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Die Burg der flammenden Herzen

Die Burg der flammenden Herzen

Titel: Die Burg der flammenden Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katy Cooper
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Minuten, um zu verstehen, was in dem Schreiben mitgeteilt wurde. Selbst nachdem sie die Zeilen ein zweites Mal überflogen hatte, konnte sie dem Inhalt jedoch keinen Glauben schenken. Der großspurige Speichellecker gedachte, ihr das Anrecht auf ihre eigenen Habseligkeiten zu verwehren. Zorn flammte in ihr auf. Gewiss würde er es nicht wagen.
    Sie reichte Sebastian den Brief. “Bitte, lies das, wenn du magst, und erkläre mir, was es zu bedeuten hat.” Ihre Stimme klang freundlicher, als sie geglaubt hatte. So waren demnach nicht alle harten Lektionen, die Thomas ihr beigebracht hatte, umsonst gewesen; sie war in der Lage, äußerst gelassen zu klingen, während sie ihre Verärgerung zu verbergen wusste.
    Er nahm das Schreiben und überflog die Zeilen rasch. “Hier wird behauptet, dass die Edelsteine, die du verlangst, der Manners-Familie gehören. Es heißt, du habest kein Anrecht auf den Schmuck.”
    Dafür werde ich ihn züchtigen.
    Sie atmete tief durch und beruhigte sich. “Ich habe es befürchtet.”
    Ich werde ihm sämtliche Knochen brechen.
    Sie war nur eine Frau, unfähig, jemandem ein Leid zuzufügen, da sie zur Demut und Unterwürfigkeit erzogen worden war. Doch in diesem Moment, als der Zorn in ihrem Herzen anschwoll, glaubte sie, die Kraft zu besitzen, einen Mann in Stücke reißen zu können.
    “Welchen Schmuck meint er?”
    “Schmuckstücke, die mein Gemahl mir gegeben hat. Nichts aus dem Vermögen der Manners. Er hat damals ausdrücklich gesagt, dass die Stücke mir gehören.”
    Etwas von ihrem Zorn musste sich in ihren Augen widergespiegelt haben, denn Sebastian trat ein wenig zurück und hob die Hände in einer beschwichtigenden Geste.
    “Macht es dir so viel aus? Misst du Schmuck so große Bedeutung bei?”
    Nein,
wollte sie sagen.
Ich hasse jeden einzelnen Stein, jede Unze Gold. Aber wegen des Schmucks habe ich allzu viele Tränen vergießen und mehr ertragen müssen, als ich mir je erträumt habe. Mir steht es zu, das zu behalten, was mir gehört.
    “Ich werde keinem aufgeblasenen Gecken gestatten zu stehlen, was mir gehört. Und ich werde nicht untätig dastehen, während ein Dieb, der es wagt, sich selbst mein geliebter Sohn zu nennen, mich beraubt.” Sie presste die Lippen aufeinander und hatte Angst davor, ihr aufflammender Zorn könnte Sebastian verstimmen. Doch sie war nicht gewillt, auch nur ein einziges Wort zurückzunehmen.
Und wenn er mich schlägt, was kümmert es mich?
    “Denkst du, ich werde dir nichts geben?” sagte er und zog die Stirn in Falten. “Hältst du mich für so mittellos?”
    Ich denke, du wirst mir überhaupt nichts geben, da ich die letzte Frau bin, für die du dich entschieden hättest.
Geschickt verstand sie es, ihre Wut zu bändigen, eine Fähigkeit, die sie angesichts der dauernden Verärgerung ihres Gemahls entwickelt hatte. Und so holte sie tief Luft und spürte, wie die Rippen gegen das enge Korsett drückten, bevor sie leise ausatmete. Genau wie Thomas brauchte auch Sebastian nie zu erfahren, wie sie um ihre Geduld rang.
    “Dies ist ein Überbleibsel aus meiner Vergangenheit. Ich wollte dich damit nicht belasten.”
    Finster sah er sie an. “Mach nicht so ein langes Gesicht, Beatrice. Denkst du etwa, ich kann dir keinen Schmuck besorgen, um das zu ersetzen, was du verloren hast?”
    Thomas hatte viel grausamere Dinge gesagt und getan, aber er hatte sie nie so wütend gemacht wie jetzt. “Möchtest du, dass ich offen spreche?”
    Er verschränkte die Arme erneut vor der Brust, und sie dachte an eine Festung, deren Zugbrücke zur Verteidigung hochgezogen und deren Fallgatter herabgelassen worden war. “Das möchte ich.”
    Sie straffte die Schultern. Wenn er sie nun schlüge, würde sie nicht klein beigeben. “Ich habe keine Zweifel, dass du genug Vermögen besitzt, um die armseligen Dinge zu ersetzen, die ich zurückverlange. Aber dein ganzes Geld macht den Diebstahl nicht ungeschehen.”
    “Ist es der Abscheu vor Diebstahl, der dich so zornig macht?” fragte er. “Oder eher deine Habgier?”
    Sie hielt ihm die Hände hin, wobei sie die Handflächen nach unten drehte, damit er sehen konnte, dass der einzige Ring, den sie trug, ihr Ehering war. “Sind das die Hände einer habgierigen Frau?” Dann hob sie die Hände an ihren bloßen Hals. “Trage ich Ketten, die mit Perlen und Rubinen besetzt sind? Ist dies eine habgierige Aufmachung? Ist meine Haube verziert? Oh ja, ich bin eine habgierige Frau. Hast du keine Angst um deine Schatztruhen,

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