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Die Chaos-Kompanie

Titel: Die Chaos-Kompanie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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wird, die Sie darauf verwenden können. Aber in Zukunft versuchen Sie, mir eine Vorwarnung zukommen zu lassen, wenn die Medien sich auf etwas stürzen wollen, was Sie oder Ihre Crew gerade machen. Sie sind nicht der einzige, der frühmorgendliche Überraschungen nicht mag.«
    »Ja, Frau Oberst. Ich werde versuchen, mich daran zu erinnern.«
    »Ach, und Hauptmann ...«
    »Ja, Frau Oberst?«
    »Die Neugestaltung Ihrer Kasernen. Wie lange, glauben Sie, wird das dauern?«
    »Die Schätzung beläuft sich auf zwei Wochen, Frau Oberst.«
    Ein triumphierendes Lächeln huschte über das Gesicht der Frau Oberst.
    »Das dachte ich mir. Es mag Sie interessieren zu erfahren, Hauptmann, dass man meiner Schwester eine ähnliche Zeit nannte, als sie eine neue Veranda an ihr Haus angebaut haben wollte. Ende!«
    Narrisch wartete, bis das projizierte Bild vollständig erloschen war, bevor er einen tiefen Seufzer der Erleichterung ausstieß.
    »Das ging besser, als ich gehofft hatte«, verkündete er.
    »Ja, Sir«, erwiderte Beeker. »Wie ich bemerke, haben Sie es unterlassen, der Frau Oberst zu erzählen, dass Sie nicht nur die Kasernen, und das Land gekauft haben, sondern auch die Baufirma, die den Umbau durchführt.«
    »Irgendwie schien es mir nicht der richtige Zeitpunkt zu sein.« Der Kommandant zwinkerte. »Nebenbei bemerkt, erinnere mich daran, einen Sekretär oder so etwas dafür anzustellen, die Kommunikationsgeräte hier drinnen zu überwachen. Du solltest das nicht auch noch zusätzlich zu deinen übrigen Pflichten tun müssen.«
    »Sehr wohl, Sir ... und vielen Dank.«
    »Nicht nötig, Beek. Ich möchte dir bloß nicht mehr Munition geben, als nötig ist, wenn die Zeit kommt, über deine nächste Gehaltserhöhung zu verhandeln.«
    Narrisch streckte sich und schaute aus dem Fenster.
    »So ... was steht heute auf dem Terminkalender?«
    »Eine ganze Menge, Sir ... aber wie Sie so treffend bemerkten, als ich Sie weckte, es ist noch früh.«
    »Tja, jetzt bin ich einmal auf. Gehen wir an die Arbeit. Und ruf die Offiziere und den Stab zusammen - besonders Schokoladen-Harry. Hat ja keinen Sinn, sie im Bett herumlungern zu lassen, während ich arbeite.«
Tagebuchdatei # 024
    Ich will hier nicht versuchen, die wahren Empfindungen einzufangen, die das Wachestehen in einem Sumpf bei den Legionären auslöste, auch wenn die Eindrücke meines Arbeitgebers hinsichtlich ihres Dienstes am ersten Tag, als er gemeinsam mit ihnen dieser Pflicht oblag, zweifellos für manchen von Interesse wären. Es handelt sich dabei weniger um einen Mangel an Bereitwilligkeit oder Befähigung meinerseits, derartige Details mitzuteilen, als vielmehr um einen schlichten Mangel an Daten, da ich die Kompanie nie tatsächlich in den Sumpf begleitete - eine Tatsache, für die ich besonders dankbar war, als ich am Ende des Tages den Zustand ihrer Uniform registrierte.
     
    Bombest hatte sich mit der Anwesenheit der Legionäre in seinem Hotel beinahe abgefunden. Der willkommene Zustrom von Einnahmen während einer für gewöhnlich flauen Geschäftsperiode ließ sich nicht leugnen, und die Truppe selbst hatten sich als wesentlich weniger wild erwiesen, als er ursprünglich befürchtet hatte.
    Er unternahm sogar eine ehrliche Anstrengung, ein gewisses Maß an Begeisterung für ihre Anwesenheit aufzubringen. Die Fortschritte, die er in dieser Richtung erzielte, zerrannen jedoch rasch wieder, als er beobachtete, wie die Transportfahrzeuge der Legionäre spätnachmittags vor dem Vordereingang anhielten und etwas auf den Bürgersteig ausspieen, das man nur als >Schlammmenschen< bezeichnen konnte.
    Von der Hüfte an aufwärts waren sie durchaus als die jüngsten Gäste des Hotels zu erkennen. Von der >Katastrophenlinie< an abwärts jedoch verschwand jedes vertraute Detail der Personen oder Uniformen unter einem Überzug aus graugrünem Morast. So klebrig er auch aussah, bemerkte Bombest doch, dass es dem Überzug an hinreichender Haftfähigkeit zu mangeln schien, um in vollem Umfang an seinen Trägern zu verbleiben. Beunruhigende Mengen davon fielen auf den Bürgersteig und mit offensichtlicher Unvermeidlichkeit auch auf den Teppich in der Hotelhalle.
    »Sofort da stehen bleiben!«
    Die Stimme des Kommandanten der Legionäre knallte wie eine Peitsche und veranlasste die schlammverkrusteten Gestalten zu einem zwar vollständigen, aber auch verwirrten Stopp auf der Schwelle der Hotelhalle.
    Mit einigem Erstaunen sah der Hotelmanager, wie Narrisch, dessen Uniform die gleiche

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