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Die Chaos Queen

Die Chaos Queen

Titel: Die Chaos Queen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Spüle dazu.
    »Nein!«, schrie ich. »Hol den Feuerlöscher!«
    Zu spät. Fred spritzte Wasser auf den brennenden Grill, eine Dampfwolke stieg auf, und das Feuer raste die Wand hinauf bis zur Decke.
    Ich schob Fred in den vorderen Teil des Ladens und lief noch einmal zurück, um mich zu vergewissern, dass niemand sonst im Küchenbereich war. Flammen züngelten die Wände empor und an der Theke entlang. Aus der Sprinkleranlage an der Decke spritzte Schaum. Als ich mich überzeugt hatte, dass die Küche leer war, verließ ich das Gebäude durch eine Seitentür.
    In der Ferne heulten Sirenen, ein paar Straßenblocks weiter war das grelle Blinklicht von Rettungsfahrzeugen zu sehen. Schwarze Rauchwolken türmten sich auf, Flammen leckten aus Fenstern und Türen und sprangen an der Außenverkleidung empor.
    Kunden und Angestellte standen auf dem Parkplatz und betrachteten das Schauspiel.
    »Das war ich nicht«, sagte ich zu niemand Bestimmtem.
    Carl Costanza war der erste Bulle am Tatort. Als er mich sah, grinste er breit. Dann gab er über Funk etwas an die Leitstelle durch. Ich wusste, dass nun Morelli benachrichtigt werden würde. Feuerwehrautos und Rettungswagen brausten auf den Parkplatz. Noch mehr Streifenwagen. Die Schar der Schaulustigen wuchs. Sie standen bis auf die Straße und versperrten den Bürgersteig. Ein Team von den Abendnachrichten fuhr vor. Ich entfernte mich von dem brennenden Gebäude und stellte mich neben den Buick an den äußersten Rand des Parkplatzes. Ich wäre nach Hause gefahren, wenn die Schlüssel nicht in meiner Tasche gewesen wären und meine Tasche nicht gerade abgefackelt worden wäre.
    Die blitzenden Lichter und die grellen Scheinwerfer machten es schwer, im Durcheinander von geparkten Wagen und Einsatzfahrzeugen etwas zu erkennen. Löschwasserschläuche wanden sich über den Boden, im Lichtschein bewegten sich die Silhouetten der Männer. Zwei lösten sich aus der Menge und kamen auf mich zu. Ihre Gestalten kamen mir bekannt vor: Morelli und Ranger. Ein seltsamer Zusammenschluss – zwei sehr unterschiedliche Männer mit dem gleichen Ziel. Auf gewisse Weise waren sie Mannschaftskameraden. Und gleichzeitig Konkurrenten. Beide grinsten, als sie vor mir standen. Gerne hätte ich mir eingeredet, dass sie sich freuten, mich lebendig zu sehen. Aber wahrscheinlich lag es eher daran, dass ich so fertig aussah wie immer. Ich war übersät mit Ölflecken und Ruß. Noch immer klebte der Kopfhörer an meinen Kopf. Ich trug den grässlichen Hühnerhut und den Tucki-Anzug. Tupfen rosa Löschschaums hingen an der Mütze und klebten auf meinem Oberteil.
    Als die beiden vor mir standen, stemmten sie die Hände in die Hüften. Sie grinsten, aber um ihre Lippen war ein verbissener Zug.
    Morelli wischte das klebrige rosa Zeug von meinem Hut.
    »Schaum aus dem Feuerlöscher«, erklärte ich. »Ich war das nicht.«
    »Costanza hat mir gesagt, der Brand wurde durch eine Bombe ausgelöst.«
    »Das könnte schon sein … indirekt. Ich saß am Drive-in-Schalter, und plötzlich fuhr Spiro vor. Er warf einen Geschenkkarton zu mir rein und fuhr weg. Das Paket tickte, und Fred wurde ganz hektisch und warf es in das Becken mit dem siedenden Öl. Das Öl kochte hoch, lief über den Grill, und auf einmal war der ganze Laden am Brennen.«
    »Weißt du genau, dass es Spiro war?«
    »Auf jeden Fall. Das Gesicht und die Hände waren vernarbt. Ich bin mir sicher, dass er es war. Auf dem Kärtchen, das am Geschenk hing, stand: ›DIE ZEIT LÄUFT AB.‹«
    Morelli holte einen Vierteldollar aus der Tasche und warf ihn in die Luft. »Was nimmst du?«, fragte er Ranger.
    »Kopf.«
    Morelli fing das Geldstück und legte es auf den Handrücken. »Kopf. Du hast gewonnen. Ich nehme an, ich darf sie sauber machen.«
    »Viel Glück«, sagte Ranger. Und ging.
    Ich war zu erschöpft, um mich richtig aufzuregen, spielte aber eine gewisse Entrüstung vor. Wütend funkelte ich Morelli an. »Das ist doch wohl die Höhe! Hast du um mich gespielt?«
    »Pilzköpfchen, sei froh, dass ich verloren habe. Er hätte dich durch die Autowaschanlage an der Ecke Hamilton und Market geschoben.« Morelli nahm meine Hand und zog mich fort.
    »Komm, wir gehen nach Hause.«
    »Steht Big Blue hier sicher?«
    »Der ist überall sicher. Das Auto ist unzerstörbar.«
    Morelli stand mit mir unter der Dusche. »Okay«, sagte er. »Ich habe eine schlechte Nachricht, und ich habe eine schlechte Nachricht. Die erste ist: Es sieht so aus, als hätten wir dir mit

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