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Die Chaos-Kompanie

Titel: Die Chaos-Kompanie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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bekommen. Ich meine, es gibt da immer noch ein paar, die nicht zugeteilt ...«
    »Sie empfinden das beide so?« unterbrach der Kommandant.
    »Das ist korrekt, Herr Hauptmann«, bestätigte Sushi schneidend. Er war einen ganzen Kopf kleiner als Schubidu, ein schmächtiger Orientale, der sich mit peinlich genauer Exaktheit kleidete und benahm. »Unsere Persönlichkeiten und Werte sind inkompatibel. Ich fürchte, dass jede permanente Assoziation zwischen uns beiden sich als abträglich für das reibungslose Funktionieren der Kompanie erweisen würde.«
    »Ich verstehe.« Narrisch blickte grimmig. »Setzen Sie sich. Beide.«
    Diesmal war es ein Befehl, keine Einladung, die da ausgesprochen wurde, und die Legionäre suchten sich widerwillig Sitzplätze aus.
    »Nun denn, erzählen Sie mir mehr über diese inkompatiblen Werte, die Ihnen Probleme bereiten.«
    Die beiden Männer wechselten einen raschen Blick, da es offensichtlich beiden widerstrebte, der erste zu sein, der seine Beschwerden vorbrachte. Schließlich war es Schubidu, der den entscheidenden Schritt wagte.
    »Er spricht immer so herablassend mit mir«, kam die Klage. »Bloß weil er eine Menge große Worte kennt ...«
    Der Kommandant hob Einhalt gebietend die Hand.
    »Ich denke wirklich nicht, dass der Umfang des Wortschatzes Ihres Partners hier ein Faktor sein sollte.«
    »Es ist nicht bloß das«, sagte Schubidu und errötete leicht. »Er hat mich einen Halunken genannt - ins Gesicht!«
    »Ich sagte, du wärst ein Bagatelldieb - und das stimmt auch!« korrigierte Sushi scharf. »Jeder, der die Einheit der Kompanie für Pfennigbeträge gefährdet ...«
    »Da! Sehen Sie?« appellierte der andere an seinen Kommandanten. »Wie soll ich denn mit jemandem ein Team bilden, der ...«
    »Einen Augenblick!«
    Narrischs Stimme knallte wie eine Peitsche und schüchterte beide Männer so ein, dass sie schwiegen. Er wartete einen Moment, bis sie sich in ihren Stühlen zurückgelehnt hatten, dann wandte er sich Sushi zu.
    »Ich hätte hier gerne eine kleine Klarstellung«, sagte er. »Wie würden Sie einen Bagatelldieb definieren?«
    Der Orientale warf dem Hauptmann einen raschen Blick zu, dann richtete er seine Augen auf die Decke.
    »Ein Bagatelldieb ist jemand, der bei seinen kriminellen Aktivitäten Risiken eingeht, die einer potentiellen Beute disproportional sind.«
    »Kriminelle Aktivitäten!«
    »Setzen Sie sich, Schubidu!« befahl Narrisch, ohne die Augen von Sushi abzuwenden. »Wenn Sie den Mund halten und zuhören können, lernen Sie vielleicht noch etwas.«
    Der lockenhaarige Legionär sank langsam in seinen Stuhl zurück, und der Kommandant setzte die einmal eingeschlagene Richtung seiner Befragung fort.
    »Wenn ich Sie richtig verstehe, Sushi, ist Ihr Einwand gegen Schubidu nicht die Tatsache, dass er stiehlt, sondern vielmehr die Größenordnung, in der er arbeitet.«
    Die Andeutung eines Lächelns huschte über Sushis Lippen.
    »Das ist richtig, Herr Hauptmann.«
    »Also erzählen Sie uns, welches Ergebnis würde Ihrer Ansicht nach ... wie war doch gleich die Formulierung? Ach ja ... kriminelle Aktivitäten rechtfertigen?«
    »Nicht weniger als eine Viertelmillion«, sagte der Orientale bestimmt und ohne zu zögern.
    Schubidus Kopf ruckte hoch wie ein Schuss.
    »Eine Viertel ... Ach, Quatsch!«
    Die beiden anderen Männer ignorierten ihn.
    »Natürlich«, sagte Narrisch gleichmütig, »wären acht oder neun Millionen sogar noch besser.«
    »Natürlich.« Sushi nickte, und starrte Narrisch an.
    Schubidus Kopf schwenkte hin und her, als er nacheinander beide mit gerunzelter Stirn ansah.
    »Wovon, zum Teufel, redet ihr Burschen eigentlich?« verlangte er schließlich zu wissen.
    Der Orientale brach den Anstarrwettbewerb ab, indem er mit einem Seufzen den Kopf schüttelte.
    »Wovon Hauptmann Joker mit höflicher Umwegigkeit spricht, ist etwas, das nicht zuzugeben er sorgsam bedacht gewesen ist, seit er das Kommando über unsere Einheit übernommen hat. Insbesondere, dass er und ich uns schon vor unserem Eintritt in die Legion begegnet sind ... bei gesellschaftlichen und geschäftlichen Anlässen.«
    »Ihr kennt euch?«
    »Mehr noch«, fuhr Sushi fort, »er überlässt es mir, ob ich erwähne oder nicht, dass ich mich unter dem Schatten eines schweren Verdachts aus der Geschäftswelt verabschiedet habe - eine Frage der Unterschlagung von mehreren Millionen Credits.«
    »Sie wurde nie nachgewiesen«, sagte Narrisch.
    Der Orientale lächelte. »Computer sind

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