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Die Chaos-Kompanie

Titel: Die Chaos-Kompanie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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das, was Sie lernen, der restlichen Kompanie beibringen. Zumindest hält es sie vielleicht davon ab, Sie ganz so viel zu necken, wenn sie sehen, was Sie in einer Unterrichtssituation zu leisten vermögen.«
    »Ich werde es versuchen, Herr Hauptmann«, sagte die Mücke zweifelnd, dann teilte sich ihr Gesicht in einem raschen Lächeln. »Ich sag' Ihnen was. Ich mache es, wenn Sie mir ein paar Privatstunden im Fechten geben. Abgemacht?«
    »Abgemacht«, sagte der Kommandant. »Und jetzt machen Sie, dass Sie beide hier rauskommen, damit ich noch ein bisschen Arbeit erledigen kann.«
Tagebuchdatei # 111
    Wenn schon die Veränderungen im Urteil der Legionäre über sich und andere auffallend waren, so war der Umschwung in der Einstellung gegenüber der Kompanie von Seiten der ortsansässigen Bürger mindestens ebenso bemerkenswert. Die radikalste Veränderung aber fand auf Seiten des Polizeichefs, Chief Goetz, statt.
     
    »Ich weiß es wirklich zu schätzen, dass Sie vorbeischauen, Chief«, sagte der Kompaniechef und schüttelte dem Polizeichef schneidig die Hand, als sie sich in der Hotelhalle des Plaza trafen.
    »Tja, ich dachte, wenn Sie so nett sind, mich zu dieser außerplanmäßigen Waffenvorführung einzuladen, wäre es das wenigste, Ihnen eine Mitfahrgelegenheit anzubieten«, sagte Goetz. »Ach, nebenbei bemerkt, ich bin noch gar nicht dazu gekommen, mich bei Ihnen dafür zu bedanken, dass Sie mich an dem fürstlichen Mahl haben teilnehmen lassen, das Ihr Küchenchef zubereitet hat. Es war köstlich ... auch wenn ich mir die Hälfte der Zeit nicht sicher war, was ich da eigentlich gegessen habe.«
    »Um Ihnen die Wahrheit zu sagen«, sagte Narrisch grinsend, »ich auch nicht. Ich nehme an, es wäre auch unhöflich gewesen - wenn nicht sogar geradewegs gefährlich für Ihre Gesundheit -, danach zu fragen. Escrima hat sein Vorstrafenregister, weil er mehr als nur ein bisschen empfindlich ist, was sein Kochen anbelangt. Es hat aber doch großartig geschmeckt, nicht wahr?«
    »Ganz gewiss«, pflichtete der Chief bei. »Besonders lecker fand ich den Schweinebraten. Überrascht hat mich natürlich der Zufall mit der Anzeige, die auf meinem Schreibtisch landete ... hinsichtlich der drei Schweine, die am Vortage von der Viehzucht-Abteilung der Universität als vermisst gemeldet wurden.«
    Narrisch fluchte innerlich. Er hatte erst am Tag nach dem Fest herausgefunden, dass Schokoladen-Harry mehr als nur ein bisschen freizügig bei seiner Akquisition der Vorräte für Escrimas Anstrengungen gewesen war. Hätte er es vorher gewusst, hätte er Abstand davon genommen, den Polizeichef einzuladen, oder wenigstens darauf bestanden, dass die Schweine vor dem Servieren in weniger kenntliche Stücke aufgeschnitten wurden. Bis jetzt jedoch hatte er geglaubt, die Sache sei unbemerkt durchgegangen.
    »Wenn Sie uns ein paar Tage Zeit lassen«, sagte er steif, »können wir die Quittungen für diese speziellen Waren beibringen, dessen bin ich sicher.«
    »Ein paar Tage?« Goetz' Augenbrauen schossen in die Höhe. »Ihr Versorgungsfeldwebel muss schwer nachlassen, wenn er mehr als ein paar Stunden brauchen würde, um gefälschte Verkaufsbelege aus dem Ärmel zu zaubern.«
    »Nun hören Sie aber mal, Chief ...«
    »Immer mit der Ruhe, Hauptmann«, sagte der Polizist mit einem plötzlichen lausbübischen Grinsen. »Ich ziehe Sie doch nur ein bisschen auf. Diese Universitätsstudenten stauben genug Zeug aus der Kolonie für die Aufnahmeriten ihrer Studentenverbindungen, ihre Wohltätigkeitsbasare und für was sonst nicht alles ab. Ich bin sicher, es wären mehr als nur ein paar Schweine nötig, um das Konto auszugleichen. Ich wollte Sie nur wissen lassen, dass wir nicht ganz ... Was, zum Teufel, ist das?«
    Narrisch schaute dorthin, wohin der Chief deutete, und ließ ein plötzliches Lächeln aufblitzen.
    »Das? Ach, das ist nur eines unserer Mobilitätsexperimente. Es funktioniert überraschend gut.«
    Der Gegenstand ihrer Aufmerksamkeit war Spartakus.
    Der proletarische Sinthianer balancierte am oberen Ende der langen, geschwungenen Treppenflucht, die vom Zwischengeschoss des Plaza zur Haupthalle führte, auf seinem Glideboard. Noch während sie zusahen, verlagerte er sein Gewicht nach vorne und stürzte sich mit dem Brett die Stufen hinunter. Weder die Krümmung seiner Bahn noch die erschreckende Beschleunigung schienen dem Sinthianer Sorge zu bereiten, als er auf dem Glideboard eine Ebene tiefer und quer durch die Hotelhalle fuhr, wobei

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