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Die Chaos-Kompanie

Titel: Die Chaos-Kompanie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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wie tief dieser Graben ist?«
    Die Legionäre sahen sich an, aber der Kompaniechef machte sich nicht die Mühe, auf eine Antwort zu warten.
    »Außer Initiative ist das Wertvollste bei einem Kampfeinsatz Information. Feldwebel Brandy!«
    »Herr Hauptmann?«
    »Würden Sie der Kompanie den schnellsten Weg demonstrieren, wie man herausfindet, wie tief dieser Graben ist?«
    Die Kompanie staunte maßlos über den Wagemut des Hauptmanns, aber der vielgefürchtete Hauptfeldwebel zögerte nur einen Wimpernschlag, bevor sie plötzlich in Aktion trat. Gestärkte Uniform, mit Spucke geputzte Stiefel und alles machte einen langen Schritt und sprang kühn in den Graben. Dann, als sie feststellte, dass der Dreck kaum bis zur Unterseite ihrer ausladenden Brüste ging, watete sie mit so viel Würde, wie sie aufbieten konnte, zur anderen Seite, wobei sie der in den Hafen einlaufenden Bismarck nicht unähnlich sah.
    Leutnant Armstrong, der die Haltung des Hauptfeldwebels immer beneidet hatte, gab sich keine Mühe, sein Grinsen zu verbergen, als er Rembrandt schadenfroh mit dem Ellbogen anstieß. Unglücklicherweise bemerkte Narrisch den Blickwechsel.
    »Leutnants?«
    »Herr Hauptmann?«
    Die jüngeren Offiziere krümmten sich innerlich, als ihr Kommandant anzüglich in Richtung des Grabens nickte, aber sie sahen sich gezwungen, dem Beispiel des Feldwebels zu folgen. Zwei Sätze Offiziersuniformen landeten im Dreck, während die Kompanie entzückt zusah.
    »Wie ihr sehen könnt«, kommentierte der Kompaniechef ruhig, »geht es tatsächlich schneller, einfach durch dieses Hindernis hindurchzuwaten, als sich anzustellen und auf ein Tau zu warten. Wenn ihr mir nun folgen wollt, dann werfen wir mal einen Blick auf das nächste Problem.«
    Mit diesen Worten drehte er sich um, sprang selbst über den Rand des Grabens und nahm dankend Brandys Hand in Anspruch, als er die andere Seite erreichte. Hinter ihm stürzte sich die Kompanie wie Lemminge in den Graben, begierig darauf zu sehen, was ihr Kommandant noch in petto hatte.
    Die nächste Station war ein breiter Graben, der von drei Baumstämmen überbrückt wurde. Diesmal zögerte Narrisch nicht, sondern hüpfte augenblicklich auf einen der Stämme und überquerte ihn zur gegenüberliegenden Seite, während er Armstrong bedeutete, ihm zu folgen.
    »Dieses Hindernis ist nicht so schwierig«, rief er von der anderen Seite herüber, »wenn ihr einigermaßen beweglich seid. Natürlich sind einige von uns nicht einigermaßen beweglich, und selbst für die, die es sind, ist es zeitaufwendig, das Gleichgewicht zu halten. Deshalb wandeln wir die Welt einfach wieder ab, damit sie unseren Bedürfnissen entspricht ... Schoppen-Hauer! Könnten Sie das andere Ende des Stammes nehmen?«
    Mit fast zwei Metern zehn war der große Voltone ohne Zweifel die stärkste und eindrucksvollste Gestalt unter den Legionären, selbst wenn sein langes dunkles Haar, die vorstehenden Hauer und der unförmige Kopf ihm nicht das Aussehen einer Kreuzung zwischen einem Warzenschwein und Frankensteins Monster verliehen hätten. Er trat vor und packte ein Ende des Stammes, während Narrisch und Armstrong das andere nahmen, und gemeinsam rollten sie ihn seitwärts, bis er gegen den mittleren Brückenbogen stieß. Noch einige Augenblicke, und der dritte Stamm wurde an den Platz neben die anderen geschoben.
    »Das lässt sich leichter überqueren«, erklärte Narrisch, während er bis in die Mitte der improvisierten Brücke hinausging und sie mit den Füßen zum Wippen brachte, um ihre Festigkeit zu prüfen, »aber wenn wir alle schnell hinüber wollen, ist sie immer noch ein wenig zu wackelig. Hat jemand ein Seil in seinem Gepäck?«
    Aber keiner hatte ein Seil.
    »Nun, ich weiß, ihr habt alle Messer. Man hat sie an euch ausgegeben, und wenn sie auch nicht von bester Qualität sind, dürften sie doch für den Augenblick genügen. Schubidu?«
    »Hier, Herr Hauptmann!«
    »Schnappen Sie sich einen Partner und holen Sie uns ein Stück Seil, um diese Stämme damit zusammenzubinden.«
    »Herr Hauptmann?«
    »Nachdenken, Soldat! Ich glaube, Sie finden ein paar bei der letzten Station. Das heißt natürlich, wenn Sie nicht das Gefühl haben, dass es Ihre wohlbekannten Prinzipien verletzt, sich dazu herabzulassen, etwas zum Nutzen der Kompanie abzustauben.«
    Bei diesen Worten stiegen Anfeuerungs- und Hurrarufe von den Legionären auf, da man sich normalerweise darauf verlassen konnte, dass Schubidu alles zu requirieren vermochte, was

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