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Die Chaos Queen

Die Chaos Queen

Titel: Die Chaos Queen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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dem Isolierband auch ein paar Haarbüschel ausgerissen. Die zweite ist: Du riechst immer noch wie frittiertes Huhn, und da krieg ich richtig Appetit. Ich finde, wir trocknen dich jetzt ab und bestellen uns was, hm?«
    Ich betastete mein Haar. »Wie schlimm ist es?«
    »Schwer zu sagen, ist noch zu viel Öl drin. Das klumpt irgendwie zusammen.«
    »Ich hab meine Haare dreimal gewaschen!«
    »Ich glaube, Shampoo reicht nicht. Du brauchst wahrscheinlich etwas Stärkeres, Lacklöser zum Beispiel.«
    Ich nahm mir ein Handtuch, stieg aus der Dusche und betrachtete mich im Spiegel über dem Waschbecken. Morelli hatte recht. Das Shampoo brachte es nicht, und ich hatte kahle Stellen seitlich am Kopf, wo das Isolierband geklebt hatte.
    »Ich heul jetzt aber nicht«, sagte ich.
    »Gott sei Dank! Das kann ich nämlich nicht leiden. Dann komme ich mir immer so mies vor.«
    Eine Träne rollte meine Wange hinunter.
    »Ach, du Scheiße«, sagte Morelli.
    Ich wischte mir mit dem Handrücken die Nase. »War ein langer Tag.«
    »Wir kümmern uns morgen drum«, sagte Morelli. Er nahm die Kappe von einer Tube Aloe-Salbe und tupfte sie vorsichtig auf meine Brandblasen von der Fritteuse. »Wenn du zu diesem Frisör im Einkaufscenter gehst, wie heißt er noch gleich …«
    »Mr. Alexander.«
    »Ja, genau der. Der bekommt das mit deinem Haar bestimmt wieder hin.« Morelli drehte die Kappe auf die Tube und griff nach seinem Handy. »Ich rufe Pino an. Was willst du essen?«
    »Alles außer Huhn.«
    Als ich aufwachte, dachte ich, Morelli würde mir das Gesicht lecken, aber es war Bob. Meine Wange war feucht von Bobs Schlecken, jetzt knabberte er an meinem Haar. Ich gab ein Geräusch von mir, das zwischen Lachen und Weinen lag, und Morelli öffnete ein Auge und verscheuchte Bob.
    »Das ist nicht seine Schuld«, meinte Morelli. »Du riechst immer noch nach frittiertem Huhn.«
    »Na, toll!«
    »Könnte schlimmer sein«, sagte Morelli. »Du könntest auch nach gegrilltem Auto riechen.«
    Ich wälzte mich aus dem Bett und schlurfte ins Bad. In der Dusche seifte ich mich ein, bis das heiße Wasser verbraucht war. Dann roch ich an meinem Arm. Frittiertes Huhn. Zurück im Schlafzimmer sah ich im Bett nach: leer. Auf meinem Kopfkissen prangte ein großer Fettfleck. Ich borgte mir ein Sweatshirt und eine Jogginghose aus Morellis Schrank und folgte dem Kaffeegeruch in die Küche.
    Bob lag neben seiner leeren Futterschüssel ausgestreckt auf dem Boden. Morelli saß am Tisch und las Zeitung.
    Ich goss mir einen Becher Kaffee ein und nahm gegenüber von Morelli Platz. »Ich werde nicht weinen.«
    »Ja, hast du schon mal gesagt«, meinte Morelli. Er legte die Zeitung beiseite und schob mir eine Tüte von der Bäckerei zu.
    »Bob und ich waren beim Bäcker, während du geduscht hast. Wir dachten, du könntest etwas Süßes gebrauchen.«
    Ich sah in die Tüte. Zwei Boston Cream Doughnuts. »Wie lieb von euch«, sagte ich. Und brach in Tränen aus.
    Morelli machte ein gequältes Gesicht.
    »Meine Nerven liegen blank«, erklärte ich, putzte mir die Nase und nahm einen Doughnut. »Ist was über den Brand drin?«
    »Ja. Zuerst eine gute Nachricht: Tucki-Chicken ist bis auf Weiteres geschlossen, du musst also nicht wieder hin und da arbeiten. Dann eine gemischte Nachricht: Big Blue steht hier bei mir vorm Haus. Ich nehme an, das geht auf Rangers Kappe. Leider wirst du ihn nicht fahren können, bevor nicht ein Schlosser da war, es sei denn du hast einen Ersatzschlüssel. Und jetzt zu den interessanten Sachen: Es ist ihnen gelungen, den Geschenkkarton aus der Fritteuse zu bergen.«
    Ich nahm den zweiten Doughnut aus der Tüte. »Und?«
    »Es war eine Uhr. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass es eine Bombe war.«
    »Ist das sicher?«
    »Sagt das Labor. Ich habe auch einen Bericht über die Autobombe bekommen. Sie wurde von außen gezündet.«
    »Was bedeutet das?«
    »Das bedeutet, dass sie nicht gezündet wurde, als Mama Macaroni aufs Gaspedal trat oder den Schlüssel drehte. Irgendjemand hat auf den Knopf gedrückt, als er Mama Macaroni einsteigen sah. Wir gehen davon aus, dass es Spiro war, weil er dir den Geschenkkarton gegeben hat. Es ist schwer vorstellbar, dass er dich mit Mama Macaroni verwechselt hat, deshalb nehme ich an, dass er sie nur zum Spaß in die Luft gejagt hat.«
    »Würg.«
    Bob kam angeschlurft und schnüffelte an der leeren Doughnuttüte. Morelli zerknüllte sie und warf sie durchs Zimmer. Bob sprang hinterher und riss sie in tausend

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