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Die Burg der flammenden Herzen

Die Burg der flammenden Herzen

Titel: Die Burg der flammenden Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katy Cooper
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habe er den Anblick gerade erst ertragen müssen. Er kämpfte gegen den Zorn und die Erinnerung an und versuchte, nicht mehr an das Vergangene zu denken. Als er die Tür lautlos schließen wollte, glitt sie ihm aus der Hand und fiel mit einem leisen Geräusch ins Schloss.
    Erschrocken fuhr Beatrice herum und hielt sich die Hände vor die Brust. Dann sah sie ihn, und ihr Gesicht wurde ausdruckslos.
    “Mylord, Ihr habt mich erschreckt”, sagte sie leise, als sie sich erhob.
    “Das war nicht meine Absicht.” Sebastian ging weiter in die Kapelle, denn er fühlte sich unwillentlich hineingezogen. Weil er Beatrice’ offenkundige Frömmigkeit nicht mit den Dingen in Einklang bringen konnte, die er über sie wusste, fragte er wie unter einem Zwang: “Warum bist du hier?”
    Sie blinzelte, als ob die Frage sie überraschte. “Ich kam, um zu beten.”
    “Zu dieser Stunde? Wenn die Bediensteten schlafen?”
    Sie hob das Kinn. Ihre Augen waren geweitet, ihr Blick unsicher, als fragte sie sich, ob er sie verspottete. “Was macht die Tageszeit schon aus?”
    “Ich hätte erwartet, dass du dein Bett aufsuchst.”
    Sie schwieg so lange, dass er schon glaubte, keine Antwort mehr zu erhalten. Dann senkte sie den Kopf ein wenig. “Gebete sind gut für die Seele. Wenn ich es vorher noch nicht gewusst habe, so weiß ich es jetzt.”
    Wegen deiner Sünden.
Erneut merkte er Zorn in sich hochsteigen, und wieder stieß er ihn zurück. Er war ihr nicht gefolgt, um sie wegen der Vorfälle zu beschimpfen, die nicht mehr rückgängig gemacht werden konnten. Oder vielleicht doch? Töricht wie er war, wusste er nicht, warum er ihr überhaupt nachgegangen war, doch er hatte sich nicht zurückhalten können.
    “Betest du darum, dass du von unserem Eheversprechen entbunden wirst?” Er sprach, ohne nachzudenken, und noch im selben Augenblick wünschte er, er hätte nichts gesagt.
    Ihr Gesicht war wie versteinert. “Es gibt keine Erlösung.”
    Am Nachmittag war er davon ausgegangen, dass ihre zornige Weigerung, das Verlöbnis anzuerkennen, auf ihren Schrecken zurückzuführen war. Die Art und Weise, wie sie ihn immer wieder bei Tisch angesehen hatte, hatte in ihm die Hoffnung genährt, dass sie der Ehe nicht voller Wut und Kälte entgegensah. Die Trostlosigkeit, die nun in ihren Augen stand, machte seine Hoffnung indes zunichte.
    “Woher willst du das wissen?”
    “Weil dir all das nicht gefällt. Erst wenn wir erlöst würden, wärst du glücklich.”
    Das überraschte ihn. Er hatte nicht geahnt, dass sie sein Verhalten in dieser Weise zu deuten vermochte. “Glaubst du, mir würde es gefallen, erlöst zu sein?”
    Falten zerfurchten ihre Stirn. “Warum nicht? Du wärst mich los und frei, um Cecilia zu heiraten.”
    Er wollte Cecilia nicht heiraten. Mochte er Beatrice auch nicht vertrauen, aber er würde ihre Schwester keinesfalls bevorzugen. Diese Gedanken überraschten ihn erneut, und er ertappte sich bei einem ungewöhnlichen Bekenntnis. “Du bist keine schlechte Partie, Beatrice.”
    Ihre Miene verfinsterte sich, und sie löste sich von seinem Blick. “Das weißt du doch gar nicht.”
    “Ich weiß es.”
    Versonnen strich sie über ihren Rock und sprach zum Boden gewandt. “Das kannst du nicht wissen.”
    Sie hatte so leise gesprochen, dass er näher an sie herantreten musste. Als ihr Rocksaum seine Schuhspitze streifte, blieb er jedoch stehen. “Du bist von hoher Geburt und mit einer reichen Mitgift versehen. Und du bist bereits eine Ehefrau gewesen. Nichts an der Ehe wird dir demnach fremd sein.”
    Bei diesen Worten schaute sie nachdenklich auf und musterte sein Gesicht. Er ließ ihr Zeit, das zu finden, wonach sie offenbar suchte.
    “Ich bin nicht deine Frau gewesen, und ich glaube auch nicht, dass die Wege meines verstorbenen Mannes deine Wege sind.”
    Schmerz erfasste ihn bei diesen Worten. Genauso wenig, wie er an ihre Liebschaft mit Conyers denken wollte, mochte er an das Leben erinnert werden, das sie zusammen mit Manners geführt hatte. “Ich bin ein Mann, wie er einer gewesen ist. Wie verschieden können wir sein?”
    Eine düstere Erinnerung regte sich in ihrem Innersten; er konnte die Schatten in ihrem Gesicht deutlich sehen, bevor sie sich abwandte. “Nicht alle Männer sind gleich”, murmelte sie.
    Das wirst du am besten wissen, vernahm er eine innere Stimme. Er presste die Lippen aufeinander, um die Worte nicht laut auszusprechen. Trotz des Zorns, der sich nicht verdrängen ließ, hatte er nicht die

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