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Die Chaos-Kompanie

Titel: Die Chaos-Kompanie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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gerührtem Schweigen, als Narrisch vom Hügel herunterkam, um sich zu ihnen zu gesellen, während die anderen Beobachter ihm unbehaglich folgten. Ihr Gesichtsausdruck reichte von verwirrt bis empört, aber es gab wenig, was sie tun konnten, außer Narrischs Beispiel zu folgen.
    »Also okay«, sagte der Kompaniechef und bedeutete denen in den vorderen Reihen, sich hinzuknien, damit die hinteren sehen und hören konnten, »ich habe euch bereits früher erklärt, dass wir ein Team sind. Der erste Fehler war, dass ihr versucht habt, diesen Parcours als Individuen zu durchlaufen. Wie bei allem übrigen, was wir uns jemals vornehmen werden, gibt es da draußen Hindernisse, die jeden von uns fix und fertig machen können. Aber gemeinsam, wenn wir als Team zusammenarbeiten, um uns gegenseitig zu helfen und jedes Problem zu durchdenken, gibt es nichts, was wir nicht schaffen können. Nichts! Brennt es in eure Hirne und Herzen ein, dass wir alles schaffen können. Dann bleibt uns nur noch, das >Wie< herauszufinden.«
    Die Kompanie hing ihm an den Lippen; sie wollte, dass er recht hatte.
    »Nehmen wir uns mal ein konkretes Beispiel vor und schauen wir, wie das geht. Die Drei-Meter-Wand ist ein Problem.« Er deutete auf das Hindernis, und die Legionäre nickten, wobei ein paar schmerzlich das Gesicht verzogen.
    »Schon wenn man es einfach nur ansieht, wird offensichtlich, dass man hinüberkommen kann, wenn man die nötige Größe und Kraft besitzt. Besitzt man sie jedoch nicht, kommt man nicht weiter. Das mag für einen Haufen einzelner zutreffen, aber wir sind ein Team, und wir lassen unsere Teamgefährten nicht zurück oder sehen mit an, wie sie stecken bleiben, nur weil sie nicht groß sind. Vergesst, euch hinüberzubringen, und fangt an, darüber nachzudenken, uns hinüberzubringen. Wenn jemand hinaufklettern und dort bleiben würde, um denen, die nach ihm kommen, Hilfestellung zu leisten, kämen alle erheblich einfacher hinüber. Noch einmal: der Grundgedanke lautet, das zu maximieren, was ihr könnt, nicht, euch von dem unterkriegen zu lassen, was ihr nicht könnt.«
    Allmählich sah man lächelnde Gesichter in den Reihen.
    Die unbezähmbare Energie des Hauptmanns begann ihre Wirkung bei den Legionären zu zeigen.
    »Ein anderes Beispiel«, fuhr Narrisch fort. »Einige von euch sind langsamer als andere. Speziell die Sinthianer sind nicht für Geschwindigkeit gebaut. Langsam zu sein ist aber nichts, dessen man sich schämen müsste, besonders, wenn es durch den Körperbau bedingt ist. Sie sollten nicht mehr darunter leiden müssen, nicht schnell zu sein, als wir übrigens uns schämen müssen, weil wir nicht fliegen können. Es ist ein Problem, mit dem man fertig werden muss.
    Wir helfen ihnen, damit fertig zu werden, weil sie unsere Teamgefährten sind. Wenn es eine Situation gibt, wo es auf Zeit ankommt und wir nicht wollen, dass sie zurückfallen, helft ihnen weiter. Tragt sie, wenn ihr müsst, selbst wenn es bedeutet, dass einige doppeltes Marschgepäck schleppen. Jetzt lasst uns mal einen Blick auf ein paar der anderen Hindernisse werfen. ...«
    Er schritt in Richtung der Hinderniskombination davon, die allgemein als >Die Höllengrube< bezeichnet wurde. Die Kompanie folgte ihm dichtgedrängt. Als er die erste Station erreichte, wandte er sich wieder zu den Legionären um, und diesmal fielen die vorderen Reihen auf die Knie, ohne dass er ihnen ein Zeichen geben musste.
    Das Hindernis bestand aus einem etwa vier Meter breiten Graben, der beinahe bis zum Rand mit einer übel aussehenden Mischung aus Schlamm, Algen und Brackwasser gefüllt war. Über dem Graben erhob sich ein Gerüst, von dem drei schwere Taue hingen. Die Legionäre mussten sich an den Tauen über den Graben hinwegschwingen und dann weiterlaufen, ein Manöver, das in Wirklichkeit viel schwieriger war, als es aussah.
    »Ich habe bemerkt, dass es an dieser Station immer einen Engpass gab«, sagte Narrisch. »Auch wenn einige von euch den richtigen Gedanken hatten, euren Kumpels einen Stoß zu versetzen, um sie in Schwung zu bringen, liegt das wirkliche Problem darin, dass drei Taue nicht ausreichen, um den Verkehr in Gang zu halten.«
    Er legte eine Pause ein und sah hinunter auf das Wasser im Graben.
    »Nun weiß ich, dass ihr alle stolz auf eure neuen Uniformen seid, aber das hier soll Gefechtsbedingungen darstellen, und ein Gefecht ist nicht der richtige Augenblick, um sich Gedanken darüber zu machen, wie man seine Klamotten sauberhält. Weiß jemand,

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