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Die Chaos Queen

Die Chaos Queen

Titel: Die Chaos Queen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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deines Arbeitsplatzes abschalten«, sagte Ranger. »Als du dir gerade die Lippen geleckt hast, habe ich gehört, wie alle im Überwachungsraum die Luft angehalten haben. Es könnte ein Mord mit dem Hackebeil über Monitor übertragen werden – und keiner meiner Leute würde es merken.« Ranger beendete die Suche, die er gerade aufgerufen hatte. Er nahm meinen Block und schrieb auf, wie man Informationen aus Zeitungsarchiven erhielt. Dann legte er den Block auf meinen Tisch zurück und erhob sich. »Machen wir einen Ausflug«, sagte er. »Ich will die Stelle sehen, wo die Leichen gefunden wurden.«
    Das fand ich düster genug, um mich von den Doughnuts abzulenken. Ich stand auf und klemmte mein neues Handy an den Bund meiner Jeans. Den Generalschlüssel steckte ich in die Tasche. Dann musterte ich die Pistole. Sie war in einem Holster, den man am Gürtel befestigen musste, aber ich trug keinen Gürtel.
    »Kein Gürtel«, sagte ich zu Ranger.
    »Ella hat oben in meiner Wohnung Kleidung für dich. Probier die mal an. Da ist bestimmt ein Gürtel dabei. Wir treffen uns in der Tiefgarage. Ich muss noch mit Tank sprechen.«
    Ich fuhr mit dem Aufzug hoch und betrat den kleinen Korridor mit dem Marmorboden. Unlängst hatte ich hier eine Weile gewohnt, deshalb kannte ich mich aus. Ich öffnete die Tür mit dem Schlüssel, den Ranger mir gegeben hatte, und trat ein. Das Apartment war so kühl und still wie immer. Ranger war gemütlich eingerichtet – klare Linien und Erdtöne. Die Einrichtung hatte eine maskuline Ausstrahlung, ohne aufdringlich zu sein. Auf einem Sideboard neben der Tür standen frische Blumen. Ich bezweifelte, dass sie Ranger jemals auffielen, aber Ella legte Wert darauf. Es war Ellas Anliegen, Ranger zu zivilisieren und sein Leben angenehmer zu gestalten.
    Ich legte die Schlüssel in die Silberschale neben den Blumen. Dann wanderte ich durch die Wohnung und fand meine Sachen auf einer schwarzen Lederbank in Rangers Ankleidezimmer: zwei schwarze Shirts, zwei schwarze Cargo-Hosen, ein schwarzer Gürtel, eine schwarze Windjacke, ein schwarzes Sweatshirt, eine schwarze Baseballkappe. Ich würde aussehen wie Ranger in klein. Zuerst schlüpfte ich in die Cargo-Hose. Sie passte perfekt. Ella hatte sich bei meinem letzten Aufenthalt meine Kleidergröße gemerkt. Dann zog ich den Gürtel durch die Hose und das T-Shirt über den Kopf. Es war kurzärmelig, elastisch und auf Figur geschnitten. Der V-Ausschnitt war nicht besonders tief. Auf die linke Brust war mit schwarzem Garn »RangeMan« gestickt. Das T-Shirt saß gut, nur war es zu kurz, um es in die Hose zu stecken. Es reichte kaum bis zum Bund.
    Ich rief Ranger auf dem Handy an. »Das T-Shirt ist zu kurz.
    Ich weiß nicht, ob ich es so im Überwachungsraum tragen kann.«
    »Zieh eine Jacke drüber und komm runter in die Garage!«
    Ich zog die Windjacke über. Auch auf deren linke Brust war »RangeMan« schwarz auf schwarz gestickt. Ich zog das Telefon aus den Jeans und klemmte es an die Cargo-Hose. Dann nahm ich die schwarze Baseballkappe und verließ Rangers Wohnung. Mit dem Lift fuhr ich in die Tiefgarage.
    Ranger wartete in genau der gleichen Windjacke neben seinem Truck, einen leicht belustigten Ausdruck im Gesicht.
    »Ich komme mir vor wie Ranger in klein«, sagte ich.
    Ranger zog den Reißverschluss der Jacke auf und musterte mich von oben bis unten. »Hübsch, aber du bist kein Mini-Ranger.« Er holte meine Sig aus seiner Jackentasche und klemmte sie seitlich an meinen Gürtel. Seine Fingerknöchel streiften meine nackte Haut. »Dieses kurze T-Shirt hat einige Vorteile«, meinte er und schob die Hände darunter. Kurz vor meinem BH hielt er inne.
    »Pass auf, es ist so«, begann ich, »weißt du, wie es ist, wenn man auf einen gefüllten Doughnut drückt und die Füllung am schwächsten Punkt rausquillt? Also, wenn ich ein gefüllter Doughnut bin, dann ist mein schwächster Punkt der Kuchen. Immer, wenn ich Stress habe, laufe ich zur nächsten Bäckerei. Ich versuche gerade, damit aufzuhören, deshalb kommt die Füllung jetzt an anderen Stellen raus.«
    »Und?«
    »Und da, wo sie jetzt rausquillt … rausquellen ist vielleicht nicht das richtige Wort. Vergiss es.«
    »Du möchtest mir etwas mitteilen«, sagte Ranger.
    »Ja! Und es wäre deutlich einfacher, wenn du dabei nicht die Hände unter meinem T-Shirt hättest! Ich kann nicht richtig denken, wenn du mich so berührst.«
    »Babe, ist dir schon mal der Gedanke gekommen, dass du dem Feind

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