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Die Chaos-Kompanie

Titel: Die Chaos-Kompanie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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ihm diesen Auftrag überhaupt nur eingebracht hatte. Eigentlich waren Zenobier nicht als nachtragende Rasse bekannt, wie lange also konnte Harrah wohl noch über eine kleine Fehlentscheidung verärgert sein ... mal ehrlich? Außerdem, konnte man von einem einfachen Raumflottenleutnant wirklich erwarten, dass er in der Lage war, eine zweitausend Zyklen alte Urne von einem kunstvoll verzierten Behältnis zur Aufnahme von Körperabfällen zu unterscheiden? Und das vor allem nach einem ganzen langen Saufabend anlässlich eines Paarungsempfangs? Dieser gesellschaftliche Fauxpas jedenfalls wurde rapide von dem gegenwärtigen Desaster in den Schatten gestellt.
    »Wie konnten Sie nur so dumm sein, auf einen intelligenten Fremdrassigen zu schießen, Ori?« zischte er das Besatzungsmitglied vor ihm an. »Ist Ihnen nicht wenigstens der Gedanke gekommen, dass das eine klare Verletzung unseres Befehls darstellt, jeden direkten Kontakt zu allen fremden Kulturen, denen wir begegnen könnten, zu vermeiden?«
    »Aber Herr Leutnant, sie haben zuerst auf mich geschossen!«
    »Allein das ist schon ein Anzeichen dafür, dass sie vernunftbegabt sind!«
    »Verzeihung, Herr Leutnant«, sagte sein Stellvertreter, der sich in das Gespräch einschaltete. »Wollen Sie damit sagen, dass es ein Zeichen von Intelligenz ist, dass die Fremdrassigen Waffen und Uniformen besitzen oder dass sie ausgerechnet Ori als Ziel gewählt haben?«
    »Beides!« gab der Leutnant hitzig zurück. »Aber zeichnen Sie das nicht auf, Masern. Überhaupt sollte nichts von dieser Unterhaltung im Log festgehalten werden!«
    »Aber Herr Leutnant, die Vollständigkeit des Missionslogs ist eine meiner speziellen Aufgaben, und es wäre eine Pflichtverletzung, wenn ...«
    »Zeichen für intelligentes Leben vor unserer Landung aufzuspüren ist auch eine Ihrer Aufgaben!« unterbrach ihn Qual. »Was war da mit Ihrem Pflichtbewusstsein?«
    »Vielleicht darf ich den Herrn Leutnant daran erinnern«, sagte Masern unbewegt, »dass die Scanner zu der Zeit außer Funktion waren. Genauer gesagt, waren sie zum Teil abmontiert, um den Auftrag des Herrn Leutnants zu erfüllen, unsere Kommunikationsausrüstung zu reparieren, koste es, was es wolle.«
    Qual ertappte sich nicht zum ersten Mal bei der Frage, ob die Besatzung, die ihm zugeteilt worden war, nicht Teil seiner Bestrafung war.
    »Nun, funktionieren sie jetzt?«
    »So gut wie, Herr Leutnant. Natürlich mussten wir, um diese Reparaturen durchzuführen, wiederum die ...«
    »Es ist mir egal, was dazu nötig ist! Solange Sie die Scanner nur ans Laufen kriegen! Wir müssen herausfinden, was ...«
    »Herr Leutnant! Die Scanner arbeiten!«
    Die Konversation wie auch die Rangunterschiede waren vergessen, als die beiden Offiziere mit den anderen zu den Bildschirmen stürzten, wobei sie auf mehr als nur einen Schwanz traten.
    »Was ist das da draußen?«
    »Wie viele ...«
    »Großer Gazma! Sieh dir das an!«
    »Das müssen Tausende sein!«
    Tatsächlich waren nicht einmal Hunderte von leuchtenden Punkten auf dem Schirm, aber trotzdem immer noch entschieden mehr als das knappe halbe Dutzend Zenobier, die die Mannschaft ihres eigenen Schiffes bildeten.
    »Das ist interessant«, sagte Masern gedankenvoll. »Sehen Sie mal diese zwei - nein da ist noch ein dritter! Herr Leutnant, diese Signale bedeuten, dass es da draußen mehr als nur eine intelligente Lebensform gibt. Wie es scheint, haben wir es mit einer kombinierten Streitmacht aus fremden Rassen zu tun, obwohl eine Rasse deutlich in der Überzahl ist.«
    »Von mir aus können es sprechende Pilze sein!« schnappte Qual. »Das sind mehr als wir, erheblich mehr sogar, und wahrscheinlich sind sie obendrein bewaffnet. Fertigmachen zum Abheben! Wir verschwinden von hier, solange wir noch können!«
    »Ich fürchte, das wird nicht möglich sein, Herr Leutnant.«
    »Was ist jetzt wieder, Masern?«
    »Nun, wir mussten Teile der Startrelais benutzen, um die Scanner zu reparieren ... wie Sie befohlen hatten, Herr Leutnant.«
    Qual überlegte kurz, ob der Selbstzerstörungsmechanismus des Schiffs noch funktionierte, bis ihm einfiel, dass es gar keinen besaß.
    »Sie wollen mir erzählen, dass wir hier gestrandet sind, während eine unbekannte, feindliche Macht ...«
    »Herr Leutnant! Das müssen Sie sich ansehen!«
    Einer der Punkte hatte sich von der Hauptgruppe der Streitmacht, die vor ihnen lag, gelöst und näherte sich ihrer Position.
    »Schnell! Schalten Sie um auf visuell!«
    Die

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