Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Chaos-Kompanie

Titel: Die Chaos-Kompanie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
Vom Netzwerk:
er es geschickt in einem Bogen um eine Gruppe von Legionären herumlenkte, die dort standen. Die Legionäre machten sich nicht einmal die Mühe aufzuschauen, als er vorüberschoss; sie ignorierten ihn genau wie die Hotelbediensteten an der Rezeption.
    »Scheint, als seien die Leute einigermaßen an dieses Treiben gewöhnt«, sagte Goetz trocken, als er den Mangel an Reaktion in der Hotelhalle bemerkte.
    »Wenn wir ihn darin bestärken, fängt er höchstens noch an, damit anzugeben«, sagte Narrisch. »Und dann geht normalerweise etwas zu Bruch. Aber er ist wirklich sehr gut auf dem Ding ... er lebt praktisch darauf. Es überrascht mich, dass sie ihn vorher noch nicht gesehen haben. Normalerweise ist er jeden Abend im Park auf der anderen Straßenseite und übt Kunststückchen mit den Jugendlichen, die dort rumhängen.«
    »Entschuldigen Sie, Herr Hauptmann?«
    Narrisch blickte in die Runde, dann straffte er sich und erwiderte den zackigen Salut, der ihm vom Versorgungsfeldwebel der Kompanie entboten wurde, welcher es geschafft hatte, sich unbemerkt zu nähern.
    »Guten Morgen, Schoko. Wir haben gerade vor einer Sekunde noch über Sie gesprochen. Was gibt es für ein Problem?«
    »Kein Problem, Herr Hauptmann. Es wird allmählich Zeit für die Waffendemonstration, und ich dachte mir, ich sollte Sie vielleicht fragen, ob Sie nicht auf meinem Bock mitfahren wollen.«
    »Nicht diesmal, Feldwebel. Chief Goetz nimmt mich schon mit ... Oh, entschuldigen Sie. Sie beide kennen sich bereits, nicht wahr?«
    Harrys Augen schlüpften zur Seite, um dem starren Blick des Polizisten zu begegnen.
    »Ich ... klar habe ich schon von Chief Goetz gehört.«
    »Und ich habe von Ihnen gehört, Feldwebel«, gab Goetz mit einem verkniffenen Lächeln zurück. »Aber wir wollen Sie nicht aufhalten. Ich bin sicher, Sie und ich werden uns irgendwann noch ... unterhalten.«
    »In einem hat Harry aber recht«, warf Narrisch hastig ein. »Wir sollten uns langsam auf den Weg machen.«
    Die neuen Einrichtungen für die Legionäre näherten sich ihrer Fertigstellung, und alle warteten in gespannter Vorfreude darauf, wieder einzuziehen. Eines der ersten Dinge, die fertiggestellt werden sollten (nach dem Selbstvertrauenskurs), war der Schießstand, und genau dort versammelte sich die Kompanie auch für die Demonstration.
    Der Handelsvertreter der Narrisch & Damlack-Rüstungswerke hatte ein eindrucksvolles Aufgebot an Waffen und die dazu passende Revolverschnauze, mit der er Punkt um Punkt der Präsentation abhakte. Abgesehen von seiner Neigung, den Kompaniechef >Willie< zu nennen, eine Gewohnheit, die Narrisch jedesmal zusammenzucken ließ und alle anderen, besonders den Polizeichef, zu einem Lächeln veranlasste, verdienten das Wissen des Verkäufers und die Fertigkeiten seiner kleinen Totmacher die Aufmerksamkeit und den Respekt der ganzen Versammlung.
    Der Höhepunkt der Demonstration kam, als die Legionäre dazu aufgefordert wurden, von ihren Tribünen herunterzukommen und ein paar der Waffen selbst auszuprobieren. Eine Zeitlang hatten die Feldwebel alle Hände voll zu tun, dafür zu sorgen, dass die Begeisterung die Truppe nicht in einen Mob verwandelte, aber schließlich beruhigten sich die Dinge, und bald war die Luft vom Knall und Bumm der Schüsse erfüllt, mit denen die Legionäre fröhlich ausgesuchte Ziele unter Beschuss nahmen.
    »Eine beachtliche Kollektion«, sagte Chief Goetz, während er sich auf einen Tribünensitz neben dem Kommandanten fallen ließ.
    »Ja. Ich dachte mir, dass Sie sie interessant finden würden. Besonders ein paar von den Plastik- und Gummi->Befriedungsgeschossen<, die sie entwickelt haben.«
    Der Polizist verzog das Gesicht. »Natürlich ist das nett, falls der Verdächtige irgendeinen Augenschutz trägt, wenn man auf ihn schießt. Ging es nach mir, würden wir dabei bleiben, uns beim Schießen entweder zurückzuhalten oder aber final zu schießen, statt uns vorzumachen, wir könnten jemanden treffen, ohne ihn zu verletzen. Ich habe festgestellt, dass meine Truppen auf dem Schießstand erheblich besser schießen als auf der Straße. Um die Wahrheit zu sagen, unter Druck sind sie beinahe so schlechte Schützen, wie Ihre Crew es normalerweise zu sein scheint.«
    Es war offensichtlich, dass die Legionäre alles andere als Meisterschützen waren. Welche Schäden auch immer den Zielen zugefügt wurden, sie waren mehr das Ergebnis der geballten Feuerkraft als der Zielgenauigkeit.
    Narrisch verzog das Gesicht. »Ich habe

Weitere Kostenlose Bücher