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Die Chaos Queen

Die Chaos Queen

Titel: Die Chaos Queen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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herausbekommen konnte. Ich streifte durch die Küche, fand aber nichts Ansprechendes zum Essen. So nahm ich wieder Pute und trug das Sandwich mit einer Flasche Wasser zurück in meine Nische. Ich aß alles auf, erledigte die Arbeit für Alvirez und Rodriguez und widmete mich dann Fort Dix.
    Zwischendurch rief ich meine Mutter, Morelli, Lula und Valerie an, um ihnen zu sagen, dass ich ein neues Handy hatte. Valerie war gerade im Magic Kingdom und sagte, sie käme zum Wochenende zurück. Florida würde ihnen gut gefallen, aber die Mädchen vermissten ihre Freundinnen, und Albert hätte einen Nesselausschlag bekommen, als ein zwei Meter großer und ein Meter breiter Winnie Puh auf ihn zugekommen wäre. Lula ging nicht ans Telefon. Ich hinterließ eine Nachricht für sie. Morelli meldete sich auch nicht. Auch ihm sprach ich eine Nachricht drauf. Meine Mutter lud mich zum Essen ein, aber ich lehnte ab.
    Es war schon Nachmittag, als Ranger wieder zu mir kam. Ich lief auf und ab, konnte mich auf nichts konzentrieren, sondern nur an Kuchen denken.
    »Babe«, sagte er. »Du siehst ein bisschen angespannt aus. Gibt es irgendwas, das ich wissen müsste?«
    »Ich bin auf Zuckerentzug. Ich habe aufgehört mit Kuchenessen, und jetzt kann ich an nichts anderes mehr denken.« Bis vor fünf Minuten stimmte das noch. Jetzt, da Ranger vor mir stand, fand ich, dass es noch andere leckere Sachen gab.
    »Vielleicht kann ich dir helfen, nicht mehr an Doughnuts zu denken«, sagte Ranger.
    Mir fiel die Kinnlade herunter. Ich glaube, ich fing an zu sabbern.
    »Hat Silvio dir gezeigt, wie man in den Zeitungsarchiven sucht?«, fragte Ranger.
    »Nein.«
    »Dann setz dich hin und ich zeige dir, wie du in die Programme kommst. Das ist langwierig, aber man gelangt an viele Informationen. Du musst in den Lokalzeitungen nach einem Vorfall suchen, der in der Zeit passierte, als die vier in Fort Dix waren. Ein ungelöster Mord, ein Überfall mit großer Beute, ungelöste Serienverbrechen wie beispielsweise eine Einbruchserie oder so.«
    »Morelli glaubt, dass es fünf Männer waren. Am Anfang dachte ich, Anthony Barroni wäre der fünfte gewesen, aber da bin ich mir nicht mehr sicher. Gibt es eine Möglichkeit, eine Liste der Männer zu bekommen, die in der Einheit in Fort Dix waren?«
    »Zu den Archiven haben wir keinen Zugang. Ich könnte einen Hacker drauf ansetzen, aber lieber nicht. Wäre besser, wenn Morelli das täte.«
    Ich hörte, was er sagte, verarbeitete es aber nicht. Mein Gehirn war verstopft mit Bildern eines nackten, schwitzenden Ranger.
    »Babe«, sagte Ranger grinsend. »Du hast mich gerade angeguckt, als wäre ich dein Mittagessen.«
    »Ich brauche einen Doughnut«, erklärte ich. »Ich brauche dringend einen Doughnut.«
    »Das wäre mein zweiter Tipp gewesen.«
    »Morgen geht’s mir besser. Dann habe ich den Zucker aus dem Blut. Dann lässt der Gieper nach.« Ich setzte mich hin und schaute auf die Tastatur. »Wie macht man das?«
    Ranger zog den Stuhl neben mir heran. Sein Bein drückte gegen meines, und als ich mich vorbeugte, um etwas zu tippen, saßen wir Schulter an Schulter, und sein Arm berührte meine Brust. Ranger war warm und roch wunderbar. Ich merkte, dass ich einen schimmernden Blick bekam, und hatte Angst, dass ich jeden Augenblick hecheln würde.
    »Du musst mitschreiben«, sagte Ranger. »Du musst dir einige Passwörter merken.«
    Reiß dich zusammen, sagte ich zu mir. Es wäre keine gute Idee, auf ihn zu springen. Das würde auf den Bildschirmen übertragen werden. Und dann gab es natürlich noch Morelli. Ich wohnte bei Morelli. Es wäre nicht richtig, bei Morelli zu wohnen und mit Ranger ins Bett zu gehen. Was war überhaupt los mit mir, dass ich zwei Männer brauchte? Insbesondere, wenn der zweite Mann Ranger hieß. Seitdem wir uns übers Heiraten unterhalten hatten, hatte meine Phantasie Purzelbäume geschlagen und alles Mögliche in sein dunkles Geheimnis hineininterpretiert. Ich wusste, dass es nichts mit Töten zu tun hatte, denn das war kein Geheimnis. Ich wusste, dass er nicht schwul war. Das hatte ich am eigenen Leib erfahren. Bei der Erinnerung wurde mir wieder heiß, ich konnte mich gerade noch zusammenreißen, mich nicht vor Lust auf dem Stuhl zu winden. Hatte er eine grausame Kindheit gehabt? Hatte er ein so gebrochenes Herz, dass er sich nie wieder davon erholen würde?
    »Erde an Babe«, sagte Ranger.
    Ich sah ihn an und leckte mir unwillkürlich die Lippen.
    »Ich muss gleich die Überwachungskamera

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