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Die Chaos-Kompanie

Titel: Die Chaos-Kompanie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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ein.
    »Kommunikationszentrale.«
    »Ja, Mutter. Stellen Sie mich auf eine interplanetarische Leitung durch. Ich muss mit meinem Vater sprechen.«
    Er gab die Nummer durch und blickte dann zu den ungeduldigen Legionären auf, die ihn umringten.
    »Wenn ihr zuhört, was ich sage, bekommt ihr die Antworten auf die meisten eurer Fragen. Für den Augenblick können alle abrödeln. Die außerirdische Macht ist nicht ich wiederhole, nicht - feindlich gesinnt. Es wird kein Gefecht geben, wenn nicht jemand ...«
    »Willie? Bist du das?«
    Narrisch wandte seine Aufmerksamkeit dem Armbandkommunikator zu.
    »Ja, Vater. Ich bin dran.«
    »Was gibt's denn für ein Problem? Erzähl mir bloß nicht, du hast schon keine Lust mehr, Soldat zu spielen!«
    »Vater, ich sage so etwas nicht oft zu dir, aber halt mal den Mund und hör zu! Es sind hier Umstände eingetreten, die dich potentiell betreffen, und ich habe diesmal nicht die Zeit, höhnische Bemerkungen oder Beleidigungen auszutauschen. Okay?«
    Einige Sekunden herrschte Stille, dann kam die Antwort, diesmal in spürbar ernsterem Tonfall.
    »In Ordnung, Willard. Was gibt es?«
    »Besitzt Onkel Frank immer noch diese Landentwicklungsfirma? Die, die billige Sümpfe aufkauft und dann versucht, sie in nutzbares Land umzuwandeln?«
    »Ich denke schon. Das letzte, was ich hörte, war, dass er sie als Abschreibungsobjekt nutzt. Es war immer nur ein Nebengeschäft, und ...«
    »Schnapp dir den Hörer, so schnell du kannst, und kauf sie auf ... zusammen mit jedem anderen Sumpfgelände, das du in die Finger kriegen kannst.«
    »Einen Moment ...«
    Eine weitere Pause folgte, diesmal aber unterbrochen von gedämpften Worten aus dem Lautsprecher.
    »Okay«, kam dann wieder die Stimme von Narrisch senior. »Die Sache läuft. Ich nehme an, es gibt einen Grund dafür, warum ich das tue?«
    »Darauf kannst du dich verlassen. Ich habe ein Geschäft an der Hand: eine ganz neue Fremdrasse, die Sumpfland sucht. Keine Entwicklung notwendig. Du musst sie nur wissen lassen, wo es ist.«
    »Neue Außerirdische? Was haben sie im Gegenzug anzubieten?«
    »Ich nehme an, dass über eine Fülle von neuen Technologien verhandelt werden kann, aber was hieltest du bei diesem speziellen Handel von exklusiven Produktions- und Vertriebsrechten für eine brandneue Waffe?«
    »Wie neu?«
    »Wir sprachen über ein Betäubungsgewehr ... leicht zu transportierender Energie-Pack ... effektive Reichweite ungefähr dreihundert Meter. Der naheliegendste Markt sind Polizeibehörden, aber ich bin sicher, dir fällt noch mehr dazu ein.«
    »Klingt bis jetzt ganz gut. Wer ist ihr Agent?«
    »Das ist die schlechteste Nachricht, Vater. Ich. Mach dir trotzdem keine Gedanken ... ich bin sicher, wir finden eine akzeptable Lösung.«
    »Ja ... natürlich. Genau wie beim letzten Mal. Na ja, ruf mich an, wenn du soweit bist dich hinzuhocken und die Einzelheiten zu besprechen. Tu mir nur einen Gefallen und verrate mir niemals, wie hoch deine Vermittlungsgebühr ausfällt. Okay?«
    »Gemacht. Ende und aus.«
    Narrisch schaltete den Kommunikator ab und holte zum ersten Mal seit dem ursprünglichen Anruf, dass die Außerirdischen gelandet waren, tief Luft.
    Seine Vermittlungsgebühr. Daran hatte er noch gar nicht gedacht. Er fragte sich, ob die Zenobier für die Mineralien in ihren Sümpfen Verwendung hatten - hier oder innerhalb des Territoriums, das sie bereits kontrollierten ...
Tagebuchdatei # 162
    Während es gewöhnlich schwierig ist, genau zu definieren, wann ein Abschnitt der Karriere meines Arbeitgebers endet und ein neuer beginnt, kam doch die erste Phase seiner Zeit bei der Weltraumlegion nicht mit der Begegnung mit den Zenobiern zu ihrem Höhepunkt, sondern ganz klar mit dem >Besuch< gewisser hochrangiger Angehöriger des Legionshauptquartier-Stabes.
    Wie es schien, waren sie mit der für Bürokraten allerorts so typischen Engstirnigkeit weniger an den Ergebnissen der Handlungen meines Arbeitgebers als vielmehr an den Methoden interessiert, die er angewandt hatte, um sie zu erzielen.
     
    Die breite Öffentlichkeit stand dem Tun der Weltraumlegion gewöhnlich gleichgültig gegenüber - selbst wenn es sich um hochrangige Offiziere handelte. Von daher war die Abordnung vom Legionshauptquartier mehr als nur ein wenig überrascht angesichts der Menge an Zivilisten, die sie erwartete, als sie auf dem Raumhafen von Haskins Planeten aus dem Raumgleiter stiegen. Ganz sicher waren die meisten davon nur Schaulustige, aber es gab doch

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