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Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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Plötzlich endeten die Gebäude, und die Straße mündete in einen großen, kreisrunden Platz. In seiner Mitte traf sich der Fluß mit einem aus dem Norden kommenden Strom; an ihrem Zusammenfluß bildeten sich kleine Wirbel, und vereint flossen sie dann zwischen einer anderen Gruppe verfallener Häuser weiter.
    Das Licht aus einer Spalte an der Höhlendecke tänzelte auf der Wasseroberfläche.
    »Andere Seite Großer Platz«, erklärte Bupu.
    Die Gefährten hielten vor dem Schatten eines zerfallenen Gebäudes.Alle hatten den gleichen Gedanken: Der Platz bot in weitem Umkreis nicht den allerkleinsten Schutz, nichts, wo sie sich verstecken konnten.
    Bupu, die sorglos weitergetrottet war, stellte plötzlich fest, daß ihr nur noch die Gossenzwerge folgten. Sie sah sich irritiert um. »Ihr kommt – Großbulp dieser Weg.«
    »Sieh mal!« Goldmond ergriff Tanis’ Arm.
    Auf der anderen Seite des riesigen Platzes standen hohe Marmorsäulen, die ein Steindach trugen. Die Nebel lösten sich, und
Tanis konnte hinter den Säulen einen Hof erkennen. Hinter dem Hof wiederum hoben sich die dunklen Konturen hoher, kuppelförmiger Gebäude ab. Die Nebel schlossen sich wieder. Obwohl dem Zerfall und der Zerstörung anheimgefallen, mußte dieses Gebilde einst der schönste Platz in Xak Tsaroth gewesen sein.
    »Der Königspalast«, bestätigte Raistlin hustend.
    »Pssst!« mahnte Goldmond. »Siehst du nicht? Nein, warte ...«
    Einen Moment lang konnten die Gefährten überhaupt nichts erkennen. Dann verzog sich der Nebel. Die Gefährten schraken in einen dunklen Türeingang zurück. Die Gossenzwerge hielten mitten auf dem Platz inne, wirbelten herum und rannten zurück, um sich hinter Raistlin zu verkriechen.
    Bupu spähte unter dem Ärmel des Magiers vor zuTanis. »Der Drache«, sagte sie. »Willst du?«
    Es war der Drache.
    Geschmeidig und schwarz glänzend, die ledernen Flügel an die Seiten gelegt, glitt Khisanth unter dem Dach hervor. Seine Vorderklauen klapperten auf den Marmorstufen, als er stehenblieb und mit seinen strahlendrotenAugen in den Nebel blickte. Seine schwarzen Beine und sein Schwanz waren nicht zu sehen. Ein unterwürfiger Drakonier ging neben ihm. Die beiden waren offensichtlich in eine Unterhaltung vertieft.
    Khisanth war wütend. Der Drakonier brachte ihm beunruhigende Neuigkeiten – es war unmöglich, daß einer der Fremden seinen Angriff am Brunnen überlebt hatte! Aber nun berichtete der Hauptmann seiner Wache von Fremden in der Stadt! Fremde, die seine Streitkräfte mit Geschick und Mut angegriffen hatten, Fremde, die einen braunen Stab bei sich trugen, dessen Beschreibung jedem Drakonier, der in diesem Teil des Kontinents diente, bekannt war.
    »Ich kann deinem Bericht keinen Glauben schenken! Niemand würde mir entkommen.« Khisanths Stimme war sanft, fast schnurrend, trotzdem zitterte der Drakonier. »Sie hatten den Stab nicht bei sich. Ich hätte seine Gegenwart gespürt. Und
diese Eindringlinge befinden sich immer noch in den oberen Kammern? Bist du sicher?«
    Der Drakonier schluckte und nickte. »Es gibt keinen Weg nach unten, Hoheit, nur mit demAufzug.«
    »Es gibt andereWege, Echse«, schnarrte Khisanth. »Diese erbärmlichen Gossenzwerge kriechen hier überall wie Würmer herum. Die Eindringlinge haben also den Stab, und sie versuchen, in den unteren Teil der Stadt zu kommen. Das kann nur eins bedeuten – sie sind hinter den Scheiben her! Wie haben sie davon erfahren?« Der Drache warf seinen Kopf in alle Richtungen, als ob er jene durch den Nebel sehen könnte, die seine Pläne gefährdeten.Aber der Nebel wurde immer dichter.
    Khisanth fauchte irritiert. »Der Stab! Dieser elende Stab! Verminaard hätte mit seinen klerikalen Kräften, mit denen er sich doch immer so brüstet, dies voraussehen müssen, dann hätte der Stab vernichtet werden können. Aber nein, er ist mit seinem Krieg beschäftigt, während ich hier in dem feuchten Grab dieser verdammten Stadt verkümmere.« Khisanth kaute nachdenklich an einer Kralle.
    »Du könntest die Scheiben zerstören«, schlug der Drakonier mutig vor.
    »Dummkopf, das haben wir doch versucht!« höhnte Khisanth. Er hob seinen Kopf. »Nein, es ist zu gefährlich, hier länger zu bleiben. Wenn diese Eindringlinge das Geheimnis kennen, dann wissen auch andere davon. Die Scheiben müssen an einen sicheren Ort gebracht werden. Informiere Lord Verminaard, daß ich Xak Tsaroth verlasse. Ich werde in Pax Tharkas auf ihn stoßen und die Eindringlinge zum Verhör

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