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Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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Fluß führte zwischen zerbrochenen Säulen hindurch, um sich dann fast dreihundert Meter tief zum Grund der Höhle zu erbrechen. Dort ruhte der Rest der zerstörten Stadt Xak Tsaroth.

    Bei dem schwachen Licht, das durch Spalten in der Höhlendecke filterte, konnte man das Herz der uralten Stadt auf dem Boden der Höhle in verschiedenen Verfallzuständen noch teilweise erkennen. Einige Gebäude schienen fast vollständig intakt zu sein. Andere jedoch waren nichts weiter als Schutt und Asche. Ein eisiger Nebel, der sich durch den Wasserfall bildete, hing über der Stadt. Die meisten Straßen waren zu Flüssen geworden, die sich vereinigten, um weiter im Norden einem tiefen Abgrund zuzufließen. Die Gefährten konnten auch die riesige Kette des Aufzuges erkennen, die weniger als hundert Meter von ihnen entfernt hing.
    »Wo lebt der Großbulp?« fragteTanis und blickte zur zerstörten Stadt hinunter.
    »Bupu sagte, er lebt dort drüben«, Raistlin machte Zeichen, »in jenen Gebäuden auf der Westseite der Höhle.«
    »Und wer lebt in den intakten Häusern direkt unter uns?« fragte Tanis.
    »Herren«, erwiderte Bupu mit finsterem Blick.
    »Wie viele?«
    »Einer, und einer, und einer.« Bupu zählte so lange, bis sie alle Finger verbraucht hatte. »Zwei«, sagte sie. »Nur zwei.«
    »Das könnte also zwischen zweihundert und zweitausend bedeuten«, murrte Sturm. »Und wie kommen wir zum Großwuup?«
    »Großbulp!« Bupu sah ihn wütend an. »Groß bulp Phudge I, der Große.«
    »Und wie kommen wir zu ihm, ohne daß uns die Herren erwischen ?«
    Als Antwort zeigte Bupu nach oben zu dem aufsteigenden, mit Drakoniern gefüllten Topf. Tanis schaute verblüfft drein und starrte Sturm an, der sich vor Abscheu schüttelte. Bupu seufzte ärgerlich und wandte sich zu Raistlin, da die anderen offensichtlich nicht verstanden. »Herren gehen hoch.Wir gehen unten.«
    Raistlin starrte durch den Nebel auf den Aufzug. Dann nickte er verstehend. »Die Drakonier glauben wahrscheinlich, daß
wir in der Falle sitzen, und wissen nicht, wie wir zum unteren Teil der Stadt kommen. Falls sich der Großteil der Drakonier oben befindet, könnten wir sicher nach unten gelangen.«
    »Na schön«, sagte Sturm. »Aber wie bei Istar kommen wir nach unten? Die meisten von uns können nicht fliegen!«
    Bupu streckte die Hände aus. »Schlingenpflanze!« sagte sie. Als sie die verwirrten Blicke sah, stapfte die Gossenzwergin zum Rand des Wasserfalls und zeigte nach unten. Dicke grüne Schlingpflanzen hingen wie riesige Schlangen über dem steinigen Abhang. Die Blätter der Pflanzen waren zerrissen, zerfetzt und an einigen Stellen völlig herausgerissen, aber die Ranken selbst erschienen dick und stabil, wenn auch glitschig.
    Goldmond, ungewöhnlich blaß, kroch zum Rand, spähte hinunter und schob sich eilig zurück. Es war ein steiler Abhang, der über mehr als hundert Meter direkt zu einer mit Schutt übersäten Pflastersteinstraße führte. Flußwind legte beruhigend seinenArm um sie.
    »Ich habe schon unangenehmere Klettereien erlebt«, sagte Caramon aufmunternd.
    »Nun, mir gefällt das nicht«, sagte Flint. »Aber trotzdem besser, als in einer Kloake rumzurutschen.« Er hielt sich an einer Kletterpflanze fest, schwang sich über den Rand und begann, sich langsam nach unten zu arbeiten. »Es ist nicht so schlimm«, rief er nach oben.
    Tolpan folgte Flint. Er war so flink und geschickt, daß er von Bupu ein anerkennendes Grunzen erntete.
    Die Gossenzwergin sah zu Raistlin, zeigte auf sein langes, fließendes Gewand und runzelte die Stirn. Der Magier lächelte sie beruhigend an. Er stellte sich an den Rand der Klippe und sagte leise: »Pveathrfall.« Die Kristallkugel an seinem Stab flammte auf, und Raistlin sprang über den Klippenrand und verschwand im Nebel. Bupu schrie auf.Tanis hielt sie fest, da er fürchtete, die Bewunderin könnte sich hinterherwerfen.
    »Mit ihm ist alles in Ordnung«, versicherte ihr der Halb-Elf und empfand Mitleid mit ihr, als er echte Furcht in ihrem Gesicht sah. »Er ist Magier«, sagte er. »Magie.Weißt du.«

    Bupu wußte es offensichtlich nicht, denn sie starrte Tanis argwöhnisch an, schwang ihren Beutel um den Hals und begann mit dem Abstieg. Die restlichen Gefährten wollten folgen, als Goldmond verzweifelt flüsterte: »Ich kann nicht.«
    Flußwind nahm ihre Hände. »Kan-toka«, sagte er leise. »Es wird schon in Ordnung gehen. Du hast gehört, was der Zwerg gesagt hat. Sieh nur nicht nach unten.«
    Goldmond

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