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Die Chaos-Kompanie

Titel: Die Chaos-Kompanie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Bildschirmdarstellung wechselte und zeigte nun den tatsächlichen Schauplatz direkt vor dem Schiff. Was oder wen immer die Punkte vorher repräsentiert hatten, war nun hinter Büschen und umgefallenen Bäumen verschwunden - bis auf die eine schwarzgekleidete Gestalt, die auf der freien Fläche stand.
    »Was für ein ekelhaftes Geschöpf!«
    »Aber ziemlich groß, nicht wahr?«
    »Was hat das eine mit dem anderen zu tun?«
    Qual studierte die Gestalt stumm, während die übrigen Besatzungsmitglieder nervös durcheinander redeten.
    »Ob das weiße Stück Stoff, das er schwenkt, wohl irgendeine Bedeutung hat?« meinte er schließlich.
    »Wissen Sie, Herr Leutnant«, meldete sich Ori, »ich weiß noch, dass wir in der Grundausbildung immer solche kleinen Stoffstückchen benutzt haben, um die Visiere unserer Waffen korrekt zu justieren.«
    Der Raumflottenleutnant bedachte ihn mit einem scharfen Blick.
    »Ich bezweifle ernsthaft, Ori, dass er uns einlädt, auf ihn zu schießen!«
    »Nun, sie haben auf mich geschossen!«
    »Das stimmt, aber alle Anzeichen sprechen dafür, dass sie intelligent sind.«
    »Sehen Sie, Herr Leutnant«, warf Masern ein und unterbrach die Auseinandersetzung.
    Die Gestalt auf dem Bildschirm hielt mit ausladenden Bewegungen ihre Waffe in die Luft, um sie dann vorsichtig auf dem Boden vor ihren Füßen abzulegen.
    »Nun, das ist ziemlich eindeutig.«
    »Falls es keine Art von ritueller Herausforderung zum Kampf ist!«
    »Für den Moment wollen wir annehmen, dass das heißt, sie wollen verhandeln«, sagte Qual, nachdem er zu einem Entschluss gelangt war. »Ich werde hinausgehen.«
    »Glauben Sie, dass das vernünftig ist, Herr Leutnant?« erkundigte sich sein Stellvertreter.
    »Nein ... aber im Moment sehe ich keine andere Wahl für uns. Sehen Sie zu, ob Sie die Startaggregate repariert kriegen, während ich versuche, Zeit für uns herauszuschinden.«
    »Wollen Sie, dass wir Ihnen mit den Bordkanonen Deckung geben, Herr Leutnant?«
    »Das wäre in Ordnung, wenn wir nur Bordkanonen hätten. Dies hier ist ein Forschungsschiff, kein Kriegsschiff, schon vergessen?«
    »Ach ja, stimmt. Verzeihung, Herr Leutnant.«
    »Herr Leutnant«, sagte Masern leise, indem er ihn beiseite zog, »es könnte ratsam sein, bei dem Gespräch mit den Fremdrassigen Vorsicht walten zu lassen. Wir sollten nicht verraten, wie stark das Zenobische Reich wirklich ist.«
    »Glauben Sie mir«, zischte Qual und warf einen letzten Blick in den Kommandoraum, »ich will ganz sicher nicht, dass sie herausfinden, wie stark wir wirklich sind!«
     
    »Nun, da wir miteinander kommunizieren können, Leutnant«, sagte Narrisch, »möchte ich mich zunächst für den unprovozierten Angriff auf eines Ihrer Besatzungsmitglieder entschuldigen. Es war eine Reaktion auf etwas Unbekanntes, bevor uns klar wurde, dass Sie einer intelligenten Rasse angehören. Weiterhin möchte ich meinen Dank aussprechen, für die barmherzige Art des Gegenangriffs Ihrer Truppen. Es ist beeindruckend, dass mein Untergebener nur betäubt und nicht auf der Stelle getötet wurde.«
    Qual war von dem Translator beeindruckt, auch wenn er sein Möglichstes tat, so zu tun, als sei er selbstverständlich.
    Er hatte eine Weile gebraucht, bis er merkte, dass er ihn um den Hals hängen musste, aber als er einmal an der richtigen Stelle saß und mit seiner Haut in Berührung kam, wurden die verschiedenen Grund- und Knacklaute, die dieser seltsame Fremdrassige als Sprache benutzte, in seinem Bewusstsein sofort zu Bildern und Assoziationen umgeformt. Die Übersetzung seiner eigenen Gedanken in dieselben merkwürdigen Geräusche irritierte ihn zunächst, aber das ging schon in Ordnung angesichts der Tatsache, dass man dadurch herausfinden konnte, dass keine der beiden Gruppen besonders wild darauf war, zu kämpfen.
    »Danke für die Entschuldigung, Hauptmann Clown, aber ...«
    »Verzeihung, aber es muss heißen Hauptmann Clown. «
    »Ääh ... ja.«
    Das Bild, das der Translator lieferte, war identisch mit dem, das Qual in seinem Kopf geformt hatte, als er den fremden Kommandanten ansprach. Offensichtlich war der Apparat doch nicht so effektiv, wie es zunächst den Anschein machte.
    »Wie ich schon sagte, Hauptmann ... Hauptmann, ich fürchte, da liegt ein kleines Missverständnis vor. Sehen Sie, mein Besatzungsmitglied jagte nach Nahrung, als er angegriffen wurde, deswegen hatte er eine Waffe bei sich, die speziell für diesen Zweck gedacht war.«
    »Ich ... ich fürchte, das verstehe

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