Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Burg Der Abenteuer

Die Burg Der Abenteuer

Titel: Die Burg Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
kletterte sie über die steilsten Hänge und schien niemals müde zu werden.
    Philipp wischte sich die Stirn. »Jetzt sind wir schon ganz hübsch hoch. Aber was ist denn mit unserer Straße los?«
    Man konnte es eigentlich keine Straße mehr nennen.
    Ein Teil des Berges war auf sie herabgerutscht und hatte sie unpassierbar gemacht. Überall lagen riesige Felsblök-ke herum. Entwurzelte Bäume ragten dazwischen aus der Erde.
    Die Kinder blieben stehen und starrten eine Weile auf diese Wüstenei. »Es sieht so aus, als ob hier ein Erdbe-ben gewesen wäre«, sagte Lucy.
    Hinter dem Erdrutsch erhob sich die Burg. Sie sah wie eine uneinnehmbare Festung aus. An den beiden Seiten befanden sich zwei viereckige Türme, die durch eine mit Schießscharten versehene Mauer verbunden waren.
    »Ich möchte gern mal auf einen von den Türmen hinaufsteigen«, sagte Philipp. »Man muß dort oben eine herrliche Aussicht haben.«
    »Die Burg steht nicht direkt auf dem Gipfel, wie es von unten den Anschein hat«, sagte Jack. »Wie finster sie aussieht!«
    Das gewaltige Gebäude sah wirklich recht finster aus und gefiel den Kindern nicht besonders. Verlassen und düster thronte es auf seinem Platz und machte keineswegs einen einladenden Eindruck. Und dennoch reizte es die Kinder, sich die Burg näher anzusehen.
    Philipp wandte sich an die kleine Zigeunerin. »Tassie, wie kommt man an die Rückseite der Burg? Wir können vielleicht auch über diesen Erdrutsch klettern. Aber wir haben versprochen, es nicht zu tun. Und dann kann man auch nicht wissen, ob so ein Felsblock nicht plötzlich bergab rollt, wenn man darauftritt.«
    »Da ist mein Adler wieder!« rief Jack plötzlich aufgeregt und deutete auf einen großen Vogel, der über der Burg in die Höhe stieg. »Ist er nicht ganz gewaltig? Ich wette, er hat seinen Horst hier in der Nähe. Ach, da ist noch ein zweiter, seht bloß!«
    Zwei prachtvolle Adler zogen über der Burg ihre Kreise.
    Gebannt beobachteten die Kinder, wie sie sich höher und höher hinaufschraubten.
    »Wie können sie nur immer weiter steigen, ohne die Flügel zu gebrauchen?« fragte Lucy. »Wenn sie herunter-segelten, könnte ich es verstehen, aber immer hinauf und noch weiter hinauf . . . ach, jetzt sind es nur noch zwei kleine Punkte.«
    »Sie benutzen Luftströmungen«, belehrte sie Jack.
    »Oben auf den Bergen gibt es so etwas. Zwei Adler! Und zusammen! Das ist ein sicherer Beweis dafür, daß ein Nest in der Nähe ist!«
    »Du hast doch hoffentlich nicht die Absicht, einen jungen Adler zu zähmen?« fragte Dina mißtrauisch.
    »Davor brauchst du keine Angst zu haben«, beruhigte sie Lucy. »Kiki würde niemals einen andern Vogel neben sich dulden.« Das leuchtete Dina ein, und sie atmete erleichtert auf.
    »Soweit ich sehen konnte, kamen die Adler hinter der Burg hervor«, sagte Jack eifrig. »Wir wollen mal um das Gebäude herumgehen und nach dem Horst suchen.«
    Sie kehrten dem sonderbaren Erdrutsch den Rücken und folgten Tassie, die sie auf einem schmalen Schlän-gelpfad nach oben führte. Mühsam kletterten die Kinder weiter bergauf.
    »Was ist denn das für ein komischer Weg?« fragte Dina.
    »Es ist ein Kaninchenpfad«, erklärte Tassie. »Hier gibt es furchtbar viele Kaninchen, und sie machen sich ganz hübsche, kleine Wege.«
    Nach einer Weile blieb Lucy keuchend stehen. »Ich kann nicht mehr!« stöhnte sie. »Wir wollen uns ein wenig ausruhen und Tee trinken. Das Adlernest wird uns ja nicht fortlaufen.«
    Die andern gingen gern auf diesen Vorschlag ein und warfen sich erschöpft ins Gras. Philipp nahm den Rucksack ab und verteilte das Essen. Dann ließ er sich der Länge nach auf den Boden fallen. Sofort kam Schnäuzchen herbeigeeilt und leckte ihm das Gesicht.
    Der Tee reichte kaum aus, um den Durst der Kinder zu stillen. Aber hungrig waren sie nicht. Nur Schnäuzchen und Kiki vertilgten ein paar belegte Brote, und auch Tassie aß etwas. Sie war nicht so erschöpft wie die andern.
    Im Grase hockend, kraulte sie Kiki den Kopf.
    Bald erholten sich die Kinder wieder. Philipp stand als erster auf. Er hatte ein Plätschern von Wasser vernommen und ging nun dem Geräusch nach, denn er war noch immer entsetzlich durstig. Gleich darauf hörten die andern ihn rufen: »Hier ist der kleine Bach, der durch unsern Garten fließt. Das Wasser ist köstlich kalt. Wünscht jemand etwas zu trinken?«
    Rasch sprangen sie ebenfalls auf und liefen zu dem Bächlein hin, das aus dem Berg hervorsprudelte und dann durch ein

Weitere Kostenlose Bücher