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Die Chaos Queen

Die Chaos Queen

Titel: Die Chaos Queen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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noch mal an? Heute Nacht kannst du die Karre eh nicht mehr fahren. Du musst die Fenster runterkurbeln und lüften.«
    Mit dem Lüften hatte er recht. Das Auto stank. Und er hatte auch recht damit, sich den Wagen genauer anzusehen, wenn es heller war. Leider hatte ich nur dieses eine Auto. Schlimmer als dieses Gefährt war eigentlich nur noch der 1953er Buick von Grandma Mazur, den sie von Großonkel Sandor geerbt hatte. Den konnte ich mir theoretisch leihen, doch davon wollte ich im Augenblick nichts wissen. Hatte ich alles schon gemacht, vielen Dank!
    »Ich mache mir mehr Sorgen um den Brandstifter als um das Auto«, erklärte ich Morelli.
    »Bei dem Brandstifter kann ich nichts machen«, sagte Morelli. »Ich weiß nicht, wo ich da anfangen soll. Aber den Wagen hab ich unter Kontrolle. Komm, ich fahr dich nach Hause.«
    Fünf Minuten später parkten wir vor Morellis Haus.
    »Lass mich mal raten«, sagte ich. »Bob vermisst mich immer noch.«
    Morelli fuhr mir mit dem Finger am Kinn entlang. »Bob kommt schon klar. Ich vermisse dich. Und zwar richtig.«
    »Wie sehr?«
    Morelli küsste mich. »Tierisch.«
    Um Viertel nach sechs am nächsten Morgen schleppte ich mich aus Morellis Bett unter die Dusche. Noch am Abend hatte ich meine Klamotten in die Waschmaschine und anschließend in den Trockner gesteckt. Morelli hatte sie mir ins Badezimmer gelegt. Geschwind föhnte ich mir das Haar, legte ein bisschen Wimperntusche auf und folgte dann dem Kaffeegeruch in die Küche, wo Morelli eine Kanne aufgesetzt hatte.
    Beide Männer in meinem Leben sehen morgens super aus. Sie wachen mit munterem, klarem Blick auf, bereit, die Welt zu retten. Ich war morgens eine lahme Transuse, die so lange herumschlurfte, bis sie ihren ersten Schuss Koffein bekam.
    »Wir sind spät dran«, sagte Morelli und drückte mir einen Becher Kaffee zum Mitnehmen und einen getoasteten Bagel in die Hand. »Ich setz dich bei der Reinigung ab. Du kannst auch noch nach der Arbeit nach dem Auto sehen.«
    »Nein. Ich hab noch genug Zeit. Es dauert nur eine Minute. Das Auto ist bestimmt in Ordnung.«
    »Das Auto ist bestimmt
nicht
in Ordnung«, entgegnete Morelli und schob mich aus der Küche durch den Flur zur Tür. Er schloss hinter uns ab und öffnete die Türen seines Geländewagens mit der Fernbedienung.
    Kurz darauf standen wir vor dem Haus meiner Eltern auf dem Rasen und stritten.
    »Du fährst nicht mit diesem Auto!«, sagte Morelli.
    »Wie bitte? Hast du mir gerade zufällig etwas verboten?«
    »Jetzt sieh das doch mal ein! Wir wissen beide, dass der Wagen nicht fahrtüchtig ist.«
    »Ich weiß das nicht. Gut, es gibt ein paar Probleme, aber die sind rein kosmetischer Natur. Der Motor ist bestimmt in Ordnung.« Ich schlüpfte hinters Steuer und bewies meine Behauptung, indem ich den Motor anließ. »Siehste?«
    »Steig aus dieser Schrottkarre! Ich fahre dich zur Arbeit.«
    »Nein.«
    »Noch zwanzig Sekunden, dann zerre ich dich da raus und zünde das Feuer wieder an, bis von dieser Todesfalle nicht mehr übrig ist als ein Haufen Asche.«
    »Furchtbar, wenn du so einen auf Macho machst.«
    »Furchtbar, wenn du so stur bist.«
    Ich drückte auf die automatische Verriegelung der Türen und Fenster, schaltete in den Rückwärtsgang und fuhr mit quietschenden Reifen auf die Straße. Dann brauste ich davon. Vom Gestank des nassen verkohlten Wagens musste ich würgen. Natürlich hatte Morelli recht. Das Auto war eine Todesfalle, und ich war wirklich stur. Nur konnte ich leider nicht anders. Bei Morelli schaltete ich immer auf stur.
    Kan Klean war eine kleine chemische Reinigung in Burg, ein Familienbetrieb. Es gab sie schon, solange ich denken konnte. Sie gehörte der Familie Macaroni. Mama Macaroni, Mario Macaroni und Gina Macaroni hatten das Sagen. Eine ganze Schar weiterer Macaronis half bei Bedarf aus.
    Mama Macaroni war im gleichen Alter wie Grandma Bella und Grandma Mazur. Ihren scharfen Raubtieraugen unter den schweren Lidern aus pergamentener Haut entging nichts. Ihr hagerer, in Schwarz gekleideter Körper stützte sich auf einen Stock und erinnerte an eine mumifizierte Larve. Auf der Landkarte ihres Gesichts war ungefähr auf der Höhe von Atlanta ein Leberfleck von der Größe eines Felsens. Auf dem Leberfleck wuchsen drei Haare. Er war irritierend und gleichzeitig fesselnd – das dermatologische Äquivalent zu einem Unfall mit sieben Autos auf der Autobahn, inklusive Blut und Eingeweide.
    Immer wenn ich in der Vergangenheit bei Kan Klean gewesen

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