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Die Burg Der Abenteuer

Die Burg Der Abenteuer

Titel: Die Burg Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Donnergrollen.
    Schweigend betraten sie die Halle. Sie hatten alle Schuhe mit Gummisohlen an. Nur Tassie war wie ge-wöhnlich barfuß. Diesmal trug sie nicht einmal ihre Schuhe bei sich. Sie hatte sie irgendwo versteckt, denn ihre Mutter hatte gedroht, sie ihr fortzunehmen.
    Jack schlich leise mit einem der Männer in den hinteren Teil der Halle. Tassie zeigte Bill die Stelle, an der sich der Eingang zu dem verborgenen Zimmer befand. Er blieb dort mit seinen Leuten stehen, während Jack an dem Griff zog. Ein scharrendes Geräusch ertönte; der Stein schwang zuerst nach unten und dann seitwärts. Ein gähnendes Loch tat sich auf, und das matte Licht der Öllampe fiel auf die steinernen Stufen.
    Bill wartete oben an der Treppe und lauschte. Unten rührte sich nichts. Jack schlich auf Zehenspitzen zu ihm hin. »Vielleicht sind nur die Mädels und Philipp unten«, flüsterte er erregt.
    Bill nickte. Dann rief er laut: »Wer ist dort unten? Antwortet!«
    Da hörten sie Dinas verängstigte Stimme rufen: »Nur wir. Wer ist denn dort?«
    »Dina! Ich bin's! Mit Bill Smugs!« rief Jack, bevor Bill ihn zurückhalten konnte. »Seid ihr allein?«
    »Ja«, kam Dinas Stimme ganz aufgeregt zurück. »Ist Bill wirklich da? Gott sei Dank!«
    Jack lief rasch die Stufen hinunter, Bill mit den andern hinterdrein. Ein Mann wurde oben als Wache zurückgelassen. Zuallererst suchte Bill unten im Zimmer nach dem Griff in der Wand und verschloß den Eingang. Nach ein paar Minuten wurde dieser dann, wie verabredet, von dem Mann oben wieder geöffnet. Bill wollte sich auf alle Fälle versichern, daß er das Zimmer ungehindert verlassen konnte.
    Lucy flog auf Jack zu und schloß ihn in die Arme. Freu-dentränen strömten über ihr Gesicht. Dina grinste Bill zu.
    Und obwohl sie es eigentlich nicht wollte, mußte sie ihn ebenfalls umarmen, so erleichtert war sie, ihn zu sehen.
    »Wir haben keine Zeit zu verlieren«, sagte Bill. »Wo ist Philipp?«
    »Philipp ist fort!« Lucy umklammerte Bills Arm. »Als wir heute abend herunterkamen, war er nicht mehr da. Wir haben keine Ahnung, ob die Männer ihn gefangen haben, oder ob er von selber fortgelaufen ist. Er hat nichts hinterlassen. Vielleicht ist er in den geheimen Gang hinter dem Wandteppich gegangen.«
    »Bill, die Männer kommen bald zurück«, sagte Dina plötzlich. »Ich hörte einen von ihnen sagen, daß heute ih-re letzte Versammlung sei. Sie können also jeden Augenblick wieder hiersein. Denn sie versammeln sich stets in diesem Zimmer. Und hier bewahren sie auch ihre Papiere auf, die sie immer so sorgfältig verschließen.«
    »Wo sind die Papiere?« fragte Bill sogleich.
    Dina zeigte auf die Schublade. »Da drin. Aber sie schließen die Kommode immer ab. Bill, was werden Sie nur tun? Ist das alles nicht furchtbar rätselhaft?«
    »Mir dämmert bereits ein Licht«, sagte Bill grimmig.
    »Paß einmal auf, Dina! Du läufst jetzt sofort mit Lucy und Tassie den Berg hinunter nach Quellenhof! Und dort bleibt ihr, bis wir nachkommen. Verstehst du? Ihr könnt durch die Seitentür in der Mauer gehen. Der Mann, der oben am Eingang steht, wird euch herauslassen. Und dann macht, daß ihr fortkommt!«
    »Aber — aber . . .«, begann Dina, die nicht gern ohne Philipp gehen wollte.
    »Kein Aber«, fiel ihr Bill ins Wort. »Jetzt habe ich zu befehlen, und ihr werdet genau das tun, was ich euch sage!
    Verschwindet also! Wir werden morgen wieder bei euch sein.«
    Die Mädchen gingen gehorsam die Treppe hinauf und verließen das Zimmer. Der Mann, der oben Wache stand, führte sie über den Hof und ließ sie ins Freie. »Kennt ihr auch den Weg?« murmelte er zweifelnd. Er hätte sich bei der Dunkelheit bestimmt verirrt! Aber Tassie wußte den Weg. Sie hätte ihn mit geschlossenen Augen gefunden, so war sie auf dem Berg zu Hause.
    Als die Mädchen in der Dunkelheit untergetaucht waren, kehrte der Mann auf seinen Posten zurück. Der Eingang zu dem Geheimzimmer war jetzt verschlossen. Unten waren Jack, Bill und seine Leute eifrig dabei, in die Rüstungen zu steigen. Bill wollte der nächsten Versammlung von Narbenmax und seinen Komplizen bei-wohnen. Jack bemerkte zu seiner Beruhigung, daß alle Revolver hatten. Die Männer sprachen wenig. Sie waren die schweigsamsten Menschen, die der Knabe je gesehen hatte.
    Jack mußte sich in einer Rüstung im Hintergrund des Zimmers verbergen. Bill wollte ihn nicht zu nah an dem Tisch haben, denn es konnte leicht ein Handgemenge entstehen. Der Junge bebte vor Aufregung.
    Kiki

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