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Die Chaos-Kompanie

Titel: Die Chaos-Kompanie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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versuche stets, mich in vorbildlicher Weise zu verhalten. Ich dachte, ich sei ... ich versuche, der beste Legionär in der Kompanie zu sein.«
    »Das Potential dazu haben Sie«, räumte Narrisch ein, »aber ich glaube, Sie übersehen ein wichtiges Element. Die meisten Menschen möchten nicht als verkniffene, arrogante Pedanten angesehen werden ... aber genau das ist es, was Sie ihnen vorführen. Wenn überhaupt etwas, dann schreckt Ihre Art von korrektem militärischen Verhalten sie ab, weil niemand so sein möchte wie Sie.«
    Armstrong öffnete den Mund, um zu antworten, aber der Kommandant unterbrach ihn mit einer Handbewegung.
    »Ich möchte nicht darüber reden, Armstrong. Ich möchte, dass Sie darüber nachdenken. Dann reden wir vielleicht über Einzelheiten. Wenn Sie Ihre rigide Art durch ein wenig Mitgefühl abmildern können, wenn Sie zeigen können, dass jemand ein wie aus dem Ei gepellter Soldat und trotzdem ein Mensch sein kann, dann werden die Truppen Ihnen überallhin folgen - weil sie es wollen, nicht weil man es ihnen befiehlt.«
    Mit einem Ruck zwang der Leutnant seinen erstaunten Blick wieder zurück und nickte einmal abgehackt als einzige Bestätigung dafür, dass er Narrischs Worte vernommen hatte.
    »Was Sie betrifft, Leutnant Rembrandt«, sagte der Kommandant, indem er seinen Stuhl herumschwenkte, um den zweiten seiner Unterführer anzusehen, »so scheint es, als erwarteten oder wollten Sie nicht, dass irgend jemand sich ein Beispiel an Ihnen nimmt.«
    Der dunkelhaarige weibliche Leutnant blinzelte ihn überrascht an. Sie unternahm keine Anstrengung, Armstrongs distanziertes Starren zu kopieren, sondern begegnete Narrischs Blick direkt, während er fortfuhr.
    »Den Eintragungen in Ihrer Akte nach zu urteilen scheint es, als seien Sie damit zufrieden, die Kompanie von den Feldwebeln leiten zu lassen, wenn eigentlich Sie das Kommando führen sollten, während Sie sich mit Ihrem Skizzenblock davonmachen und Ausschau nach Dingen halten, die Sie zeichnen könnten.« Er hielt inne und schüttelte wehmütig den Kopf. »Nun bin ich wirklich ein Freund der bildenden Kunst, Rembrandt, und es macht mir überhaupt nichts aus, wenn Sie ihr als Hobby nachgehen. Ich könnte vielleicht sogar ein paar Verbindungen spielen lassen, um Ihnen zu einer Ausstellung zu verhelfen, wenn Ihre Verpflichtung vorüber ist. Während der Dienstzeit erwarte ich jedoch, dass Sie Ihre volle Aufmerksamkeit der Kompanie widmen. Die Feldwebel mögen für sich genommen Experten sein und glauben, sie schmissen den ganzen Laden, aber ihre Aufmerksamkeit gilt den unmittelbar anstehenden Aufgaben und nicht der längerfristigen Planung. Das ist Ihre Arbeit genauso wie Armstrongs und meine, und wenn wir sie nicht tun, dann gerät die Kompanie ins Schwimmen. Wir können diese Arbeit aber nicht tun, wenn wir nicht wissen, was vorgeht, oder wenn wir nicht mit den Leistungen der Legionäre als Individuen oder als Gruppe vertraut sind. Also, wir treffen uns in wöchentlichem oder täglichem Turnus, um über die Mannschaften und die Kompanie zu diskutieren, und ich erwarte von Ihnen, dass Sie sich aktiv und kenntnisreich an diesen Diskussionen beteiligen. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
    »Ich ... ich werde mich bemühen, Herr Hauptmann.«
    »Gut. Solange Menschen bereit sind, sich zu bemühen, kann ich mit ihnen arbeiten. Das gilt auch für Sie, Armstrong. Wir drei müssen die Augen und das Gehirn der Kompanie sein, und das bedeutet, als Team innerhalb des Teams zu funktionieren. Ich möchte keine kleinen Spielchen mehr zwischen Ihnen beiden erleben, wer denn nun der bessere Soldat ist. Von nun an sind Sie beide Partner ... und Ihr erster Tagesordnungspunkt ist, Toleranz für Ihre Unterschiede zu entwickeln. Ich bin der festen Überzeugung, dass diese Unterschiede sich zu Ihren Gunsten auswirken werden, wenn jeder von Ihnen lernen kann, sich auf die Stärken des anderen zu verlassen, anstatt neidisch darauf zu sein. Ich verlange keine gegenseitige Hochachtung, obwohl ich hoffe, dass das mit der Zeit kommen wird. Machen Sie sich einfach klar, dass Sie verschiedene Seiten desselben Eimers halten und dass Sie lernen müssen, sich zusammen zu bewegen, um ihn daran zu hindern, hinzufallen oder überzuschwappen.«
    Der Kommandant lehnte sich in seinem Sessel zurück.
    »Jetzt schlage ich vor, dass Sie von hier verschwinden und sich bei Kaffee oder einem Drink zusammenzuhocken und damit anfangen herauszufinden, was Sie gemeinsam haben ...«
    Er

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