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Die Burg der flammenden Herzen

Die Burg der flammenden Herzen

Titel: Die Burg der flammenden Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katy Cooper
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nach Frieden, aber wenn er bei ihr war, kam er nicht zur Ruhe. Andererseits konnte er nicht von ihr lassen, um Frieden für sich zu finden.
    Doch sosehr er es sich auch wünschte, wäre er doch niemals frei, und ebenso wenig Beatrice. Sie waren aneinander gebunden, vor Gottes Angesicht. Einige Männer mochten sich ihrer Frauen wie eines alten Schuhs entledigen, indem sie sich auf entsprechende Vorverträge beriefen oder sich ganz zufällig einer Blutsverwandtschaft entsannen. Sebastian würde niemals derart unehrenhaft handeln, auch nicht, um dieses Verlöbnis ungeschehen zu machen. Ob er es nun wollte oder nicht, er musste die Frau heiraten, die er seit Kindheitstagen liebte.
    Möge Gott ihnen beistehen.

4. KAPITEL
    B eatrice schloss die Kapellentür und lehnte sich gegen das dunkle Holz. Sie wartete, bis ihr wild pochendes Herz sich beruhigte. Die Begegnung mit Sebastian hätte sie mit Besorgnis erfüllen müssen, denn es hatte sich gezeigt, dass ihr als seine Gemahlin kein Frieden vergönnt sein würde. Doch statt Entsetzen stellte sich ein Gefühl von Heiterkeit bei ihr ein. Dieselbe belebende Erregung, die ihren Körper erfasst hatte, als sie Sebastians Blicken standgehalten hatte, ließ jetzt ihr Herz schneller schlagen. Was war mit ihr geschehen, dass sie sich nicht davor fürchtete, ihn zu treffen oder ihm zu trotzen?
    Sie straffte die Schultern. Hier vor der Kapelle konnte sie nicht verweilen und sich den Kopf zerbrechen. So eilte sie durch das dunkle Haus in ihr Schlafgemach. Nachdem das Zimmermädchen ihr beim Entkleiden geholfen und ihr das Nachtgewand angelegt hatte, entließ sie das Mädchen. Sie wünschte keine Gesellschaft, während die Gedanken in ihrem Kopf herumwirbelten. Allein schritt sie im Gemach auf und ab, zu rastlos, um Ruhe zu finden.
    Etwas hatte sich an diesem Abend verändert. Bevor sie durch Sebastian unterbrochen worden war, hatte sie wahrhaftig gebetet. Nur wenige Stunden, nachdem sie Cecilia gesagt hatte, sie könne nicht mehr beten. Wie war das möglich? Was hatte die Schranke in ihrer Seele geöffnet?
    Als sie in Wednesfield aufgewachsen war, hatte sie sich zu Beginn des Frühlings oft eingebildet, sie könne fühlen, wie die Erde zu neuem Leben erwachte, noch ehe die grünen Triebe sichtbar wurden. Als ob der neue Saft, der durch die Bäume lief, sich auch in ihr regte. Dieses kribbelnde, feine Gespür durchströmte sie in diesem Augenblick, das Empfinden, dass schlafende Dinge erwachten. Irgendwie hatte dieses Gefühl mit Sebastian zu tun und mit dem Aufruhr, in dem sie sich befand.
    Sie schüttelte den Kopf. Angst kroch in ihr hoch und wisperte:
Wenn du diesem Gefühl traust, steht es umso schlimmer um dich.
War es tatsächlich Angst oder vielmehr ihr klarer Verstand? Damals hatte sie geglaubt, Thomas vertrauen zu können, doch sie hatte sich in ihm geirrt. So war es auch mit Sebastian und George Conyers gewesen. Nein, es wäre besser, ihre Gedanken für sich zu behalten und sich in die Rolle einer unterwürfigen, in allem gehorsamen Gemahlin zu fügen. Heute Abend war das letzte Mal gewesen, dass sie um ein Haar in eine Auseinandersetzung mit Sebastian geraten war.
    Die Tür öffnete sich knarrend. Beatrice drehte den Kopf und erblickte Cecilia, die mit der Laute in der Hand in das Zimmer schlüpfte, nachdem sie sich vergewissert hatte, dass ihre Schwester allein war.
    “Wo sind Mary und Edith?” fragte Cecilia.
    “Mary war nicht hier. Und Edith habe ich fortgeschickt.”
    Für einen Moment verengten sich Cecilias Augen, doch sie sagte nichts weiter als: “Kannst
du
mir dann helfen?”
    “Gerne.”
    Sie sprachen kein Wort, während Beatrice ihrer Schwester beim Entkleiden behilflich war, doch Beatrice spürte, dass Cecilia sie beobachtete. Ihre dunklen Augen sahen ohne Zweifel mehr, als sie erkennen ließ. Beatrice wusste, dass sie selbst nicht dumm war, aber wenn sie ihren Verstand mit der Klugheit ihrer Schwester verglich, kam sie sich wie eine Närrin vor.
    Während Cecilia ihr Haar flocht und die Nachthaube aufsetzte, nahm Beatrice Platz. Auch sie müsste das Haar zu einem Zopf flechten, aber sie wollte es nicht. Noch nicht.
    Cecilia zog die Bänder ihrer Haube stramm. “Willst du so zu Bett gehen? Dein Haar wird morgen ganz durcheinander sein.”
    “Mir ist, als hätte ich nicht mehr die Kraft”, gab Beatrice zu. “Den heutigen Tag möchte ich am liebsten hinter mir lassen, aber ich fürchte, der morgige Tag wird noch schlimmer sein.”
    “Lass mich das

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