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Die Chaosschwestern sind unschlagbar - Mueller, D: Chaosschwestern sind unschlagbar

Titel: Die Chaosschwestern sind unschlagbar - Mueller, D: Chaosschwestern sind unschlagbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar H. Mueller
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gestärkt wird!«
    »Was?« Mama sieht aus wie ein verschlafenes und sehr verwirrtes Häschen. »Aber Schatz! So meinte ich das doch gar nicht. Ich meinte doch nur …«
    »Ja, ja!«, sagt Livi und steht mit ihrem Toast in der Hand auf und geht raus.
    »Ich wollte bloß …«, stammelt Mama. Aber dann ist sie still und sieht Livi nur traurig nach.
    »Kann ich noch mehr Müsli haben?«, fragt Bentje und guckt nicht mehr ganz so grimmig.
    Bentje findet es nämlich toll, dass in unserer Familie immer was los ist. Vielleicht hofft sie, dass der kaputte Kaffeebecher
nur der Anfang eines weiteren aufregenden Tages ist. Wo sie doch schon das einstürzende Dach verpasst hat!
    »Guten Morgen, ihr Lieben!« Rema kommt in ihrem bunten Kuschelbademantel in die Küche geweht und strahlt. Wenigstens eine! »Hat es einen Grund, dass Tessa mit einem dicken Handtuch um den Kopf im Vorgarten steht und mit ihrem Javier redet, während der arme Ramón zehn Meter weiter auf dem Bordstein sitzt? Sollte sie sich nicht allmählich für die Schule fertig machen? Und warum dürfen Javier und Ramón nicht reinkommen und eine Tasse Kaffee trinken?«
    Bentje und ich und auch Malea, die sich hinter Rema in die Küche geschoben hat, recken sofort neugierig unsere Köpfe zum Fenster. Streitet sich Tessa etwa mit ihrem Liebsten? Und darf Ramón deshalb nicht zuhören?
    Mama sieht noch verwirrter aus. Sie öffnet das Fenster und winkt zu Tessa raus. »Tessa! Hast du etwa noch nasse Haare? Meine Güte, beeil dich! Es ist spät!«
    Dann macht sie eine einladende Handbewegung zu den beiden Jungen. »Kommt rein und trinkt eine Tasse!«
    Tessa dreht sich von Javier weg und guckt Mama so grimmig an, dass Bentje glatt vergisst, dass sie selber grimmig ist. Bentje kaut ihr Müsli und lächelt selig.
    »Ich gehe nicht zur Schule!«, verkündet Tessa, als sie mit den Spaniern in die Küche kommt, und sieht plötzlich ganz wehleidig aus. Als ob sie Bauchweh hätte oder so.
    »Warum denn das ni …?«, will Mama fragen.
    Doch Tessa kommt ihr zuvor. »Ich bin krank.«
    »Ach?«, fragt Mama.
    Bentje lächelt zufrieden, als würde sie ihre Lieblingsfernsehserie gucken.

    »Kinder, ihr werdet alle zu spät kommen!«, ruft Mama da fast flehend.
    Bentje sieht nicht so aus, als ob sie das stört.
    »Ich kann gerrrrne alle zurrr Schule fahrrren«, bietet Javier an. »Mein Auto steht vorrr der Türrrr.« Die Spanier sind – abgesehen von Rema – die Einzigen, die heute Morgen anscheinend gut drauf sind.
    Nun holt Mama tief Luft und scheint sich dafür entschieden zu haben, nicht mehr länger verwirrt zu sein. Sehr viel entschlossener guckt sie Tessa an.
    »Selbstverständlich gehst du zur Schule!«, bestimmt sie. »Und nimm endlich das alberne Handtuch vom Kopf, damit deine Haare trocknen können!«
    Da guckt Tessa so finster, als hätte Mama all ihr Schminkzeug geklaut.
    Ich habe beinahe vergessen, wie böse ich auf Bentje bin.
    Bentje hat das anscheinend auch vergessen. Denn als wir eingequetscht zwischen Livi und Malea auf Javiers Rückbank sitzen – Tessa darf natürlich vorne sitzen, bäh -, kneift mich Bentje glücklich in den Arm und flüstert mir zu: »Kann ich noch’ne Nacht bei dir schlafen?«
    Und ich hätte beinahe gar nichts dagegen. Aber ich weiß, dass ihre Mama das sowieso nie erlaubt. Denn die war gestern schon nicht allzu begeistert davon, dass Bentje von uns aus heute Morgen zur Schule geht. Bei Bentjes Mama muss nämlich alles immer seine Ordnung haben. Und irgendwie scheint sie zu glauben, dass das bei uns nicht so ist. Wie kommt sie bloß auf diese Idee?
    Tessa auf dem Vordersitz sieht immer noch äußerst schlecht gelaunt aus. Statt dem Handtuch hat sie jetzt eine Mütze auf dem Kopf. Und die ganzen Haare, die sonst immer total lang über ihre Schultern runterbaumeln, hat sie
da drunter versteckt. Nicht eine einzige blonde Strähne ist zu sehen. Sehr ungewöhnlich. So hab ich Tessa überhaupt noch nie gesehen.
    »Was soll das denn?«, hab ich sie ganz freundlich gefragt.
    »Ich hab Kopfschmerzen«, hat Tessa geantwortet.
    »Und dann muss man seine Haare verstecken?«, hat Bentje interessiert gefragt.
    »Halt die Klappe!«, hat Tessa darauf nur gesagt.
    »Kannst du mich heut Mittag wieder abholen?«, fragt sie jetzt Javier. Wir sind an ihrer Schule und Livi und Malea haben sich bereits verdrückt.
    »Si, claro!«, antwortet Javier. Das heißt, ja, klar. Allmählich kann ich schon richtig viel Spanisch. »Hasta luego, mi amor!«
    »Hasta luego,

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