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Die Chaosschwestern legen los - Mueller, D: Chaosschwestern legen los

Titel: Die Chaosschwestern legen los - Mueller, D: Chaosschwestern legen los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar H. Mueller
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gesagt, und nächstes Wochenende ziehen wir um.
    Hm, da fällt mir wieder ein... Ach nee, so was Grässliches aber auch! Oh, wie kann man nur so ein Pech haben! Diese Sache mit Gregory kann einem die Freude schon ziemlich verderben!
    Ob ich einfach so tue, als würde ich ihn nicht kennen, wenn er mir begegnet? Er wird doch nicht in der Schule rumerzählen, dass ich jetzt neben ihm wohne? Ob er wohl mitkriegt, was Cornelius so den ganzen Tag tut? Oder eben nicht tut. Ob er das Schlagzeug im Keller hören wird? Oh Gott, warum muss ich nur in dieser Familie leben!
    Ich schiele zu Tessa rüber. Was schreibt die denn da so viel?
    »Können wir jetzt mal das Licht ausmachen?«
    »Bin noch nicht fertig.«
    Oh, Mann!
    »Cornelius war ganz schön sauer, dass du so spät gekommen bist.«
    »Cornelius wäre auch sauer, wenn ich frisch gebügelt im Morgengrauen vor der Garage brav auf ihn gewartet
hätte und ihm eröffnet hätte, dass der Prinz von England um meine Hand angehalten hat.«
    Hihi, das ist natürlich auch wieder wahr. Unserem Hippie-Daddy kann man es garantiert niemals recht machen.
    Moment mal – wie kommt Tessa denn jetzt auf Prinzen?
    »HAT irgendein Prinz um deine Hand angehalten?«
    Tessa richtet sich auf und lacht laut los. »Bist du bescheuert? Ich bin fünfzehn!«
    Eben. Aber so wie Miss Multimascara sich aufdonnert, möchte sie ganz offensichtlich nicht, dass die restliche Welt sie ebenfalls dafür hält.
    »Warst du einfach nur shoppen mit Dodo?«
    »Hmmm, so in der Art.«
    » So in der Art ? Was meinst du damit?«
    »Seit wann interessierst DU dich fürs Shoppen, Livi?«
    »Pffff.« Ich interessiere mich natürlich etwa so viel fürs Shoppen wie ein Maikäfer für Weihnachten.
    Tessa klappt endlich ihr Buch zu, kuschelt sich tiefer in die Decke und grinst dann zu mir rüber. »Ich plane mein Leben. Und deswegen musste ich heute mit Dodo wo hin.«
    Ihr Leben? Ach, nee.
    Ich sage lieber nichts. Tessas Leben besteht aus Besuchen in Drogeriemärkten und Parfümerien, peinlichem Kichern mit Dodo in irgendwelchen Schulhofecken, stundenlangem morgendlichen Spiegelanbeten und dem regelmäßigen Blondfärben ihrer Haare. Hab ich irgendwas vergessen? Nee, ich glaube, das war’s.
    »Und nächste Woche fangen wir einen Spanischkurs an.«
    Einen Spanischkurs? Ich wusste gar nicht, dass Tessa ein
Gehirn mit Sprachzentrum hat. Ob das in der Lage ist, noch eine zweite Sprache zu lernen?
    Auf der anderen Seite ist Spanisch sicher eine sehr nützliche Sprache. Ich wünschte, ich könnte Spanisch. Die meisten Länder in Süd- und Mittelamerika sind ja spanischsprechend. Und dort gibt es viele Gebiete, wo dringend Hände gebraucht würden, um den Menschen in ihrem Elend zu helfen! Ich denke an all die Favelas, diese riesigen Slums in Brasilien zum Beispiel (obwohl man da natürlich Portugiesisch spricht und nicht Spanisch, ich weiß, das hatten wir gerade in Geo), wo es zum Teil nicht mal Trinkwasser oder richtige Kanalisation für das Abwasser gibt. Die armen Kinder, die da leben müssen!
    Aber was will ausgerechnet Tessa in Südamerika? Hat sie plötzlich begriffen, dass sie ihr Leben nicht mehr ausschließlich mit dem Aussuchen der täglichen Nagellackfarbe vergeuden sollte, sondern stattdessen anderen weniger glücklichen Menschen auf dieser Welt helfen könnte?
    Nein, nein, die Wahrheit wird wahrscheinlich sein, dass ein neuer Billigmarkt für Superduperkosmetikspitzenprodukte in Venezuela eröffnet hat. Und um sich als Erstes die besten Angebote zu sichern, schreckt meine Schwester nicht mal vorm Spanischlernen zurück.
    »Und dann gehe ich nach Spanien.«
    Spanien? Ach, ja richtig, in Spanien wird natürlich auch Spanisch gesprochen.
    Was will Tessa denn in Spanien? Da waren wir doch gerade erst in den Sommerferien und es war gruseliggrässlich langweilig. Ewig nur am Pool hocken, weil der schreckliche Strand so voll war, dass man seinen großen Zeh nicht bewegen konnte, ohne an rotgesichtige Engländer oder bierbäuchige Deutsche zu stoßen.

    Und Iris und Cornelius waren nicht mal dazu zu bewegen gewesen, Ausflüge ins Innere des Landes zu machen. Dabei hatten die Besitzer vom Hotel gesagt, dass das richtig interessant wäre. Da hätte man noch echtes spanisches Leben sehen können, weil hier an den Küsten, da sähe man sowieso nur ausländische Touristen. Aber Ausflüge machen, das wollten Iris und Cornelius gar nicht. Sie wollten einfach nur ihren Urlaub genießen, haben sie gesagt.
    Was dieses nutzlose

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