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Die Chaos Queen

Die Chaos Queen

Titel: Die Chaos Queen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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stehenden Sonne geblendet zu werden, und betrachtete den Weg, über den wir gerade gegangen waren.
    »Hier war mit knapper Not Platz für fünf Autos«, sagte er.
    »Wir wissen, dass zwei davon Geländewagen waren. Wahrscheinlich konnte man sie zumindest teilweise von der Hauptstraße sehen. Trotzdem war es offenbar abgeschieden genug. Wir wissen, wann drei der Männer Feierabend machten und in ihr Auto stiegen. Wenn sie direkt hierherfuhren, trafen sie gegen halb sieben ein, das heißt, es muss noch hell gewesen sein.«
    »Man sollte meinen, dass irgendjemand die Schüsse gehört hat. Der Typ kann doch nicht unbemerkt hier rumgeballert haben.«
    »Die Gegend ist verlassen. Und wenn man im Auto vorbeifährt, ist es bestimmt schwer zu sagen, woher die Schüsse kommen. Dann sieht man wahrscheinlich nur zu, dass man Land gewinnt.«
    Wir stiegen in den Truck und schnallten uns an.
    »Wer ist Celia?«, fragte ich Ranger.
    »Meine Schwester. Marty Sanchez, der Typ eben am Van, war mit ihr in der Schule. Sie sind eine Zeit lang zusammen gegangen.«
    »Ist sie deine einzige Schwester?«
    »Nein, ich habe vier Schwestern.«
    »Und Brüder?«
    »Einen.«
    »Und du hast eine Tochter«, sagte ich.
    Ranger bog auf die asphaltierte Straße ab. »Das wissen nicht viele.«
    »Klar. Darf ich noch mehr Fragen stellen?«
    »Nur noch eine.«
    »Wie alt bist du?«
    »Zwei Monate älter als du«, erwiderte Ranger.
    »Woher weißt du, wann ich Geburtstag habe?«
    »Ich weiß alles Mögliche über dich. Und das waren schon zwei Fragen.«
    Es war fünf Uhr, als wir in die Tiefgarage fuhren.
    »Wie geht’s Morelli?«, fragte Ranger.
    »Gut. Morgen geht er wieder arbeiten. Der Gips bleibt noch länger dran, er ist nicht voll beweglich. Er hat Krücken und kann nicht fahren oder mit Bob ausgehen. Ich bleibe so lange, bis er allein zurechtkommt. Dann ziehe ich wieder in meine Wohnung.«
    Ranger brachte mich zum Motorrad. »Ich möchte, dass du erst dann in deine Wohnung zurückkehrst, wenn wir diesen Typ gefunden haben.«
    »Du musst dir keine Sorgen um mich machen«, sagte ich.
    »Ich habe eine Pistole.«
    »Würdest du sie auch benutzen?«
    »Ja, aber nur um einem damit eine über den Kopf zu ziehen.«
    Das Motorrad war eine schwarze Ducati Monster. Ich war schon mit Morellis Ducati gefahren, kannte mich also aus. Ich nahm den schwarzen Motorradhelm vom Lenkrad und reichte ihn Ranger. Dann zog ich den Schlüssel aus der Tasche und schwang ein Bein über den Sattel.
    Ranger beobachtete mich grinsend. »Sieht gut aus, wie du da draufsitzt. Irgendwann …«
    Ich startete den Motor und schnitt so den Rest seines Satzes ab. Ich wusste auch so, worauf er hinauswollte. Ich setzte den Helm auf, Ranger drückte das Tor für mich auf, und ich verließ die Tiefgarage.
    Es war ein tolles Gefühl, Motorrad zu fahren. Die Luft war frisch, es herrschte nicht viel Verkehr. Bis zur Hauptverkehrszeit dauerte es noch ein bisschen. Ich ließ es langsam angehen, wollte erst ein Gefühl für die Maschine bekommen. Durch die Gasse fuhr ich auf Morellis Hinterhof. Neben seinem Haus war ein leerer Geräteschuppen. Er war mit einem Zahlenschloss versperrt, aber ich kannte die Kombination. Ich drehte an den Zahlen, öffnete den Schuppen und schloss das Motorrad darin ein.
    Morelli wartete in der Küche auf mich. »Lass mich raten«, sagte er. »Er hat dir ein Motorrad gegeben. Eine Ducati.«
    »Ja. War super, hier rüberzufahren.« Ich ging zum Kühlschrank und begutachtete den Inhalt. Nicht viel da. »Ich drehe eine Runde mit Bob, du kannst uns was zu essen bestellen«, schlug ich vor.
    »Was willst du haben?«
    »Irgendwas ohne Zucker.«
    »Bist du immer noch auf dem Trip?«
    »Ja. Ich hoffe, du hast dich heute Nachmittag ausgeruht.«
    Morelli piekte mich mit seiner Krücke. »Wo sind deine Klamotten? Als du heute Morgen gegangen bist, hattest du was anderes an.«
    »Auf der Arbeit. Auf dem Motorrad konnte ich sie nicht mitnehmen. Ich könnte einen Rucksack gebrauchen.« Noch immer hatte ich die Windjacke über dem T-Shirt. Ich hielt es für das Beste, die Auseinandersetzung um das knappe Oberteil auf die Zeit nach dem Essen zu verschieben. Stattdessen legte ich Bob die Leine an und zog mit ihm los. Als ich zurückkehrte, war gerade der Lieferservice von Pino da gewesen.
    »Ich habe Roastbeefbaguette für dich bestellt«, erklärte Morelli. »Ich hoffe, das ist in Ordnung.«
    Ich nahm eins, wickelte es aus und gab es Bob. Dann reichte ich eins Morelli und packte das

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