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Die Catilina Verschwörung

Die Catilina Verschwörung

Titel: Die Catilina Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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einer makedonischen Familie regiert; die Herrscher hatten die seltsame ägyptische Sitte angenommen, eine oder auch mehrere enge weibliche Verwandte zu heiraten. Diese Familie litt unter einem fast römischen Mangel an Namen: Alle Männer hießen Ptolemaios oder Alexander und alle Frauen Kleopatra oder Berenike.
    Der letzte legitime Herrscher war Ptolemaios X. gewesen, ein Klient Roms, der seinen Anspruch auf den Thron geltend gemacht hatte, indem er mit seinen Truppen in Alexandria einmarschiert war und seine ältliche Base und Stiefmutter Berenike geheiratet hatte, die keine zwanzig Tage später ermordet wurde. Die Alexandriner, die Berenike sehr gemocht hatten, brachten ihn postwendend um, worauf sie, wenn die natürliche Ordnung der Dinge nicht erschüttert werden sollte, einen neuen Ptolemaios brauchten. Sie fanden einen unehelichen Sohn, Philopator Philadelphos Neos Dionysos, besser bekannt als Auletes, der Flötenspieler, womit der Bereich seiner Kompetenz bereits beschrieben ist. Gleichzeitig machten sie, aus unglaublich komplizierten dynastischen Erwägungen, die nur Ägyptern begreiflich sind, seinen Bruder zum König von Zypern. Seither hatten verschiedene Vettern ihre Ansprüche auf den ägyptischen Thron geltend gemacht. Da im allgemeinen derjenige als der rechtmäßige König von Ägypten galt, der die Unterstützung der Römer genoss, hielten sich alle, die Vettern, die Botschafter und oft auch der Flötenspieler selbst, in Rom auf, wo sie gewaltige Bestechungsgelder verteilten und rauschende Feste gaben. Für uns Römer war dies eine Quelle großen Vergnügens und Profits, und ich war wie jeder andere Mann, der wahrscheinlich einmal ein hohes Amt bekleiden würde, ein regelmäßiger Gast.
    Die Villa selbst war ein wunderbares Durcheinander verschiedenster architektonischer Stile, von griechischen Skulpturen, Gartenanlagen im römischen Stil, ägyptischen Lotus- und Papyrus-Säulen, Schreinen zu Ehren der römischen Götter, des göttlichen Alexander sowie für Isis und eine Horde tierköpfiger Gottheiten. In den Gärten gab es einen malerischen Fischteich mit einem gigantischen Obelisken in der Mitte sowie einen weiteren Teich voller Krokodile, über den ein abscheulicher krokodilköpfiger Gott namens Sobek wachte. In der Stadt ging das Gerücht um, dass die Ägypter diese riesigen Reptilien mit Leichen fütterten, auf die niemand Anspruch erhob, indem sie die Angestellten der öffentlichen Totengruben bestachen; aber mir ist nie ein Beweis dafür untergekommen.
    Botschafter war zu jener Zeit ein degenerierter Fettwanst namens Lisas, ein Alexandriner. Alexandria war praktisch eine Nation für sich, die kosmopolitischste aller Städte, und Lisas war typisch für ihre Einwohner: eine unidentifizierbare Mischung aus Griechen, Ägyptern, Nubiern und Orientalen. Es ist ein Rassengemisch, das exotisch hübsche Frauen und die hässlichsten Männer hervorbringt, die je das Antlitz der Erde verunstaltet haben.
    Lisas begrüßte mich in seiner gewohnten Manier, schmierig und in einem fort lächelnd. »Mein Freund Decius Caecilius Metellus der Jüngere, deine Anwesenheit hellt das Haus des Königs auf! Wie überaus großzügig von dir, meine bescheidene Einladung günstig zu bescheiden! Wie wunderbar...« In dieser Art redete er noch eine ganze Weile weiter.
    »Und ich bin hocherfreut, hier sein zu dürfen«, versicherte ich ihm. Die Düfte, die aus dem Haus an meine Nase drangen, entschädigten mich fast für den Geruch, in den er gehüllt war. Überschwenglich führte er mich hinein und stellte mich den etwa dreißig Gästen vor. Da das Buhlen um Gunst im großen Stil der einzige Zweck der Botschaft war, beschränkte sich Lisas nicht auf die römische Sitte, höchstens neun Gäste einzuladen »nicht weniger als die Parzen, nicht mehr als die Musen«, wie es ein Witz einmal beschrieb.
    Die Versammlung umfasste alle Bereiche des gesellschaftlichen und politischen Lebens, mit so vielen gewählten Beamten, wie Lisas zum Kommen hatte bewegen können, einigen modischen Dichtern und Gelehrten sowie ein paar Hofnarren zur Auflockerung. Es waren auch eine Reihe von Frauen anwesend, die wegen ihrer Schönheit und ihrer eleganten Umgangsformen sowie wegen weniger ehrenhafter Fertigkeiten bekannt waren.
    Die Musiker spielten auf exotischen Instrumenten wie Harfen oder Sistra, umwickelt mit ägyptischem Leinen, während Tänzerinnen, die in weit weniger von demselben Stoff gekleidet waren, klatschten, sich drehten und ihre

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