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Die Chaos-Kompanie

Titel: Die Chaos-Kompanie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Eagles waren vor allen Dingen begeistert von dem Club, den die Legionäre ihr Zuhause nannten, und verbrachten bald genauso viel Zeit hier wie in ihren eigenen Unterkünften. Selbstverständlich hege ich keinen Zweifel, dass die Legionäre von dieser Freundschaft immens profitierten, denn die Eagles waren froh, protzen zu können, indem sie Tipps und Kniffe für Schießstand und Hindernisbahn weitergaben. Auch verzeichnete, wie wohl nicht anders zu erwarten stand, der Fechtunterricht (der die ganze Zeit über angeboten worden war) einen bemerkenswerten Zuwachs an Interesse seitens beider Gruppen.
    Der vielleicht größte Fortschritt in diesen Wochen war der Umstand, dass mein Arbeitgeber endlich zu dem befriedigenden Gefühl gelangt war, dass er zumindest ansatzweise über die Leute unter seinem Kommando Bescheid wusste. So richtete er seine Aufmerksamkeit auf die Aufgabe, mit der er sich schon die ganze Zeit über hätte befassen müssen, nämlich die Verwaltung. Mehr und mehr war er nunmehr bereit, sich auf seine Leutnants zu verlassen, die die Feldübungen der Kompanie leiteten, während er seine Zeit damit ausfüllte, in größerem, längerfristigerem Maßstab zu arbeiten.
    Unglücklicherweise hieß das, dass er nicht mit seinen Leuten im Schlamm Wache schob, als - wie es so treffend heißt - die Sch ... zu dampfen begann.
     
    »Sind Sie sicher, dass der Typ liefern kann, Schoko?« fragte Narrisch ungeduldig und blickte zum zwanzigstenmal zur Tür der Cocktailbar. »Wenn sich herausstellt, dass das hier Zeitverschwendung ist ...«
    »Nun machen Sie sich mal keine Sorgen, Herr Hauptmann«, sagte sein Versorgungsfeldwebel und gab dem Barkeeper verzweifelte Zeichen, seinem Kommandanten noch einen Drink zu bringen. »Wenn mein Mann sagt, er hat sie, dann hat er sie auch. Ich dachte nur, es wäre besser, wenn Sie beide sich unter vier Augen treffen, bevor das Geld den Besitzer wechselt, das ist alles.«
    In dieser verblümten Unterhaltung ging es um Messer.
    Harry hatte behauptet, er hätte eine Quelle aufgetan, die ihnen den letzten Schrei, was Kampfmesser anging, in größeren Mengen liefern könne. Diese Schmuckstücke waren etwas Besonderes; nicht nur sprang die Klinge auf Knopfdruck vorn aus dem Griff, sie flog auch weiter, sofern man beim Auslösen der Klinge den Sperrknopf gedrückt hielt, abgeschossen wie ein Wurfpfeil von der kraftvollen 20-kp-Feder, die den Mechanismus antrieb. Alles in allem waren es tödliche kleine Biester. Und illegal waren sie auch ...
    Harrys Kontaktmann hatte sich geweigert, zum Club zu kommen, um das Geschäft zu besprechen, hatte aber eingewilligt, sie in ihrem alten Wasserloch, der Bar des Plaza-Hotels, zu treffen. Die Legionäre waren in diesem Etablissement in guter Erinnerung geblieben, und ein Teil von Narrischs Nervosität resultierte daraus, dass er befürchtete, ihr Lieferant könne abgeschreckt werden, wenn Bombest oder irgendein anderer Hotelangestellter mit ihnen sprach, während er eintraf.
    »Was macht die Inventur?« fragte er, hauptsächlich, um überhaupt irgend etwas zu sagen. »Werden Sie nächste Woche fertig sein?«
    »Wann immer Sie es wünschen, Herr Hauptmann«, grinste der Feldwebel. »Aber denken Sie nur daran, eine alte Uniform zu tragen. So eine Inventur kann eine staubige Angelegenheit sein!«
    »Oh, ich werde die Revision nicht persönlich leiten.«
    »Nicht?« grummelte Harry. »Heißt das, meine Jungs haben die ganze Vorbereiterei für nix gemacht?«
    »Nicht ganz«, sagte der Kommandant. »Ich habe Sushi gebeten, die ersten paar Durchgänge mit Ihnen zu machen.«
    »Sushi? O nee, Herr Hauptmann, das ist nicht fair!«
    Sushis Partner, Schubidu, hatte sich als nicht unbedingt diskret erwiesen, was das Verbreiten von Geschichten über die kriminellen Erfolge seines Kumpels anging. Das Ergebnis war, dass dessen Werdegang in der gesamten Kompanie bereits Legende war.
    »Sehen Sie es mal so: Es braucht einen Dieb, um einen Dieb zu fangen, Schoko«, lächelte Narrisch. »Schätze, er wird eher wissen, worauf zu achten ist, als ich. Natürlich werde ich seine Arbeit ebenfalls stichprobenartig überprüfen.«
    »Aber glauben Sie nicht, dass ... oh, jetzt wird es brenzlig!«
    Narrisch folgte dem Blick seines Feldwebels. Polizeichef Goetz hatte soeben die Hotelbar betreten und steuerte schnurstracks auf ihren Tisch zu.
    »Ganz ruhig, Harry«, murmelte er. »Wir wollen doch nicht um die Kaution feilschen, bevor wir verurteilt sind.«
    »Haa-ha! Der war gut, Herr

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