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Die Chaosschwestern sind unschlagbar - Mueller, D: Chaosschwestern sind unschlagbar

Titel: Die Chaosschwestern sind unschlagbar - Mueller, D: Chaosschwestern sind unschlagbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar H. Mueller
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grässlich mulmig im Bauch, wenn ich an die Kameras denke und die fremden Leute, die mein Gesicht anstarren werden? Und warum höre ich dauernd Tessas Stimme, die sagt: Du hast ja nur Schiss !
    Ob Gregory auch denkt, dass ich nur Angst habe, da hinzugehen?
    »Los!«, wiederholt Gregory mit fordernder Stimme und hält mir das Handy vors Gesicht.
    Und da gebe ich mich geschlagen.
    Nach dem Gespräch fühle ich mich beinahe beschwingt. Ja, wenigstens einer der vielen dicken Klumpen in meinem Bauch hat sich gerade eben in luftig prickelnde Schmetterlinge verwandelt. Auch nicht gerade ein Gefühl von totaler Entspannung, aber eine fast angenehme Art von Aufgeregtheit.

    Mann, wie die sich gefreut haben, dass ich zugesagt habe! Da kann ich ja gar nicht anders, als mich auch ein bisschen zu freuen! Und nun habe ich am Mittwoch tatsächlich einen richtigen, echten, voll professionellen Modeltermin!
    Olivia Martini wird Model! WOW! Wenn ich das Tessa erzähle, wird die glatt ohnmächtig!
    Uff – Tessa. Da knallt die schwarze Bombe in meinem Bauch sofort alle Schmetterlinge wieder beiseite. Denn Mittwoch, Mittwoch ist auch der letzte Tag für meine Kussattacke. Aber WEN soll ich bloß attackieren?
    Was würde Rema sagen?
    » Augen zu und durch!«
    Augen zu? Ja, das ist vielleicht keine schlechte Idee, grins! Aber lieber wäre mir noch, der andere (wer auch immer das sein wird) würde die Augen zumachen und niemals erfahren, wer ihn geküsst hat!

Tessa
    Hier kommt ein Tipp von Tessa-Tiara Martini (in unserem Buch mindestens auf Seite 3): Es gibt schwierige Situationen im Leben, es gibt sehr schwierige Situationen und es gibt Situationen, in denen Auf-der-Stelle-ohnmächtig-werden wie eine ausgesprochen vernünftige Alternative aussieht. Aber glaubt mir, manchmal verpasst man dadurch eine Menge. Denn auch in den grässlichsten Situationen reiten plötzlich die nettesten Prinzen daher. Und wollt ihr dann vielleicht schnarchend auf dem Boden liegen? Nee. Eben. Nehmt mich als Beispiel: Ich versuche IMMER meine Coolness zu bewahren. Auch in den grausamsten Situationen des Lebens …

    Oh, das Leben ist sooooo gemein!
    Warum ich? Warum ausgerechnet ICH?
    Und wenn ich schon so gestraft werden soll, warum kann es dann nicht einfach ein Pickel sein? Meinetwegen auch mitten auf der Nase. Meinetwegen auch ein richtig fetter. Ich bin so gut im Schminken, dass ich den locker wegtouchiert hätte. Aber das! DAS! DAS IST ZU VIEL! Und gemein! Sooo gemein!
    »Womit kann ich helfen?«
    »Ähm, ja …« Ich seufze aus tiefstem Herzen und gucke mich hektisch und unsicher um, wie ein Dieb auf der
Flucht. Aber außer mir und der Verkäuferin ist keiner mehr im Laden. »Ja, ich …«
    Ich bring’s einfach nicht über die Lippen. Aber ich muss doch! Sonst geht es nicht weg. Sonst …
    »Ich brauche …, ich hätte gern …«, flüstere ich in der Lautstärke einer Salatschnecke.
    Die Dame hinter der Theke beugt sich hilfreich ein wenig zu mir rüber. »Ja?«
    Ich seufze noch einmal.
    Ich muss wohl so verzweifelt aussehen, dass die Apothekerin jetzt auch ganz runde, mitleidsvolle Augen bekommt.
    Da fange ich fast an zu heulen. »Ich …«
    Die Frau legt ihre Hand auf meine Hand und unterbricht mich vorsichtig. »Einen Schwangerschaftstest?«, fragt sie mit der sanftesten Stimme der Welt.
    Ich höre, wie jemand im Hinterzimmer etwas fallen lässt. Anscheinend ist da noch eine Kollegin. Danach ist es wieder ganz still.
    Die Apothekerin sieht mich mit diesem superverständnisvollen Blick an, den Lehrer draufhaben, kurz bevor sie fragen: Hast du Probleme? Möchtest du mit mir reden ?
    Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Dann dämmert mir, was sie mich gerade gefragt hat. Und nun wird sie auch noch lauter.
    »Oder bist du vielleicht wegen Verhütungsmitteln gekommen? Wir haben hier …«
    »NEIN!« Meine Stimme ist möglicherweise etwas zu schrill. Oder aggressiv? »Nein, ich brauche keinen … keinen …« Ich gucke empört. »Weder noch.«
    Die Verkäuferin sieht überrascht, aber immer noch freundlich aus. Sie lächelt. »Ja, dann?«

    Ich werde das Gefühl nicht los, dass die Kollegin im Hinterzimmer uns belauscht. Ich schiele zum Türrahmen.
    »Ich brauche ein … lllsssml «, murmele ich schließlich.
    »Ein was?«
    »Ein … Läusemittel «, wispere ich. Das letzte Wort so gehaucht, dass die Verkäuferin ihre Augen angestrengt zusammenkneift und sich noch weiter nach vorne beugt.
    »Wie bitte?« Sie sieht verwirrt aus. Doch dann hellt sich ihr

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