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Die Chaos Queen

Die Chaos Queen

Titel: Die Chaos Queen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Bett.
    »Hey«, rief ich. »Was ist los mit dir? Du stehst doch sonst immer so früh auf.«
    »Mmmpf«, machte Morelli, das Kopfkissen auf dem Gesicht. »Müde.«
    »Wie kannst du müde sein? Es ist acht Uhr. Zeit zum Aufstehen! Ich fahre jetzt. Willst du mir keinen Abschiedskuss geben?«
    Keine Antwort. Nichts. Ich riss die Decke herunter und ließ ihn in seiner herrlichen Nacktheit dort liegen. Noch immer machte Morelli keine Anstalten, sich zu bewegen.
    Ich setzte mich auf die Bettkante. »Joe?«
    »Ich dachte, du wolltest zur Arbeit.«
    »Du siehst super appetitlich aus. Nur Mr. Happy nicht, der scheint zu schlafen.«
    »Der schläft nicht, der liegt im Koma. Du hast ihn alle zwei Stunden geweckt, und jetzt ist er tot.«
    »Tot?«
    »Nein, nicht tot, aber in nächster Zeit steht der nicht wieder auf. Du kannst ruhig zur Arbeit gehen. Warst du mit Bob draußen?«
    »Ich war mit Bob draußen. Ich hab ihn gefüttert. Ich hab das Wohnzimmer und die Küche aufgeräumt.«
    »Ich liebe dich«, sagte Morelli unter dem Kopfkissen.
    »Ich 1-1-1 … hab dich auch lieb.«
Scheiße.
    Ich ging nach unten und schaute aus der Tür auf Big Blue. Wahrscheinlich war er völlig unversehrt, aber ich wollte kein Risiko eingehen. Bob stellte sich neben mich. »Ich weiß nicht, wie ich zur Arbeit kommen soll«, sagte ich zu Bob. »Ich könnte Ranger anrufen, aber in letzter Zeit habe ich immer das Gefühl, als hätte ich was mit ihm, wenn ich mit ihm Auto fahre, und es wäre ganz schön dreist, mich hier von ihm abholen zu lassen. Lula ist wahrscheinlich noch nicht aus den Federn.« Ich ging in die Küche und wählte die Nummer meiner Eltern.
    »Könnte mich einer zur Arbeit fahren?«, fragte ich meine Mutter. »Du oder Papa?«
    »Dein Vater kann dich abholen«, erwiderte meine Mutter.
    »Er fährt heute eh Taxi. Isst du immer noch nichts Süßes?«
    »Nein. Und wie ist es bei dir?«
    »Erstaunlich. Ich habe nicht das geringste Bedürfnis, mir was einzuschenken, seitdem wir die Hochzeit hinter uns haben und Valerie in Disney World ist.«
    Super. Meine Mutter verspürte kein Bedürfnis nach Alkohol mehr, und ich war so angespannt vom Doughnutentzug, dass ich Mr. Happy ins Koma geschickt hatte.
    Zehn Minuten später war mein Vater da. »Was ist mit dem Buick?«, fragte er.
    »Kaputt.«
    »Ich dachte, du hättest Angst, dass eine Bombe drunterklebt.«
    »Das auch.«
    Ranger wartete schon auf mich. Er saß in meiner Nische auf dem Besucherstuhl und las die Akten von Gorman, Lazar, Barroni und Runion. Auf dem Schreibtisch lagen ein neues Handy und ein neuer Generalschlüssel, dazu meine Sig. Sie steckte in einem Holster, das man am Gürtel befestigen konnte.
    »Man hat die Männer gefunden«, sagte ich.
    »Ich weiß. Wie bist du hergekommen?«
    »Mit meinem Vater.«
    »Ich habe unten ein Motorrad für dich. Wenn du es irgendwo abstellst, sieh es dir gut an, bevor du draufsteigst. An einem Motorrad kann man eine Bombe nicht so gut verstecken, aber du musst trotzdem vorsichtig sein. Der Schlüssel ist am Schlüsselbund. Was RangeMan angeht, ist der Gorman-Fall abgeschlossen«, erklärte Ranger. »Wenn du allerdings immer noch glaubst, dass es eine Verbindung zwischen den Ermordeten und deinem Stalker gibt und hier im Büro weiterrecherchieren willst, kannst du das gerne tun.«
    Ich schaute in meinen Eingangskorb und unterdrückte ein Stöhnen. Er war bis oben voll mit Suchanfragen.
    Ranger folgte meinem Blick. »Du musst dir deine Zeit gut einteilen und auch was von den Anfragen erledigen. Die sind nicht alle von Rodriguez. Du machst hier die Recherche für uns alle, auch für mich.«
    Als er aufstand, streifte er mich, und eine Woge des Begehrens schwappte von meiner Brust gen Süden.
    »Was?«, fragte Ranger.
    »Ich habe nichts gesagt.«
    »Du hast gestöhnt.«
    »Ich hab an dicke Butterkekse gedacht.«
    Kurz sahen wir uns in die Augen. »Ich bin den Rest des Vormittags in meinem Büro«, sagte Ranger. »Sag Bescheid, wenn du was brauchst.«
    O Gott.
    Ich sortierte die Anfragen, die über das Wochenende hereingekommen waren. Drei waren von Ranger. Die wollte ich zuerst erledigen. Er war der Chef. Und er war heiß. Eine war von einem gewissen Alvirez, der Rest stammte von Rodriguez.
    Rangers Anfragen waren Standardsuchen. Nichts Ungewöhnliches. Zu Mittag war ich damit fertig. Ich hatte vor, schnell etwas zu essen, die Recherche für Alvirez und zwei von Rodriguez’ Anfragen zu machen und dann nachzusehen, was ich über Fort Dix

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