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Die Chaosschwestern legen los - Mueller, D: Chaosschwestern legen los

Titel: Die Chaosschwestern legen los - Mueller, D: Chaosschwestern legen los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar H. Mueller
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tun?«
    Der Kerl will doch nicht schon wieder umsonst für uns arbeiten? Ist der noch ganz dicht?
    »Och«, sage ich, »geht so. Eigentlich nur noch Einräumen und so’n Kram. Aber...«, ich lege einen Finger an meine Lippen, »...ich glaube, Livi und Tessa schlafen noch. Und meine Mutter, glaube ich, auch.«
    »Oh«, macht Gregory. Vielleicht ist er erstaunt, dass man um halb zwölf mittags noch schlafen kann.
    Aber – hallo! – es ist Sonntag, wir hatten einen Mega-Umzug gestern und überhaupt, warum soll man denn nicht so lange schlafen, wie man will?
    »Wo ist denn deine Mutter?«, rufe ich mit gedämpfter Stimme runter. Denn tatsächlich habe ich die schicke Sibylle die ganze Woche über nicht einmal gesehen.
    »Schläft auch«, grinst Gregory. »Das tut sie allerdings immer. Ähm, jedenfalls wenn sie zu Hause ist.«
    Die tolle Sibylle, immer wenn sie zu Hause ist? Na, das wird Gregory wohl nicht wirklich so meinen. Aber jedenfalls ist es für ihn ja dann doch nicht so überraschend, dass nicht alle Leute Frühaufsteher sind.
    Plötzlich steht Kenny bei mir im Zimmer. Kenny ist in dieser Woche ein Riesenfan von Gregory geworden. Kein Wunder. So viel Hilfe hat sie, glaube ich, noch nie bekommen. In einer großen Familie wie unserer haben Eltern eben nicht viel Zeit. Ähm, und Schwestern auch nicht.
    »Frag ihn, ob er mit uns frühstücken will«, zischt sie mir zu. Vielleicht hofft sie, dass er ihr danach hilft, den Inhalt ihrer Chaoskisten ordentlich in die Schränke einzusortieren.
    »Frag ihn doch selbst«, zische ich zurück.

    Kenny fackelt nicht lange. »Hast du schon gefrühstückt?«
    Gregory schüttelt den Kopf.
    »Dann komm rein!«, ruft Kenny und läuft schon los nach unten, um ihm die Terrassentür aufzumachen.
    Unten in unserer riesigen Küche sitzt Rema und rührt in einem großen Kaffeebecher.
    In Remas Kaffeebechern muss man eine Menge rühren, denn die Hälfte des Bechers ist gefüllt mit Zucker. Mindestens. »So ein Unsinn!«, würde Rema sagen. »Ich nehme kaum mehr als zwei winzige Löffelchen.« Aber – hahaha – das ist echt so was von untertrieben und stimmt GAR nicht!
    Rema findet Gregory ebenfalls ziemlich nett. »Ein ausgesprochen höflicher und freundlicher Junge, findet ihr nicht?«, hat sie letzte Woche gesagt. Aber Livi hat als Antwort nur mit den Augen gerollt. Da hat Rema gelacht.
    »Ach – hallo Gregory«, sagt sie jetzt freundlich, als der sich schüchtern in die Küche schiebt. (Wie kann man so schüchtern sein und gleichzeitig so aufdringlich?) »Möchtest du ein Schokocroissant?«
    Gregory schiebt sich dankbar gleich zwei in die Backen und kaut dann sehr zufrieden lächelnd.
    »Deine Mutter war diesen Freitagabend wieder ganz wunderbar«, sagt Rema und geht zu einem Einkaufskorb, um Nachschub zu holen. »Wie sie diesen Hardy Krüger dazu gebracht hat, aus seinem Leben zu erzählen..., wirklich gekonnt!«
    Man muss sich ein bisschen wundern, wie Rema vorgestern Abend die Zeit gefunden hat, in Ruhe Fernsehen zu gucken, während wir anderen alle in allerletzter Pack-Panik waren. Aber ich nehme mal an, dass es keinem anderen
besonders aufgefallen ist, dass sie sich in ihr Zimmer zurückgezogen hat.
    Iris jedenfalls bestimmt nicht, denn die war vollauf mit einem Letzter-Abend-vor-dem-Umzug-Nervenzusammenbruch beschäftigt.
    Cornelius fiel plötzlich ein, dass er der Umzugsfirma ein falsches Datum genannt hatte, und hing nun hektisch hechelnd am Telefon, um Ersatzleute für den nächsten Tag zu finden, da die ursprüngliche Umzugsfirma sich verständlicherweise weigerte, schon morgen statt erst in zwei Wochen zu kommen. (Was der Tag gewesen wäre, den Cornelius ihnen genannt hatte.)
    Livi starrte nur trübe aus dem Fenster und sprach kein Wort. (»Nachdenken«, nennt sie das. Möchte wissen, worüber man in einem einzigen Leben so viel nachzudenken hat!)
    Ich selber hatte total vergessen, dass ich meine alte Elefantensammlung, die die letzten Jahre im weichen, warmen Staub auf meinem Schrank verbracht hat, noch gar nicht verpackt hatte, und war wie wild am Rüssel-in-Klopapiereinwickeln. Ich wollte ja nicht, dass von einem meiner Elefanten irgendwas abbricht.
    Und Kenny lag vermutlich schnarchend auf Remas gut gepolstertem Schoß vor dem Fernseher. (Im Gegensatz zu Iris ist es Rema zum Glück total egal, wie viel sie wiegt oder ob die Leute sie für dick halten oder nicht. Ihr gefällt ihre Figur und uns gefällt sie auch!)
    »Ganz wunderbar war das«, wiederholt Rema,

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