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Die Chaos-Kompanie

Titel: Die Chaos-Kompanie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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ich nicht, Leutnant.«
    »Nun, wir Zenobier ziehen es vor, unsere Nahrung zu essen, während sie noch lebt, also sind unsere Jagdwaffen aufs Betäuben eingerichtet und nicht aufs Töten wie unsere Kriegswaffen.«
    »Verstehe. Na ja, es ist ja niemandem etwas passiert.«
    Narrisch ließ wieder sein Lächeln aufblitzen.
    »Verzeihung, Hauptmann, aber soll das eine freundliche Geste sein?«
    »Was?«
    »Das Blecken Ihrer Fangzähne. Sie haben das jetzt schon einige Male getan, aber Ihr Verhalten deutet auf keine damit einhergehende Feindseligkeit hin.«
    »Oh. Das ist ein Lächeln ... und, ja, es ist ein Zeichen der Freundschaft. Ich werde versuchen, es zu unterlassen, wenn es Sie stört.«
    »Nicht nötig. Ich wollte nur sichergehen, dass ich es richtig interpretiere.«
    Es folgte ein Moment ungemütlicher Stille, während jeder der beiden Repräsentanten in Gedanken die neugewonnenen Eindrücke von den Unterschieden zwischen ihren Rassen verarbeitete.
    »Sagen Sie, Leutnant«, meinte Narrisch schließlich, »jetzt, wo wir wissen, dass Sie nicht in feindlicher Absicht hier sind, darf ich fragen, was der eigentliche Gegenstand Ihres Auftrags ist? Vielleicht können wir Ihnen ja behilflich sein?«
    Qual dachte gründlich über die Frage nach, konnte aber keine Gefahr darin entdecken, wahrheitsgetreu zu antworten.
    »Wir sind eine Forschungsexpedition«, erklärte er, »mit dem Auftrag, neue Planeten zu finden, die sich zur Besiedlung oder für Forschungsstationen eignen. Wir sind hier gelandet, weil Sümpfe für unsere Bedürfnisse ideale Lebensräume darstellen.«
    »Ich verstehe.« Der Legionskommandant nickte nachdenklich. »Unglücklicherweise ist gerade dieser Sumpf von meinem Volk zu einem Schutzgebiet erklärt worden. Um genau zu sein, sind meine Truppen speziell hier, um als Wächter zu fungieren.«
    »Oh, ich verstehe, Hauptmann«, antwortete der Zenobier schnell. »Glauben Sie mir, wir haben nicht die Absicht, Ihnen den Besitz dieses Territoriums streitig zu machen. Der Weltraum ist groß, und es gibt ausreichend Lebensräume, so dass wir keinen Grund sehen, um die schon besiedelten Welten zu kämpfen. Jetzt, wo wir festgestellt haben, dass dieser Bereich bereits bewohnt ist, werden wir einfach in eine andere Richtung erkunden. Genauer gesagt, wir werden verschwinden, sobald wir .... sehr bald.«
    »Aber lassen Sie uns doch nichts übereilen«, sagte Narrisch. »Vielleicht fällt uns ja etwas ein - etwas, was für unsere beiden Völker von Nutzen wäre.«
    »Verzeihung, ich will Ihre Glaubwürdigkeit keineswegs in Frage stellen, aber ich dachte, Sie hätten gesagt, dass diese Sümpfe für eine Nutzung nicht zur Verfügung stünden.«
    »Dieser Sumpf nicht, aber es gibt andere in unserem System, die Ihren Bedürfnissen ebenso gut entsprechen dürften. Informationen über deren Lage könnten Ihre weitere Suche erleichtern oder sogar überflüssig machen, und wenn im voraus die Erlaubnis eingeholt werden würde, gäbe es keine Konflikte bei ihrer Besiedlung.«
    Qual war plötzlich sehr aufmerksam. Eine solche Einigung würde ihn zum Helden der Expeditions-Truppen machen und zugleich jede noch nachwirkende Ungnade ihm gegenüber ausräumen. Allerdings hatte er aus früheren Erfahrungen gelernt, dass Angebote, die zu gut klangen, um wahr zu sein, üblicherweise auch nicht wahr waren.
    »Das verstehe ich nicht, Hauptmann«, sagte er und hielt sich bedeckt. »Unsere Rassen mögen sich voneinander unterscheiden, aber ich habe immer angenommen, dass Intelligenz ein gewisses Maß an Eigennutz mit sich bringt. Warum sollte Ihr Volk uns einfach etwas schenken, das ihm gehört, ohne dafür etwas als Gegenleistung zu verlangen?«
    »Oh, wir würden schon etwas als Gegenleistung wollen.« Narrisch lächelte. »Wissen Sie noch, ich sagte, eine Übereinkunft, die von beiderseitigem Nutzen wäre. Trotzdem denke ich, dass unsere Gegenforderung für die Nutzung unserer Sümpfe mehr als bescheiden ausfallen würde.«
    »Wie bescheiden?«
    »Nun, bevor wir ins Detail gehen, würde es Ihnen etwas ausmachen, mir zu sagen, welche maximale Wirkungsreichweite Ihre Betäubungsjagdwaffen haben?«
     
    »Was ist passiert, Herr Hauptmann?«
    »Wird es einen Kampf geben?«
    »Was wollen sie?«
    Jegliche Disziplin war vergessen, als die Legionäre ausschwärmten, um ihren zurückkehrenden Kommandanten zu empfangen. Ohne auf ihre Fragen einzugehen, brachte Narrisch sie mit einer Handbewegung zum Schweigen und schaltete den Armbandkommunikator

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