Die Chaos-Kompanie
von ihrem kürzlichen Martyrium.
»Kein Problem«, beharrte Schubidu hastig. »Wir können eben nach oben flitzen und wieder unsere anderen Uniformen anlegen und ...«
»Noch besser«, sagte Brandy vernünftig, wobei sie den Holofotografen beäugte, dessen gutes Aussehen ihr nicht entgangen war, »wir könnten einfach über die Straße zum Park gehen und mal schnell in den Brunnen springen, um uns ein bisschen einzuweichen. Ich bin mir nicht sicher, ob die Öffentlichkeit sehen will, wie schmutzig wir auf der Bahn wirklich werden.«
Der Holofotograf ließ einen abschätzenden Blick über die üppige Figur des Hauptfeldwebels wandern und stieß die Reporterin mit dem Ellbogen in die Seite.
»Das wäre genau richtig«, verkündete er. »Sollen wir gehen?«
Als die Gruppe aus dem Hotel strebte, schnappte sich Narrisch den Fotografen und zog ihn beiseite.
»Äh ... Sidney? Wir wissen beide, dass Jennie über genügend Enthusiasmus verfügt, um eine ganze Brigade mitzureißen, wenn sie einmal in Gang kommt. Ich verlasse mich darauf, dass Sie einen etwas klareren Kopf bewahren.«
»Was wollen Sie damit ...?«
»Ach, sagen wir einfach, es wäre klug, wenn Sie Rücksprache mit den einzelnen Legionären nähmen, bevor Sie Holos von ihnen machen oder gar veröffentlichen. Einige von ihnen haben sich der Legion angeschlossen, um ihrer Vergangenheit zu entkommen.«
»Wirklich?« Der Fotograf fing schon an, sich umzusehen, aber Narrisch war noch nicht fertig.
»Und falls sie Ihnen nicht Ihre Ausrüstung in die Kehle rammen, wenn Sie versuchen, die Fotos zu machen, könnte ich mich vielleicht geneigt sehen, ein persönliches Interesse an Ihrer Karriere zu zeigen - solange sie denn dauert. Verstehen wir uns?«
Sidney erwiderte den Blick des Kommandanten, und was er dort sah, brachte ihn zu dem Entschluss, dass dies nicht die Zeit war, ein Loblied auf den hohen Wert der Pressefreiheit zu singen.
»Verstanden, Herr Narrisch«, sagte er und salutierte mit einer militärischen Ehrenbezeigung, die nicht ganz spöttisch gemeint war.
Narrisch schenkte dem Fototermin nur beiläufige Beachtung. Statt dessen ertappte er sich dabei, wie er die Rasselbande der Jugendlichen aus der Nachbarschaft beobachtete, die ihr Herumgetobe mit den Glideboards unterbrachen, um die Versammlung näher in Augenschein zu nehmen. Nachdem die Reporterin sie zum fünftenmal von den Aufnahmen vertrieben hatte, wobei sie diesmal damit drohte, die Polizei zu rufen, nahmen die Jugendlichen ihre normalen Spiele wieder auf, nur vielleicht etwas schwungvoller wegen des nahen Holofotografen.
Obwohl sie am besten auf harten, glatten Oberflächen wie etwa Bürgersteigen funktionierten, konnten die Glideboards mit jedem Untergrund fertig werden, und die Jugendlichen brüsteten sich damit, ihr Können auch unter schwierigen Bedingungen zu zeigen. Sie steuerten sie über die Sitzflächen von Parkbänken und quer über das ungleichmäßige Gras. Ihr Lieblingsmanöver war es, einen bestimmten Abhang in eine Senke hinunterzugleiten, dann ihren Schwung dazu auszunutzen, um mit ihren Brettern über die Hecke zu springen und zufällig in dem Brunnen zu landen, den der Fotograf als Hintergrund benutzte. Auf Wasser waren die Bretter jedoch noch schneller, und es bereitete ihnen keine Schwierigkeiten, über den Brunnen hinwegzugleiten und sich davonzumachen, bevor die Journalisten protestierend die Stimmen erheben konnten.
Narrisch sah ihnen eine Weile aufmerksam zu, dann schlenderte er dorthin, wo sie sich sammelten, um ihre nächste Aktion zu planen. Die Jugendlichen beobachteten seine Annäherung, bereit, in die Sicherheit der Gassen zu flüchten, aber er lächelte und winkte ihnen zu, daher behaupteten sie ihren Platz, bis er näher herangekommen war.
»Was wollen Sie, Mann?« rief ihn der offensichtliche Anführer an. »Sieht aus, als könnten Sie selbst ein Bad im Brunnen vertragen.«
Narrisch lächelte wehmütig angesichts des Gekichers, das folgte. Er hatte noch keine Gelegenheit gehabt, sich zu säubern, und sah schlimmer als die Bengel aus.
»Ich habe mich nur gefragt, ob ihr mir ein bisschen was über eure Bretter erzählen könntet«, sagte er. »Ist es schwierig, damit umzugehen?«
Die Jugendlichen warfen sich rasche Blicke zu, hin- und hergerissen zwischen der Liebe zu ihren Brettern und der Versuchung, einen Erwachsenen zu ärgern. Die Bretter siegten.
»Zuerst sind sie ein bisschen knifflig«, gestand der Sprecher ein. »Man muss lernen, seinen
Weitere Kostenlose Bücher