Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Chaos-Kompanie

Titel: Die Chaos-Kompanie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
Vom Netzwerk:
Gespenst dient ... und dieses Gespenst ist euer ... Vater und einer der höchstdekorierten Soldaten aller Zeiten, dann ... müsst ihr euer ganzes Leben damit zubringen, zu beweisen, dass ihr ein Zehntel so gut seid, wie jeder es von ihm behauptet. Das ist ein Scheiß-Dienst! Ich wünschte nur, der Hurensohn wäre lange genug am Leben geblieben, um mal einen Fehler zu machen.«
    Die Legionäre warfen sich unbehagliche Blicke zu, während Armstrong versuchte, Lippen und Glas zu koordinieren.
    »Äh ... finden Sie nicht, dass es Zeit wäre, ein bisschen zu schlafen, Herr Leutnant?« sagte Brandy vorsichtig, um das Schweigen zu brechen.
    Armstrong spähte sie eulenhaft an und blinzelte heftig, als er versuchte, seine Augen scharf zustellen.
    »Sie ... haben recht, Feldwebel Brandy. Darf einem Offizier nichts Ungebührl... Ungebührliches sagen oder tun. Ich ... denke, ich werde aber erst mal ein bisschen frische Luft schöpfen. Gute ... Nacht alle miteinander.«
    Der Leutnant richtete sich auf und versuchte einen militärischen Gruß, bevor er in Richtung Tür zur Straße davontorkelte.
    Die Gruppe verfolgte seinen Abgang schweigend.
    »Ein Offizier und Gentleman ... Gott helfe uns«, sagte jemand und hob sein Glas zu einem spöttischen Toast.
    »Äh ... ich sage es nur äußerst ungern«, meinte Supermücke gedehnt, »aber es ist schrecklich spät für ihn, in diesem Zustand auf der Straße herumzulaufen.«
    »Na und? Er ist ein Trottel!«
    »Ja, aber er ist unser Trottel. Ich würde nicht gerne erleben wollen, dass ihm etwas passiert, solange er die gleiche Uniform trägt wie ich. Komm, Mücke. Spielen wir Begleitgeschwader für den Mann, bis er abstürzt.«
    Unbemerkt hinter einer Topfpflanze an die Wand gelehnt, lächelte Narrisch über diesen Wortwechsel. Mehr und mehr begannen die Legionäre, sich umeinander zu kümmern. Einiges davon war Kumpanei, einiges eine allgemeine Verteidigung des Rufs der Kompanie, aber alles zusammen ergab Esprit de corps. Wenn das anhielt, dann würde schließlich ...
    Das Piepsen seines Armbandkommunikators unterbrach seine Gedanken.
    »Mutter?« sagte er, als er das Gerät einschaltete. »Was machst du denn da oben? Komm runter und ...«
    »Ich glaube, wir haben da ein Problem, Big Daddy«, fiel ihm die Kommunikationsspezialistin ins Wort. »Der Polizeichef ist für Sie in der Leitung. Sagt, es sei dringend.«
    Narrisch verspürte ein flaues Gefühl im Magen, das nichts mit der Trinkerei zu tun hatte.
    »Stellen Sie ihn durch.«
    »Hier ist er. Sie sind drauf, Chief.«
    »Willard? Sie kämen besser mal fix hier rüber. Ein paar von Ihren Jungs, sitzen in der Klemme, und es besteht keine Möglichkeit, wie ich sie decken könnte.«
    »Wessen werden sie beschuldigt?« fragte der Kommandant, obwohl er sehr wohl wusste, wie die Antwort lauten würde.
    »Wie es scheint, hat man sie auf frischer Tat bei einem Einbruchsdiebstahl überrascht«, informierte ihn der Polizeichef. »Das wäre vielleicht noch nicht so schlimm, aber es war die Villa des Gouverneurs, in die sie eingebrochen sind, und er hat sie höchstpersönlich erwischt!«
Tagebuchdatei # 112
    Wenn es auch so scheinen mag, als habe mein Arbeitgeber eher als andere die Neigung, sich aus Schwierigkeiten und Notlagen freizukaufen, habe ich doch bemerkt, dass er stets dort die Trennungslinie zieht, wo er es mit Politikern zu tun hat. Dies ist nicht, wie man vielleicht annehmen könnte, das Ergebnis irgendeiner Abneigung seinerseits gegen die Einflussnahme von >Lobbyisten<; ebenso wenig war er der Meinung >Ein ehrlicher Politiker ist einer, der, ist er einmal gekauft, auch gekauft bleibt<. Vielmehr rührt es aus dem unverrückbaren Glauben her, dass gewählte Amtsträger nicht auch noch dafür bezahlt werden sollten, ihren Pflichten nachzukommen.
    Wie er zu sagen pflegt: »Serviererinnen und Croupiers werden Minimalgehälter gezahlt, weil man bereits davon ausgeht, dass sie ihr Einkommen durch Trinkgelder aufbessern; wenn man kein Trinkgeld gibt, beraubt man sie also de facto ihres Lebensunterhalts. Von Amtsträgern hingegen wird erwartet, dass sie mit ihrem Gehalt auskommen, so dass jeder Versuch von ihrer Seite, zusätzliche Einkünfte aus der schlichten Erfüllung ihrer Pflichten zu ziehen, Geldschneiderei der übelsten Machart ist und eine Freiheitsstrafe nach sich ziehen sollte.«
    Es erübrigt sich zu erwähnen, dass diese Einstellung nicht dazu angetan ist, seine Beliebtheit bei den Politikern, mit denen er in Berührung kommt, zu

Weitere Kostenlose Bücher