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Die Chaos-Kompanie

Titel: Die Chaos-Kompanie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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ZU KOMMEN!«
    »HA! HA! HA!«
    Schweigen lastete schwer über dem Raum, als die Mücke langsam den Kopf drehte, um in die Richtung des Lärms zu schauen.
    »OH, SEHT MAL! JETZT IST SIE WÜTEND! UND WAS WILLST DU MACHEN, DU LÄCHERLICHER ZWERG?«
    Die Kompanie war hin- und hergerissen, als der Kopf der kleinen Legionärin zwischen ihre Schultern sank und sie grimmig durch den Raum auf ihre Peiniger zustakste. Es war Tradition, sich nicht in die Kämpfe anderer einzumischen, aber trotz all ihrer komischen Wildheit gehörte Supermücke zur Familie, und keiner wollte danebenstehen und zuschauen, wie ihr weh getan wurde. Im stillen zweifelte keiner daran, wie das Ergebnis der Schlägerei aussehen würde, da es zweifelhaft war, ob die Mücke es mit auch nur einem der Großmäuler, geschweige denn mit allen dreien, würde aufnehmen können.
    Unruhig rutschten die Legionäre auf ihren Stühlen hin und her, während die einzelnen Legionäre mit ihrer Entscheidung rangen. Eines war klar. Wenn die Eindringlinge der Mücke ernstlichen Schaden zufügten, würden sie Schwierigkeiten haben, an einem Stück aus der Bar herauszukommen - und zum Henker mit der öffentlichen Meinung! Plötzlich tauchte aus der von Kerzen beleuchteten Dunkelheit schemenhaft eine Gestalt auf und schob ihren massigen Rumpf zwischen die Zivilisten und die anrückende Supermücke.
    »Ääääh ... Mücke?« grollte Schoppen-Hauer mit einer Stimme, die zugleich schnarrend und melodiös war. »Soll sagen dir von Hauptmann ... wenn du Lokal kaputtmachen, dann du bezahlen ... ganze Schaden.«
    Die kleine Legionärin schwenkte herum, und ihre Augen suchten den Kompaniechef, um gegen einen solchen Befehl zu protestieren. Während sie Ausschau nach Narrisch hielt, musterten ihre Gegner die Gestalt zwischen sich und ihrem geplanten Opfer.
    Wie bereits angemerkt, sind Voltronen schon sehr imposant, wenn man ihnen bei Tageslicht begegnet und damit rechnet. In einer schwach beleuchteten Cocktailbar mit niedriger Decke kann der Eindruck entstehen, ein Teil der Wand habe beschlossen, auf deinen Hocker zuzugehen ... wenn eine Wand einen großen, missgestalteten Kopf mitsamt Hauern und dunklem, verfilztem Haar hätte, das lang über ihren Nacken herunterhängt.
    Die drei Unruhestifter versuchten aufzustehen, nur um festzustellen, dass sie diesen Akt bereits ohne nachzudenken ausgeführt hatten. Was hieß: sie wurden gewahr, dass sie gar nicht saßen ... Schoppen-Hauer war wirklich so groß!
    »Äh ... gehören Sie zu ihr?« brachte einer von ihnen endlich heraus.
    »Was er eigentlich fragen will«, warf ein anderer ein, »ist, ob wir auch mit Ihnen kämpfen müssen, wenn wir uns mit ihr anlegen?«
    Der Voltrone reagierte darauf, indem er sich in empörter Überraschung einen Schritt zurückzog.
    »Mit ihr? Nein ... sie nix brauchen meine Hilfe. Sie wüster als ich ... viel wüster!«
    Wie ein Mann schluckte das Trio schwer und musterte Supermücke noch einmal.
    »Wollen Rat?« setzte Schoppen-Hauer eifrig nach. »Jetzt gehen. Wenn nein, dann jemand werden weh getan ... sehr vielleicht.«
    Die offene Aufrichtigkeit und Sorge in der Stimme des Voltronen waren nicht zu verkennen; seine für gewöhnlich friedliche Natur indes war schwieriger festzustellen. Sich plötzlich ihrer eigenen Sterblichkeit bewusst, warfen die eingeschüchterten jungen Männer ein paar Münzen auf die Theke und bliesen zu einem hastigen Rückzug, um das Lokal zu räumen, bevor die Mücke es schaffte, Narrischs Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, da ihr Boss schon wieder in eine Unterhaltung vertieft war.
    Nach der >Supermücke in der Bar<-Episode war es nur naheliegend, dass sie und Schoppen-Hauer einander als Partner zugeteilt wurden. Die volle Wirkung, welche die hitzige kleine Mücke und der sanfte Riese aufeinander haben würden, ließ sich nicht einmal vermuten - bis zu einem Ereignis mehrere Tage später. Anders als bei dem Zwischenfall in der Bar gab es keine Anzeichen oder Warnung für die Explosion, bevor sie sich ereignete.
    Die Legionäre hatten sich daran gewöhnt, das Restaurant des Plaza nach dem Dienst als einen Treffpunkt zu Lektüre, ruhiger Unterhaltung und jeder anderen Tätigkeit zu benutzen, die mehr Platz als ein Hotelzimmer und mehr Licht erforderte, als in der Bar zur Verfügung stand. Für gewöhnlich hielten sich ein paar Dutzend Leute dort auf, und das war es, wonach Brandy suchte, als sie auf eine spätabendliche Tasse Kaffee und eine kleine entspannende Unterhaltung

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