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Die Chaosschwestern legen los - Mueller, D: Chaosschwestern legen los

Titel: Die Chaosschwestern legen los - Mueller, D: Chaosschwestern legen los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar H. Mueller
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um Tessa besuchen zu gehen, wo immer sie auch ist, überlege
ich, dass es doch wohl ziemlich dämlich ist, wenn ich jetzt von Hecke zu Hecke husche, um die beiden heimlich zu beschatten. Und überhaupt, James Bond beschattet die Leute auch meistens, indem er sich unter sie mischt, und nicht, indem er wie ein kleiner Hilfsdetektiv von Hausecke zu Hausecke schleicht.
    »Ich komme mit«, sage ich und lächele freundlich.
    Livi sieht nicht allzu erfreut aus, aber darauf kann ich keine Rücksicht nehmen. Ich will endlich wissen, was hier alles so hinter meinem Rücken vorgeht!
    Es dauert ziemlich lange, bis wir zu der dämlichen Schrebergartensiedlung kommen. Anscheinend geht Livi davon aus, dass Tessa tatsächlich hier ist und nicht in Spanien.
    »Und wo ist sie nun?«, frage ich, als ich die etwa fünfhundert kleinen Häuschen vor mir sehe.
    Livi zuckt die Schultern. »Keine Ahnung. Aber hier irgendwo muss sie sein.«
    Toll. Es dauert noch eine weitere halbe Stunde, bis bei einem der Häuser, an die wir geklopft haben, tatsächlich Tessa aus dem Fenster lugt.
    »Livi! Malea! Kenny!«, ruft Tessa so erstaunt, als hätte sie uns zurzeit am Südpol vermutet. »Was macht ihr denn hier?«
    »Wir kommen dich beim Abhauen besuchen«, sagt Kenny freundlich. »Können wir reinkommen?«
    »Klar – äh – Moment! Ich – ähm – mache die Tür gleich auf!«, antwortet Tessa, was ich etwas merkwürdig finde. Muss sie erst aufräumen?
    Das Schrebergartenhäuschen von Dodos Eltern ist netter, als ich es mir vorgestellt habe. Es ist nur ein einziger Raum, aber riesig groß mit kuscheligen Sofas. Und hinten
an der einen Wand geht eine schräge Leiter hoch, die zu einer Art zweitem Stock führt.
    »Was ist da oben?«, fragt Kenny natürlich sofort.
    »Betten«, sagt Tessa. Und – huch – ist sie dabei etwa gerade rot geworden?
    »Kann ich mal raufgehen?«, fragt Kenny, als sie die Treppe schon halb hoch ist.
    Aber plötzlich bleibt sie stehen und guckt nur blöd. Und – nanu – wird Tessa jetzt noch roter?
    »Hola! Hallo!« Zwei Köpfe mit dunklen Haaren tauchen plötzlich oben auf.
    Ach nee! Wer ist das denn? Ha! Das sind ja wohl garantiert Tessas Spanier! Daher die peinlich rötliche Gesichtsfarbe bei Tessa. Sie wollte die wohl vor uns verheimlichen!
    Ich grinse zufrieden. Sehr schön. Das war es doch bereits wert, mitgekommen zu sein!
    Oho-oho! Endlich lerne ich diese geheimnisvollen Kerle mal kennen! Und so geheimnisvoll sind sie bei näherem Hingucken gar nicht mal. Aber nett! Und zum Glück auch kein bisschen afghanisch. Obwohl ich natürlich keine genaue Vorstellung davon habe, wie man ist, wenn man Afghane ist. Höchstwahrscheinlich sind die ja auch echt nett, die Afghanen. Ich hätte es mir nur einfach ein bisschen gefährlich vorgestellt für Tessa, wenn sie dann auch mal zu denen nach Hause gefahren wäre. Denn aus Afghanistan hört man zurzeit ja leider nicht nur die allerbesten Nachrichten.
    »Hola! Was für sehrrr hübsche Schwesterrrn du hast, ángel mio!«, sagt dieser Javier, während er äußerst lässig die Treppe herunterklettert.
    Und ich muss sagen – ja, wirklich hola! -, allzu übel sieht der eigentlich selbst nicht aus. Aber es ist doch ein
bisschen affig, dass er Tessa ángel mio nennt. Tessa ist nun wirklich kein Engel!
    Wir quatschen eine Weile über Spanien und das kleine Dorf, in dem wir in den Sommerferien waren, und dann bemerke ich eine fette Goldkette, die an Tessas braun gepudertem Hals hängt.
    »Was ist das denn?«, frage ich.
    Tessa nimmt das Ding strahlend ab und zeigt es uns bereitwillig. »Ein Geschenk, das Javi mir mitgebracht hat.«
    »Eine Gold kette?« Livi verschluckt sich fast und sieht Javi an, als ob der nicht ganz dicht ist. »Du hast Livi diese Kette geschenkt?«
    Javier sieht äußerst zufrieden aus und nickt. »Si, si.« Was ja, ja heißt, so viel Spanisch kann sogar ich schon.
    In diesem Moment entdeckt Kenny eine große Schaukel hinter dem Haus, die von einem Baum herunterhängt. »Oh, guckt mal! Können wir rausgehen? Wer gibt mir Anschwung?«
    Ich sause raus, um an der Schaukel zu sein, bevor Kenny da ist. Auf dieses langweilige Gequatsche über Goldketten und spanische Dörfer hab ich sowieso keine Lust mehr.
    Javier und Ramón kommen uns lachend hinterher. Und als Kenny und ich uns beide nebeneinander auf die Schaukel quetschen, geben sie uns zusammen Anschwung. HUI! HOOOOCH! Das ist voll cool!
    Livi und Tessa sind im Haus geblieben und quatschen und quatschen. Das kann

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