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Die Chaos-Kompanie

Titel: Die Chaos-Kompanie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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über die Chaos-Kompanie gegeben hatte, und kamen, um die Legionäre heimlich zu begaffen, während andere überrascht waren, so viele Uniformen in einer ihrem Empfinden nach zivilisierten Bar zu finden, und sich ganz einfach weigerten, das Terrain zu räumen.
    Im allgemeinen neigten die beiden Gruppen jedoch dazu, einander standhaft zu ignorieren.
    Nicht, dass die Legionäre sich der Zivilisten nicht bewusst gewesen wären, wohlgemerkt. Ein Gutteil des lauten, neckischen Geplänkels und das ganze gegenseitige Piesacken, das sich neuerdings innerhalb der Gruppe breitgemacht hatte, blieben außen vor, wenn sie in die Bar herunterkamen. Sie alle hegten immer noch schmerzliche Erinnerungen daran, wie sie vor Narrischs Ankunft und ihrem Umzug ins Plaza keinen Zutritt zu diesem Lokal gehabt hatten, und befleißigten sich in stillschweigender Übereinkunft ihres besten Benehmens, wenn sie sich in der Hotelbar entspannten.
    An diesem Abend jedoch lag Ärger in der Luft. Ein Trio männlicher Zivilisten hockte an der Theke und schien fest entschlossen zu sein, Unruhe zu stiften. Sie waren zu jung, um Verantwortungsbewusstsein zu besitzen, aber zu groß, um nicht ernst genommen zu werden. Ihre Kleidung wies sie als Studenten aus, da sie zu teuer für gewöhnliche Straßenrowdys war. Andererseits wiederum haben Straßenrowdys im allgemeinen einen gewissen Überlebensinstinkt, wie laut sie sich manchmal auch gebärden mögen.
    Diese drei hatten jenen Zustand gezwungener Heiterkeit erreicht, den man so oft bei einer Gruppe findet, die nach Aufmerksamkeit, nach Ärger oder nach beidem sucht.
    Andauernd steckten sie die Köpfe zusammen und flüsterten miteinander, während sie die ganze Zeit über ihre Augen auf einen speziellen Tisch oder eine spezielle Person gerichtet hielten, dann brachen sie plötzlich in Lachsalven aus, und das so unnatürlich laut, dass sie gefährlich auf ihren Hockern ins Schwanken gerieten. Wenn keiner zu ihnen herüberkam, um sie zu fragen: >Was ist denn so lustig?<, stürzten sie sich auf ein anderes Opfer und wiederholten den Vorgang noch ein wenig lauter.
    Die Legionäre ignorierten den Auftritt standhaft, aber ohne Worte zu wechseln wussten alle, dass hinsichtlich der Jünglinge etwas geschehen musste. Allerdings schien niemand gewillt zu sein, den ersten Schritt zu tun. Nicht, dass sie Angst vor den Jugendlichen gehabt hätten! Obwohl die Radaubrüder recht gesunde Exemplare waren, die den Legionären bei einer Rauferei durchaus Paroli hätten bieten können, war die Kompanie hinreichend in der Überzahl, dass es eine simple Angelegenheit gewesen wäre, sie einfach zu überwältigen und hinaus auf die Straße zu schmeißen ... und genau das wurde ernsthaft erwogen. Unglücklicherweise war keiner der Legionäre erpicht darauf, den Tanz zu eröffnen.
    Sich gegen die Unruhestifter zusammenzuschließen, besonders, während andere Zivilisten zuschauten, konnte der Kompanie nur Kritik eintragen. Außerdem hielten sich der Kompaniechef und sein Butler in der Bar auf, an einem Hintertisch versteckt, wo sie über ihren Taschencomputern brüteten. Und wenn die Legionäre zögerten, einen Kampf vor Zivilisten vom Zaun zu brechen, dann wollten sie erst recht nicht die Verursacher einer Rauferei zwischen Militärs und Zivilisten unter den taxierenden Augen ihres eigenen Vorgesetzten sein.
    Folglich krampften die Soldaten den Griff fester um ihre Gläser und weigerten sich, die Spötteleien von der Theke wahrzunehmen, während sie die ganze Zeit hofften, dass die Geschäftsleitung oder der Hauptmann selbst sich einmischten, bevor die Lage zu angespannt wurde. Unglücklicherweise war Narrisch in eine angeregte Unterhaltung mit Beeker versunken, und beide schienen blind gegenüber dem zu sein, was am anderen Ende des Raumes vor sich ging.
    Dann kam Supermücke hereinmarschiert.
    Einen Augenblick lang erstarrten die Legionäre in stummem Schrecken. Wenn dies ein Western gewesen wäre, hätte jemand gerufen: >Hol' einer den Marshall! Gleich gibt es Ärger!< Da es jedoch das wirkliche Leben war, taten sie das nächstbeste.
    »He, Supermücke!«
    »Hier rüber, Mücke!«
    »Wir haben hier einen freien Stuhl!«
    Die kleine Legionärin blieb abrupt stehen, verblüfft von dem plötzlichen Schwall an Einladungen, als ihre Teamgefährten verzweifelt versuchten, das Unvermeidliche abzuwenden. Natürlich war alles umsonst.
    »VERDAMMT, ICH WÜRD' IHR JA EINEN AUSGEBEN, ABER SIE IST NICHT GROSS GENUG, UM BIS OBEN AN DIE THEKE

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