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Die Chaos-Kompanie

Titel: Die Chaos-Kompanie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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schon Schlimmeres gesehen, auch wenn es mir schwerfällt, mich auf Anhieb an eine Gelegenheit zu erinnern, bei der ich mehr lausige Schützen auf einem Fleck versammelt gesehen habe. Wichtiger ist, ich habe schon schlechteren Scharfschützen beigebracht, wie man schießt. Ich hätte diese Vorführung beinahe abgesagt, bis ich mehr Zeit hatte, mit der Truppe zu arbeiten, aber das hier ist eine der turnusmäßigen Wandervorführungen von Narrisch & Damlack. Jetzt wird es große Anstrengungen kosten, die Truppen lange genug von den vollautomatischen Waffen und den Laservisieren fernzuhalten, um ihnen die Grundlagen einzuhämmern.«
    Goetz nickte, ohne die Augen von der Feuerlinie zu nehmen.
    »Klingt, als seien wir da gleicher Meinung, Hauptmann. Wenn Sie es Ihnen nicht gleich von Anfang an richtig beibringen, werden sie sich immer auf Feuerkraft und technische Tricks verlassen, anstatt zu lernen, wie man schießt.«
    Der Kommandant drehte den Kopf und starrte den Polizeichef einige Augenblicke lang an.
    »Vielleicht sollte ich Sie das nicht fragen, Chief«, sagte er endlich, »aber ich komme nicht umhin zu bemerken, dass Ihre Einstellung mir und meinen Legionären gegenüber sich seit unserem ersten Treffen erheblich gemildert hat.«
    »Nun, ich werde Ihnen was sagen, Herr Narrisch. Ich mag manchmal starrköpfig sein, aber meistens versuche ich, unvoreingenommen zu bleiben. Die meisten meiner Streifenbeamten haben Ihre Truppe ziemlich freimütig gelobt. Wie es scheint, ist jemand in Ihrem Haufen dazu übergegangen, den Polizeifunk abzuhören, und bei einigen der unangenehmen Meldungen, die wir während der letzten Wochen erhielten, sind ein paar von Ihren Jungs aufgetaucht. Nach dem, was ich höre, mischen sie sich nicht ein oder kommen uns in die Quere, aber wir wissen beide, dass es Gelegenheiten gibt, wo es ausreicht, ein paar zusätzliche Uniformen gleich welcher Farbe dabei zu haben, um eine Menschenansammlung davon abzuhalten, zu übermütig zu werden.«
    »Das passt«, sagte der Kommandant. »Ich war immer der Auffassung, dass die meisten Leute im Grunde ein positives Selbstbild haben. Nachdem meine Truppe einmal davon überzeugt ist, dass sie etwas bewirken kann, überrascht es mich nicht, dass sie versucht, etwas zum Besseren hin zu bewirken.«
    Der Chief hob eine Einhalt gebietende Hand.
    »Verstehen Sie mich bitte nicht falsch. Niemand macht irgendwem vor, dass Ihre Crew bei der ersten Weihnacht zu dem Chor über dem Stall gehörte, aber sie haben sich in der Abteilung genügend Wohlwollen erworben, dass ich ihnen - und Ihnen - die Zügel ein bisschen locker lassen kann.«
    »Nicht locker genug, stelle ich fest, um Sie davon abzuhalten, jedesmal Berichte an das Legionshauptquartier zu schicken, wenn aus einer meiner Crew eine Vorstellung bei Ihnen auf der Wache gibt«, bemerkte Narrisch trocken.
    Goetz seufzte und zuckte die Achseln.
    »Das ist das Ergebnis eines direkten Ersuchens von Seiten Ihres Hauptquartiers. Erfolgte etwa zur selben Zeit, als Sie ankamen. Ich will mich ja nicht in Ihre Angelegenheiten mischen, aber mir scheint, als mag jemand in den höheren Rängen der Legion Sie nicht besonders. Zumindest haben sie ein scharfes Auge darauf, ob Sie einen Fehler machen.«
    Der Kommandant runzelte die Stirn. »Das wusste ich nicht. Jedenfalls vielen Dank für die Warnung.«
    »Warnung?« Das Gesicht des Chiefs bot ein Bild der Unschuld. »Ich habe nur auf ein offizielles Auskunftsersuchen von einem der Einwohner der Gemeinde geantwortet, denen zu dienen und die zu beschützen ich vereidigt bin.«
    »Habe schon verstanden.« Narrisch rückte. »Trotzdem danke ... inoffiziell. Ich frage mich, ob es Ihnen möglich wäre ...»
    »Herr Hauptmann!«
    Die Dringlichkeit in der Stimme, die ihn anrief, ließ sich nicht leugnen.
    »Entschuldigen Sie mich, Chief. Was ist denn, Schoppen-Hauer?«
    »Spartakus werden Gewehr abschießen!«
    Ein rascher Blick auf die Feuerlinie reichte aus, um die Information zu bestätigen. Der Sinthianer hockte auf seinem Glideboard, eine Schrotflinte unter den spindeldürren Arm geklemmt, während Schokoladen-Harry ihm die Waffe mit übertriebenen Gesten erklärte.
    »Das sehe ich«, sagte der Kommandant. »Aber es scheint mir, als sei die Situation völlig unter ...«
    »Nicht kennen Newtons drittes Gesetz von Physik?«
    Narrisch runzelte die Stirn. »Welches Gesetz?«
    »Ist das nicht das mit ...« setzte Chief Goetz an, aber der Satz wurde nie beendet.
    KA-WUMM! Die

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