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Die Burg Der Abenteuer

Die Burg Der Abenteuer

Titel: Die Burg Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Das ist eine glänzende Idee!«
    Die andern hörten sich diese Erklärung mit gemischten Gefühlen an. Dina graulte sich in dem dunklen und engen Tunnelweg und wäre am liebsten zurück in die Sonne gegangen. Lucy behagte der Gedanke nicht sehr, den Felsen zu erklettern und auf einem wackligen, unsicheren Ast in die Burg zu kriechen, die so verlassen und unheimlich wirkte. Aber Jack war der Meinung, daß sich ein Versuch lohne, und war sofort bereit, Tassies Vorschlag zu folgen.
    »Steck das Licht an«, ertönte Kikis Stimme aus dem Dunkel des Tunnels. »Steck das Licht an!«
    Die Kinder lachten. Es war zu drollig, wie Kiki oft die richtigen Worte traf.
    »Kommt! Wir wollen sehen, ob wir nicht etwas für die Brücke finden«, schlug Jack vor. Sie verließen den dumpf riechenden Tunnel und begaben sich auf die Suche nach einem Ast, den sie zu dem Fenster hinüberlegen könnten.
    Aber sie fanden nichts. Philipp entdeckte nur einen vertrockneten Ast, der ihr Gewicht bestimmt nicht ausge-halten hätte. Und es gelang ihnen nicht, einen genügend großen Ast von einem Baum abzubrechen.
    »Verflixt!« rief Jack. »Aber wir wollen doch noch einmal zurückgehen und wenigstens versuchen, den Felsen gegenüber dem Fenster zu erklettern. Wenn es uns gelingt, können wir morgen wiederkommen und ein Brett mitbringen.«
    Dina sah auf die Uhr. »Können wir das nicht morgen machen? Es ist schon ziemlich spät. Morgen bringen wir dann auch den Fotoapparat mit.«
    »Ja, das werden wir machen. Aber erst wollen wir mal sehen, ob es überhaupt möglich ist, in das Fenster zu klettern.« Jack begann den Felsen zu erklimmen, aber dieser war sehr steil, und der Knabe rutschte immer wieder ab. Danach versuchte es Philipp. Er hielt sich an den Schlingpflanzen fest und zog sich ein Stückchen hinauf.
    Da riß die Schlingpflanze plötzlich, der Junge verlor den Halt und rollte kopfüber den Felsen hinab. Glücklicher-weise tat er sich nichts, sondern kam mit ein paar Beulen davon.
    »Laßt mich mal gehen!« sagte Tassie. Und behende wie ein Äffchen klomm sie den Felsen hinauf. Sie konnte großartig klettern, viel besser als die beiden Jungens. Sicher setzte sie ihre Füße dorthin, wo sie Halt fanden, und wußte genau, an welchen Ranken sie sich festhalten konnte.
    Bald befand sie sich direkt gegenüber dem schmalen Fenster. An dieser Stelle wuchsen die Schlingpflanzen sehr dicht. Tassie hielt sich daran fest und spähte zum Fenster hin.
    »Ich könnte beinahe hinüberspringen«, rief sie den andern zu.
    »Daß du dich nicht unterstehst!« rief Philipp sofort zu-rück. »Du kleiner Dummkopf! Du wirst dir beide Beine brechen, wenn du runterfällst! Kannst du denn von dort etwas sehen?«
    »Nicht viel.« Tassie schien noch immer zu überlegen, ob sie es nicht doch wagen sollte, zu springen. »Das Fenster ist furchtbar klein. Ich weiß nicht, ob wir uns da hindurch-zwängen können. Hinter dem Fenster ist ein Zimmer.
    Aber es ist so dunkel, daß ich nicht erkennen kann, ob es groß oder klein ist. Es sieht recht sonderbar aus.«
    »Das glaube ich!« sagte Jack. »Komm herunter, Tassie!«
    »Ich will doch einmal rüberspringen und versuchen, ob ich durch das Fenster komme.« Tassie machte sich zum Sprung bereit. Aber ein Schrei von Philipp hielt sie zu-rück.
    »Wenn du das tust, darfst du nie wieder mit uns mitkommen, hörst du? Du wirst dir die Beine brechen!«
    Da ließ Tassie von ihrem Vorhaben ab. Wenn Philipp nun seine Drohung wahr machte, und sie nicht mehr mit den Kindern mitgehen durfte, die sie so sehr bewunderte und liebte? Das wollte sie nicht riskieren. Sie begnügte sich daher mit einem letzten Blick zum Fenster. Dann kletterte sie flink wie eine Ziege hinunter und stand im Nu wieder vor den wartenden Kindern.
    »Dein Glück, daß du nicht gesprungen bist!« sagte Philipp grimmig. »Denk mal, wenn du dich durch das Fenster gezwängt hättest — und du hättest dann nicht mehr zurückgekonnt! Dann wärst du für immer und ewig in der Burg gefangen gewesen.«
    Tassie erwiderte nichts. Sie vertraute auf ihre Fähig-keiten im Klettern und Springen und fand, daß Philipp sich unnötig aufregte. Als Kiki Philipps scharfe Stimme vernahm, fing er ebenfalls an zu schelten.
    »Wie oft habe ich dir gesagt, du sollst die Tür zumachen?« rief er und flog Tassie auf die Schulter.
    »Ungefähr hundertmal«, erwiderte Tassie lachend und kraulte Kiki den Kamm. Da mußten auch die andern lachen. Sie beeilten sich, den dunklen Tunnelgang zu

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