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Die Chaosschwestern sind unschlagbar - Mueller, D: Chaosschwestern sind unschlagbar

Titel: Die Chaosschwestern sind unschlagbar - Mueller, D: Chaosschwestern sind unschlagbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar H. Mueller
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ist. »… Hase braucht heute etwas länger.«
    »Mit Hase ?«, fragen Tessa, Malea, Livi und ich wie aus einem Mund.
    »Du gehst Gassi mit einem Hasen ? « , fragt Gregory.
    Die Jungen gucken Henry beinahe mitleidig an. Klar, für Jungs sind Hasen bestimmt echt uncool.
    Ich aber schaue begeistert zu Henry hoch. Man muss sich mal vorstellen: Er hat es geschafft, einem Hasen das Spazierengehen beizubringen! Oh, wie lange muss ich dafür mit Aurora wohl noch üben!
    Henry kichert.
    »Kann Hase auch Platz und Sitz und Pfötchen geben ?«, frage ich begierig.
    »Klar«, nickt Henry, »das sind seine leichtesten Übungen.«
    »Und …« Ich wage es kaum zu fragen. »… Stöckchen holen?«
    Henry nickt. »Locker.«
    »Ach …«, staune ich. Weil ich nun doch unheimlich neidisch bin.
    »Aurora kann das nicht«, sage ich traurig. »Dabei haben Bentje und ich schon so viele Nachmittage mit ihr geübt!«

    »Das liegt vielleicht daran, dass sie ein Huhn ist«, meint Henry.
    »Und warum kann das dein Hase?«, frage ich.
    Henry grinst immer noch. »Weil mein Hase ein Hund ist«, sagt Henry.
    Und dann erzählt Henry, dass sein Hund ein Ostergeschenk war und er ihn deshalb Hase genannt hat.
    »Och«, mache ich. Weil das doch nun wieder echt blöd ist. Typisch Große! Die tun immer nur so, als wäre irgendwas ganz, ganz ungewöhnlich. Aber dann ist es das doch nicht. Langweilig!
    »Und wo ist er nun, dein Hase?«, fragt Gregory und schaut ebenfalls zum Wäldchen rüber, wo weit und breit weder ein Hase noch ein Hund zu sehen sind.
    »Wie ich schon sagte«, wiederholt Henry, »er ist heute etwas langsamer als sonst. Was daran liegt, dass er nicht allein ist.« Er macht eine kleine Pause und guckt uns an. »Weil Hase nämlich seit gestern eine Freundin hat. Und die hat sogar draußen bei ihm in seiner Hundehütte übernachtet.« Jetzt grinst er wieder. »Und ich hab natürlich auch gar nichts dagegen, dass Hase eine Freundin hat, nur …« Er macht ein geheimnisvolles Gesicht. »Nur das Gassigehen ist mit ihr echt, echt langsam.«
    »Wieso?«, frage ich. »Ist Hases Freundin eine Schildkröte?«
    Henry lacht. »Gar nicht schlecht. Aber nein, falsch.«
    Und irgendwie – irgendwie ahne ich genau in der Sekunde plötzlich schon was. Denn ich kriege so ein ganz komisches Gefühl im Bauch. So ein Gefühl, das man sonst nur Weihnachten oder am Geburtstagsmorgen hat. So ein Gefühl, dass gleich etwas Wundervolles passieren wird. Nur man weiß nicht genau was. Oder wie wundervoll es sein wird.

    »Vermisst ihr vielleicht was?«, fragt Henry da. »Vielleicht etwas Weißes mit türkisen Streifen?«
    »AURORA!«, schreien wir alle gleichzeitig.
    Und – glaubt man es! – genau da trotten sie aus dem Wäldchen. Ein dicker schwarzer Hund und unser kleines, allerliebstes Huhn! So dicht nebeneinander, dass man sich richtig vorstellen kann, wie sie nachts in der Hundehütte Händchen gehalten haben. Oh, Mann!
    »Aurora!«, brülle ich und laufe ihr entgegen. »Oh, Aurora! Aurora! Aurora!«
    »Tock!«, macht Aurora und spreizt erschrocken ihre Flügel auseinander. (Sie sieht echt hübsch aus mit den Federn in Türkis!)
    »Wuff!«, macht der dicke schwarze Hund.
    »Darf ich vorstellen«, sagt Henry jetzt zu allen, die um uns rumstehen. (Und das sind viele!) »Das ist mein Labrador Hase!«
    Dann pfeift er. Und – zack – galoppiert Hase auch schon mit wehendem Fell zu uns rüber.
    »Toooock!«, kreischt Aurora und bemüht sich verzweifelt, genauso schnell hinterherzuflattern.
    »Tja, und das ist seine Freundin«, sagt Henry und grinst zu uns rüber.
    Und dann streicheln wir alle abwechselnd Henrys dicken schwarzen Hund und Auroras schöne Federn. Und Aurora hält das erste Mal ganz still und wackelt nicht und flattert nicht und versucht auch nicht wegzulaufen.
    »Oh, ist das toll oder ist das toll?«, rufe ich.
    Ich bin mir sicher, dass Aurora so stillhält, weil Hase so stillhält und dass sie sich das eben von ihm abguckt. Ich gucke mir manchmal auch Sachen ab von Bentje, bloß weil Bentje meine Freundin ist. Also finde ich es natürlich ganz
toll, dass Auroras Freund ein Hund ist. Vielleicht lernt sie jetzt auch endlich Stöckchen holen!
    »Du, Henry?«, frage ich. »Wenn Aurora und Hase jetzt zusammen sind, heißt das, dass Hase auch mal zu uns zu Besuch kommt?«
    »Ich schätze, das werden wir nicht vermeiden können«, meint Henry. »Aber das heißt natürlich vor allem, dass du von jetzt an auch mit den beiden Gassi gehen musst. Hase

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