mehr aber für T V-Besprechungen , weil es die Übertragungsakustik enorm stört und den Zugeschalteten erst recht ein Gefühl von Abwesenheit vermittelt.
Aufpassen mit Kaffeetassen, die Sie ins Meeting mitbringen! Insbesondere wenn Sie diese immer wieder auf dem Tisch abstellen, auf dem die Mikrofoneinheit steht. Das gibt dann sehr laute und sehr hässliche Übertragungsgeräusche. Wenn Sie schon während der Konferenz Kaffee (Tee, Wasser, Saft) trinken müssen, behalten Sie die Tasse (das Glas) bitte in der Hand.
Nach dem Meeting:
Fassen Sie die Ergebnisse zusammen und verteilen Sie das Protokoll an alle – zum Beispiel per E-Mail . Das verhindert Missverständnisse und späteren Widerspruch.
[ Menü ]
10.03 Uhr
Bei mir piept’s wohl!
Wenn das Handy fünf Mal klingelt ■ Wie E-Mails wirken ■ Tipps für Telefonate mit schwierigen Leuten
»Im Leben eines jeden Büromenschen
gibt es drei einschneidende Ereignisse:
Erstens einen Wechsel des Vorgesetzten,
zweitens den Tod der Topfpflanze
und drittens eine neue Telefonanlage.«
Christian Ankowitsch , Autor
Reden, reden, immer nur reden. Nie hat man seine Ruhe. 97 Millionen Handyanschlüsse gibt es bereits in Deutschland – 18 Prozent mehr als Einwohner. Und als wäre man mit einem Bürotelefon nicht schon kommunikativ ausgelastet genug, klingelt, summt und vibriert es neuerdings auch noch rund um die Uhr in Jacken-, Hosen- und Schultertaschen – BlackBerry, Handy und iPhone sei Dank. Rund 37 Prozent der Menschen fühlen sich offenbar ganz gut dabei, sie halten ihre Sprechhilfen und SM S-Mitteilungen für unverzichtbar. Vor allem für den Job. Am PC kommen dann noch diverse E-Mails dazu. In deutschen Unternehmen erhalten Mitarbeiter täglich schätzungsweise zwischen 30 und 40 solcher Nachrichten. Etwa jeder zweite Arbeitnehmer hat eine eigene Mail-Adresse im Büro, bei den Selbstständigen sind es sogar 76 Prozent, hat einmal eine Forsa-Umfrage ergeben. Immer ansprechbar, immer im Einsatz? Eigentlich eine gute Sache. Zeigt doch das ewige Geklingel auch, dass die Welt ohne einen nicht funktioniert. Es piept, also bin ich wichtig.
Leider sieht die Wahrheit etwas anders aus. Jede dritte Bürokraft hat heute das Gefühl, durch E-Mails , SMS & Co. mit
Weitere Kostenlose Bücher