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Die Chaosschwestern legen los - Mueller, D: Chaosschwestern legen los

Titel: Die Chaosschwestern legen los - Mueller, D: Chaosschwestern legen los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar H. Mueller
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tut. Und Iris und Cornelius, wenn wir nicht gerade umziehen, natürlich ebenfalls.)
    Ständig will sie mit mir Häuser für ihre Regenwürmer, die sie heimlich in Marmeladegläsern hält, basteln oder auf dem Sofa Kekse futtern und kuscheln. Als ob ich in der letzten Woche nichts anderes zu tun gehabt hätte! Daran merkt man ja wohl, dass irgendetwas mit ihr nicht stimmt.
    Ist Kenny wirklich einsam? Oder hat sie etwa Ärger mit ihrer besten Freundin Bonbon-Bentje?
    Egal, ich schätze, ich muss da in den sauren Apfel bei ßen... äh, will sagen in den schleimigen Frosch, und mich ihr noch ein bisschen mehr widmen. Tut ja sonst keiner.
    Aber was wollte ich eben? Richtig – an was Schönes denken. Ach, Blödsinn, ich hab jetzt eigentlich gar keine Lust mehr, an irgendwas zu denken. Ich geh lieber runter und hol mir Frühstück.
    Umpf. Ist das da Gregorys Stimme im Flur? Und Cornelius’? Gehen die jetzt gerade zusammen raus? Na gut, dann warte ich lieber noch eine Minute.
    Gut, jetzt scheint die Luft rein zu sein. Ich laufe schnell runter in die Küche und – ups! – da kommen Gregory und Cornelius doch schon wieder rein. Und ich stehe hier mit schlafverwuschelten Haaren und noch dazu in meinem uralten Daisy-Duck-Schlafanzug, neeeeiiiiin! Wie megapeinlich! Warum habe ich den eigentlich nicht schon längst zur Altkleidersammlung gegeben?
    Ich öffne die Tür zum Garten, lehne sie hinter mir
wieder an und verstecke mich, so schnell ich kann, unter einem dicken Rhododendron. Was für ein Glück, dass alte Häuser meistens eine Küchentür nach draußen haben. Hurra, mein Ruf ist fürs Erste gerettet!
    Ich sehe durch die Blätter, wie Cornelius und Gregory sich am Tisch die letzten Brötchen aus dem Korb nehmen und genüsslich dick Butter und Marmelade draufstreichen. Oh, ist das mein Magen, der da knurrt? Was für eine Gemeinheit, dass die da mampfen bis zum Umfallen, und ich stehe hier draußen hungrig und bibbernd.
    Oh ja, bibbernd! Es ist lausig kalt. Da sollte man meinen, dass es im September noch schön warm ist, aber nein. Brrrr! Aber um nichts in der Welt werde ich Gregory meinen Daisy-Pyjama sehen lassen! Lieber erfriere ich.
    Huch!
    »Hilfe!«
    Mann, das ist mir so rausgerutscht. Mist, hoffentlich haben das nicht Cornelius und Gregory drinnen gehört. Aber was war das da eben hinter mir? Da hat mich doch was …
    Oh, Aurora! Unser Huhn! Ach so.
    Die ganze Woche über haben wir es hin und wieder fröhlich in unserem Garten herumpicken sehen. Aber da es immer ganz gesund und munter und kein bisschen verloren aussah, hat Iris die Theorie aufgestellt, dass es vielleicht nur tagsüber in den nachbarlichen Gärten spazieren geht und irgendwo doch ein Zuhause haben muss, wo es schläft. »Denn ein Huhn braucht nachts ein Dach über dem Kopf«, meinte auch Cornelius. (Wobei ich stark vermute, dass er außerdem noch dachte: »Oder einen heißen Backofen rund um den Körper.«)
    Jedenfalls haben wir uns um Aurora keine Sorgen mehr
gemacht. Wir sind irgendwie davon ausgegangen, dass sie sich von ganz allein verdrücken wird, wenn hier erst mal wieder das pralle Leben herrscht. Bei sieben Leuten in Haus und Garten pickt es sich schließlich nicht mehr ganz so ungestört.
    Noch ist sie allerdings da. Und guckt mich aus zwei kleinen schwarzen Hühneraugen beinahe vorwurfsvoll an. Was hat sie denn? Ist sie doch hungrig? Oder was können Hühner wollen, wenn sie einen so nachdrücklich angucken? Ich meine, Hühner sind doch keine Hunde. Die wollen doch nicht etwa spielen und Stöckchen apportieren oder so?
    »Hallo Auroralein!«, flüstere ich versuchsweise mal ganz freundlich.
    Das scheint Aurora aber noch nicht sehr zu beeindrucken. Sie spreizt ihre Flügel, flattert damit eindrucksvoll auf der Stelle herum und wirbelt dadurch unheimlich viel Dreck auf. Tja, wenn ich jetzt ein Tierlexikon hätte, könnte ich nachschlagen, was Flügelschlagen bedeutet.
    Hm, schätze, sie will sich einfach etwas Staub aus dem Gefieder schütteln. Den hab ich jetzt nämlich im Gesicht. Danke, Aurora!
    Nun scheint sie endlich genug von mir zu haben. Sie dreht sich um und marschiert hinten aus dem Rhododendrongewächs heraus Richtung Gemüsebeet. Soll sie. Dort ist eh schon alles zerstört, was dort jemals gewachsen sein mag. Aber darum wird sich mit Sicherheit Rema im nächsten Frühling kümmern. Rema liebt es zu gärtnern.
    Ich werde mich ebenfalls noch ein kleines Stückchen weiter nach hinten zurückziehen. Habe doch Sorge, dass die

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