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Die Burg Der Abenteuer

Die Burg Der Abenteuer

Titel: Die Burg Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Philipp löste das Seil von seiner Hüfte und reichte es dem Mädchen. »Wir können uns dann nachher einer nach dem andern hinaufziehen und werden nicht abrutschen.«
    Tassie kletterte leichtfüßig an der Felswand hoch und blieb gegenüber dem Fensterschlitz stehen. Dort machte sie das Seil an einer starken Efeuwurzel fest und ließ sich dann mit ihrem ganzen Körpergewicht daran zurückfallen, um zu probieren, ob es auch hielt.
    »Paß auf, du Dummkopf!« schrie Philipp. »Wenn das Seil reißt, fällst du auf uns herauf!«
    Aber das Seil hielt. Tassie lachte zu den Kindern hinunter. Dann glitt sie behende wieder hinab und landete unten mit einem leichten Sprung.
    »Du müßtest in einem Zirkus auftreten!« rief Jack bewundernd. Aber Tassie sah ihn nur verständnislos an. Sie wußte nicht einmal, was ein Zirkus ist.
    Philipp hatte noch einen kürzeren Strick mitgebracht, um das Brett daran hochzuziehen. »Wir werden den Strick an dem Brett festmachen, und dann ziehe ich es hinter mir her. Los geht's!«
    Mit einer Hand ergriff Philipp den Strick mit dem Brett und versuchte sich mit der andern an dem Seil hochzuziehen, das Tassie oben befestigt hatte. Aber er kam so nicht weit, weil er beide Hände zum Klettern brauchte.
    »Binde mir das Brett mit dem Strick um den Bauch«, sagte er zu Jack. »Dann habe ich beide Hände frei, um mich hinaufzuziehen, und das Brett wird von selbst hinter mir herkommen.«
    Jack band Philipp das Brett um, und nun zog sich der Knabe mit beiden Händen an dem Seil hoch. Seine Füße glitten dauernd ab, und das schwere Brett drohte ihn hin-unterzuziehen. Aber tapfer kletterte er weiter und war schließlich gegenüber dem Fensterschlitz angelangt. Er versuchte, in die Burg zu schauen, aber ihm starrte nur pechschwarze Finsternis entgegen. Mühsam begann er, einen freien Platz für das Brett zu schaffen.
    »Ich komme dir helfen!« rief Jack und kletterte an Tassies Seil zu ihm hinauf. Mit vereinten Kräften gelang es den Knaben, das Brett so weit in die Höhe zu heben, daß es beinahe das Fenster erreichte.
    »Noch ein bißchen — ja, so ist's richtig — noch ein kleines Stück mehr nach rechts!« Die beiden keuchten vor Anstrengung. Aber schließlich hatten sie es geschafft.
    Das Brett lag in dem Fensterschlitz. Und das andere En-de ruhte sicher auf einem dichten Gewirr von Wurzeln und Efeuranken. Die Jungens traten, versuchsweise auf das Brett. Es schien zu halten. »Habt ihr es auch richtig festgemacht?« rief Dina aufgeregt. »Ach du meine Güte!
    Aufgepaßt, Kiki kommt zu euch herauf!«
    Tatsächlich! Kiki, der alles, was die Kinder taten, mit der größten Aufmerksamkeit beobachtet hatte, kam nun von unten herauf gesegelt. Er hockte sich mitten auf das Brett, stellte seinen Kamm auf und brach in ein triumphie-rendes Gelächter aus. Dann watschelte er zum Fenster hin und steckte seinen Kopf in die Öffnung, in der sich natürlich kein Glas befand.
    »Kiki muß seinen Schnabel immer überall hineinstek-ken«, bemerkte Lucy. »Können wir jetzt raufkommen, Philipp?«
    »Einen Augenblick! Wir ebnen nur noch den Platz zwischen den Wurzeln hier ein wenig, damit ihr besser darauf stehen könnt.« Philipp trampelte auf den Schlingpflanzen herum. »Hier ist ein richtiger kleiner Absatz in der Felswand. Wenn ich den Efeu etwas heruntertrete, könnt ihr euch vielleicht sogar hinsetzen.«
    »Ich gehe jetzt über das Brett«, verkündete Jack. Aber ein lauter Ausruf von Lucy hielt ihn zurück.
    »Noch nicht, Jack! Warte bis ich oben bin! Ich muß dich richtig sehen können. Von hier aus sehe ich nur deine Beine.«
    Es dauerte nicht lange, und die drei Mädchen waren oben bei den Jungens. Und nun setzte sich Jack rittlings auf das Brett und schob sich langsam im Sitzen vorwärts.
    Als er das Fenster erreicht hatte, richtete er sich auf, hielt sich an der Burgmauer fest und stand im nächsten Augenblick auch schon in der schmalen Öffnung.
    »Au verflixt, ist das eng!« rief er zu den andern hinüber, die seine Bewegungen atemlos verfolgten. »Ich glaube kaum, daß ich mich da durchzwängen kann.«
    »Na, wenn du das nicht kannst, komme ich doch erst recht nicht durch«, sagte Philipp. »Los! Versuche es doch erst mal! So dick bist du ja nun auch nicht!«
    Jack begann sich mühsam durch den schmalen Schlitz zu winden. Mit aller Macht zog er den Bauch ein und zwängte sich langsam hindurch. Und dann hatte er es plötzlich geschafft und sprang erleichtert auf den Fußboden.
    »Hurra, ich bin durch!«

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