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Die Chaosschwestern legen los - Mueller, D: Chaosschwestern legen los

Titel: Die Chaosschwestern legen los - Mueller, D: Chaosschwestern legen los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar H. Mueller
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bereits mit dem armen Hühnchen, dessen Namen wir nicht kennen, beschäftigt war, habe ich Aurora ja noch im Garten gesehen.
    Jetzt ist sie allerdings nicht da. Wir rennen den ganzen Zaun entlang. Von hinten bei den Apfelbäumen rüber und an der Seite von Gregorys Haus lang, dann weiter nach vorne zur Straße und auf der anderen Seite an Walter Walbohms Grundstück vorbei, bis wir wieder hinten bei den Obstbäumen sind. Danach suchen wir auch noch unter den riesigen Rhododendren und hinter den Rosenbüschen am Haus. Nichts. Nicht die klitzekleinste Feder von Aurora ist zu sehen.
    Bentje lässt sich erschöpft ins Gras fallen. »Wo kann sie denn sein?«
    Ja, wo? Das wüsste ich auch gern.
    »Vielleicht hat deine Mama recht, und sie hat wirklich ein Zuhause, wo sie regelmäßig hingeht«, meint Bentje.
    »Hm.« Ich nicke. Vielleicht.
    Rema hat auch schon gesagt, dass ein Huhn nicht nur von den paar Sachen leben kann, die es bei uns im Garten findet. Ein Huhn braucht jeden Tag vernünftiges Hühnerfutter, meint Rema. Trotzdem mache ich mir schreckliche Sorgen. Ich meine, es kann ihr ja auch was passiert sein!

    Ich renne ins Haus und brülle, so laut ich kann: »Aurora ist weg!«
    Iris steht in der Küche und räumt in den Schränken rum. »Wirklich?«, ist alles, was sie dazu sagt.
    Ich laufe weiter die erste Treppe hoch. »Aurora ist weg!«
    »Ehrlich?« Malea steckt ihre Nase aus der Tür und sieht sehr erstaunt aus. »Vor ein paar Minuten war sie noch da.«
    »Wieso? Hast du sie gesehen?«, frage ich.
    Malea nickt. »Ja, sie hat unten im Garten friedlich gepickt.«
    Hm. Jetzt pickt sie da nicht mehr.
    »Is was mit dir?«, fragt Bentje.
    »Wieso?«, fragt Malea.
    »Weil du so käsig aussiehst«, sagt Bentje.
    Und das stimmt. Malea sieht nicht sehr gut aus. Was ist mit der denn los?
    »Hast du wieder Pilze gegessen?«, frage ich ehrlich besorgt.
    Malea grinst mühsam. »Quatsch! Ich bin total okay. Und außerdem bin ich nicht gegen Pilze allergisch, sondern gegen Muscheln. Kommt, wir suchen zusammen.« Sie klopft an Livis und Tessas Türen. »Macht ihr mit?«
    Tessa öffnet nicht mal. »Keine Zeit! Ich hab zu tun! Und außerdem muss ich sowieso gleich weg.«
    Aber Livi kommt raus und scheint Zeit zu haben und sieht erstaunlicherweise sogar fast freundlich aus. Ist das Loch im Himmel zurzeit vielleicht nicht ganz so groß? Oder hat jemand anders sie schon aufgeheitert?
    »Ihr wollt Aurora suchen?«, fragt Livi. »Okay, ich komme.«
    Nun sind wir wenigstens vier.

    Livi, Malea, Bentje und ich stehen im Garten und beratschlagen, wo wir suchen wollen.
    »Wir müssen systematisch vorgehen«, meint Malea.
    »Was ist syssematisch ?«, fragt Bentje.
    »Das ist so, wie James Bond das machen würde«, antwortet Malea.
    »Und wer ist Schäms Bont?«, fragt Bentje.
    Ich finde es gut, dass Bentje so viel fragt. Wenn man viel fragt, wird man schlau. Das sagt auch Rema immer.
    Malea hat aber gar keine Lust, Bentje zu erklären, wer James Bond ist. Und ich finde das auch nicht nötig. Denn James Bond ist bloß so ein Kerl aus dem Kino, der die ganze Zeit schnelle Autos zu Schrott fährt und von einem Hochhaus zum anderen springt und lauter Dinge tut, die nicht mal Superman tun würde. Und ich glaube kaum, dass er jemals ein Huhn gesucht hat.
    »Wir müssen überprüfen, ob der Zaun irgendwo ein Loch hat, wo Aurora durchgekrabbelt sein kann«, sagt Malea.
    »Na, das ist doch klar, dass euer Zaun irgendwo Löcher hat«, meint Bentje. »Wie soll Aurora denn sonst überhaupt in euren Garten gekommen sein? Sie ist doch nicht hier geboren, oder?«
    Tja, Bentje ist ganz schön schlau.
    Aber Malea guckt Bentje böse an. »Ja, sicher, das meine ich doch. Also – wer zuerst ein Loch findet, sagt Bescheid.«
    Wir fangen alle an zu suchen. Und finden genau siebzehn Löcher.
    Livi grinst. »Ein Wunder, dass wir nur ein Huhn im Garten hatten!«
    Das mit den Löchern bringt uns also nicht viel weiter.
Deshalb schlägt Bentje vor, die Nachbargärten zu durchsuchen.
    »Wir können doch nicht einfach, ohne zu fragen, in die anderen Gärten gehen«, sagt Livi, »so gut kennen wir die Leute ja noch gar nicht.«
    In dem Moment sehen wir drüben Gregory aus seinem Haus kommen.
    »DEN kennen wir aber«, rufe ich schnell und klettere über den Zaun.
    Doch in Gregorys Garten ist Aurora auch nicht. Dafür bietet Gregory uns an, beim Suchen zu helfen.
    Ich schiele vorsichtig zu Livi rüber. Das findet die doch bestimmt nicht gut?
    Aber – merkwürdig! –

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