Die Chaos-Kompanie
Teil des Artikels korrekt?«
»Ja, Frau Oberst.«
»Sind Sie sich bewusst, Hauptmann, dass wir diese Kasernen und das Land, auf dem sie sich befinden, von einem örtlichen Bauträger gepachtet haben? Wenn ja, sind Sie sich auch bewusst, dass wir die Einwilligung des Verpächters benötigen, bevor wir irgendwelche Renovierungen oder Verbesserungen an seinem Besitz vornehmen?«
»Ja, Frau Oberst. Tatsache ist, Frau Oberst, ich habe die gegenwärtig an die Legion verpachteten Gebäude und das Land von dem hiesigen Besitzer käuflich erworben. Von daher sind die Umbaugenehmigungen kein Problem. Für die Akten jedoch beeile ich mich, der Frau Oberst zu versichern, dass ich keinerlei Absicht hege, den Preis zu erhöhen, sollte der Vertrag der Legion hier lange genug dauern, um eine Erneuerung dieses Pachtverhältnisses zu erfordern.«
»Wirklich sehr anständig von Ihnen«, erwiderte die Frau Oberst sarkastisch. »Das ist alles sehr interessant, Hauptmann. Aber nur unter uns gesagt, was haben Sie mit Ihrem neuen Besitz vor, wenn und falls wir uns von dort zurückziehen?«
»Normalerweise würde ich jemanden am Ort anstellen, um die Immobilie für mich zu verwalten«, erläuterte Narrisch. »In diesem besonderen Fall jedoch besteht bereits Interesse, die umgebaute Anlage von mir zu erwerben, wann immer ich mich ihrer entledigen möchte. Wie es scheint, hat jemand die Entwürfe des Architekten gesehen und findet, dass sie einen exzellenten Sport- und Gesellschaftsclub abgeben würde.«
»Dieser Verkauf würde natürlich in einem Profit für Sie resultieren.«
»Natürlich.«
»Warum bin ich nicht überrascht? Um auf den Artikel zurückzukommen, Hauptmann, vielleicht würden Sie gerne erklären, warum es notwendig war, die Kompanie für ihre zeitweilige Unterbringung in das beste Hotel des Planeten zu verlegen? Und wie rechtfertigen Sie es, Ihre Truppe als Eliteeinheit zu bezeichnen?«
»Das war eine weitere Vermutung von Seiten des Reporters. Ich sagte einfach, ich sei aufgrund eines >speziellen Auftrags< hier, und sie zog voreilig ihre eigenen Schlüsse daraus. Was die Qualität der zeitweiligen Unterkünfte betrifft ... darf ich frei sprechen, Frau Oberst?«
»Ich bitte darum. Wenn Sie die Situation klarstellen können, ohne diese recht teure Unterhaltung zu verlängern, würde man das zu schätzen wissen ... obwohl ich, so wie die Dinge klingen, ein R-Gespräch hätte führen sollen.«
»Die Neugestaltung unserer Quartiere, das Luxushotel als zeitweilige Unterkunft und einige der anderen Dinge, von denen Sie zweifellos in Zukunft hören werden, all diese Dinge gehören zu meinem Plan, diese Kompanie umzukrempeln. Sehen Sie, man hat diese Leute so lange wie Verlierer behandelt und ihnen gesagt, dass sie Verlierer seien, dass sie kaum eine andere Wahl haben als zu glauben, dass sie Verlierer sind. Ich aber behandele sie so, als seien sie die Besten - wie Topathleten, die für einen Wettkampf aufgebaut werden. Ich wette, dass sie darauf reagieren werden, indem sie sich wie Sieger verhalten, weil sie sich selbst als Sieger sehen. «
»Die Theorie dahinter lautet ja wohl: Wenn sie nicht wie Soldaten aussehen und sich nicht wie Soldaten verhalten, wie können wir dann von ihnen erwarten, wie Soldaten zu kämpfen? Sie setzen eine ganze Menge auf eine Theorie, Hauptmann.«
»Ich glaube, es ist ein annehmbares Risiko«, erklärte Narrisch. »Und wenn nicht ... nun, es ist mein Geld, das ich riskiere, nicht wahr?«
»Allerdings.« Frau Oberst Streitaxt schürzte nachdenklich die Lippen. »Nun gut, Hauptmann. Ich lasse Ihnen in dieser Angelegenheit fürs erste Ihren Willen. Wenn Ihre Idee funktioniert, wird die Legion davon profitieren. Wenn nicht, sind wir nicht schlimmer dran als am Anfang. Natürlich wird es nun, da Ihr richtiger Name bekannt ist, schwieriger für Sie sein, in der Versenkung zu verschwinden, wenn Sie Mist bauen wie bei Ihrem letzten Auftrag.«
»Natürlich.«
»Ich möchte damit lediglich sagen, Hauptmann Joker, dass ich hoffe, Sie sind sich bewusste, dass Sie bei dieser Sache verwundbarer sind als die Legion.«
In der Stimme der Frau Oberst lag echte Sorge, was Narrisch trotz seiner frühmorgendlichen Benommenheit erwärmte.
»Natürlich«, wiederholte er. »Vielen Dank, Frau Oberst.«
»Nun gut. Ich werde versuchen, mich um den Krawall auf dieser Seite zu kümmern. Sie konzentrieren sich darauf, Ihre Truppen aufzumöbeln. Ich habe so eine Ahnung, dass das alle Zeit und Konzentration erfordern
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