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Die Chaosschwestern legen los - Mueller, D: Chaosschwestern legen los

Titel: Die Chaosschwestern legen los - Mueller, D: Chaosschwestern legen los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar H. Mueller
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aus anderen Klassen mit. Und diese Woche war das erste Treffen. Gestern, um genau zu sein. Und es war: EINFACH COOL!
    Es ist sooo, sooo – ach ich kann das gar nicht beschreiben – es ist einfach so wunderbar, mit Leuten dazusitzen und zu reden und zu lachen und Kekse zu futtern und sich Sachen anzugucken! Also ich meine, es ist wunderbar, weil wir alle über das Gleiche reden wollen!
    Und das erste Mal in meinem Leben hat es mich überhaupt nicht runtergezogen, über das Ozonloch zu reden. Ganz im Gegenteil! Zu hören, wie andere das genauso wichtig finden und genauso (oder noch mehr) Lust haben, was dagegen zu tun! Und was uns alles eingefallen ist, wie wir mehr Leute aufrütteln und ihnen klarmachen können, wie NOTWENDIG es ist, dass wir aufhören FCKWs zu produzieren. Und wie wir uns noch mehr und genauer informieren können, damit wir auch hundertprozentig wissen, wovon wir sprechen. Und und und!
    Ach, ich fühle mich GUT!!! Und das mit den FCKWs und dem Ozonloch, das werden wir auf dieser Welt bestimmt
noch hinkriegen. Weil: So blöd können die anderen Menschen gar nicht sein, dass sie nicht irgendwann begreifen, dass wir schleunigst was ändern müssen.
    Oh, ich freu mich schon sooo auf unser nächstes Treffen.
    Und Gregory hat die ganze Woche überhaupt nicht einmal die Worte Ei oder Busch oder Babyschlafanzug in den Mund genommen. Ob er die ganze dumme Sache wirklich vergessen hat? Oder ob er nur andere Themen (wie unsere Umwelt-AG) wichtiger findet?
    Jedenfalls liege ich jetzt hier und fühle mich gut und wundere mich gleichzeitig, dass man sich so gut fühlen kann, bloß weil man Leute gefunden hat, die das Gleiche fühlen wie man selber. Aber – echt – man kann! Sogar wenn es regnet.
    Poch-poch-poch. »Livi? Bist du noch wach?«
    Es klopft an meiner Tür. Und das Stimmchen klingt nach Kenny. »Ja?«
    Kenny steckt ihre kleine Nase in den Türspalt. Ihre blonden Wuschelhaare hängen in süßen Zotteln um sie herum. »Darf ich zu dir ins Bett? Ich kann nicht schlafen.«
    Ich hebe die Bettdecke hoch und Kenny-Maus schlüpft schnell darunter. Sie schmiegt sich ganz dicht an mich, macht ihre Augen zu und lächelt zufrieden.
    »Du, Livi?«
    »Ja?«
    »Hast du etwa ohne mich einen Frosch geküsst?«
    Schluck. Wie bitte? Oh, Kenny und ihre Frösche, die hatte ich schon total vergessen!
    »Einen Frosch geküsst?«, frage ich. »Warum sollte ich das denn tun?«

    Kenny macht ihre Augen wieder auf. »Na, weil du die ganze Woche schon so gute Laune hast.«
    »Aber warum sollte ich denn gute Laune kriegen, bloß weil ich einen Frosch küsse?«
    »Na, wegen der Prinzen.«
    »Aber ich will gar keinen Prinz, Kenny.«
    »Nicht?«
    »Nein.«
    »Was willst du dann?«
    Tja.
    Kenny fixiert mich genau mit ihren schlauen Kulleraugen und wartet auf eine Antwort. Aber die kommt nicht. Was ich will? Oh, so vieles!!
    »Weil... Bentje und ich haben nachgedacht«, sagt sie.
    »So?«
    »Ja, wir gründen nämlich einen Geheimklub.«
    »Du und Bonbon-Bentje?«
    »Ja, und Romy. Und – du sollst sie nicht immer Bonbon-Bentje nennen!«
    Ich grinse. »Aber sie ist doch immer angezogen wie ein Bonbon.«
    »Das ist sie nicht!«
    Ups, jetzt guckt Kenny böse.
    »Okay, Kenny, tut mir leid.«
    Ihr Gesicht entspannt sich wieder und sie streicht sich ein paar kitzelnde Zotteln aus dem Gesicht. »Und wir haben uns überlegt, dass du bei unserem Geheimklub mitmachen darfst.«
    Ich? Ich muss richtig schlucken. Wie lieb!
    »Damit du nicht immer nur traurig bist«, fährt Kenny fort.
    »Ich? Traurig?«

    »Ja«, sagt Kenny und nickt ganz ernsthaft. »Das warst du echt lange.« Sie sieht mich prüfend an. »Aber jetzt bist du nicht mehr traurig. Warum nicht?«
    Ich muss noch mal schlucken. Dass sich meine kleinste Schwester um mich sorgt!
    »Warum bist du nicht mehr traurig, Livi?«, wiederholt Kenny hartnäckig.
    Ich lächle. »Weil ich jetzt auch so was wie einen Geheimklub habe«, sage ich.
    »Echt?«, fragt Kenny und lächelt nun ebenfalls.
    Ich nicke.
    Da sieht Kenny beinahe erleichtert aus und gibt mir einen Kuss. »Das ist gut, Livi, das ist ja echt gut«, sagt sie. Und dann rollt sie sich zusammen wie ein kleines Hündchen und ratzt selig ein.
    Ich küsse sie zurück. Ja, Geheimklubs sind eine tolle Sache. Obwohl sie vielleicht gar nicht unbedingt geheim sein müssen.
    Aber was bitte hätte ich denn mit einem Prinzen anfangen sollen?

Jessa

    Hola bienvenido a Alemania! – Hallo, willkommen in Deutschland!; Qué bueno es verte – wie

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