Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
Vom Netzwerk:
Gefährten gegenüber treu und zuverlässig. Er,Tanis, würde seine Hand dafür ins Feuer legen. Wo war Raistlin? Tot vielleicht. Das war jetzt egal. Sie würden alle sterben.

    »Tanis« – der Halb-Elf spürte einen festen Griff um seinen Arm und erkannte Sturms tiefe Stimme –, »ich weiß, was du denkst.Wir haben keine andere Wahl. Die Zeit ist knapp. Das ist unsere einzige Möglichkeit, um an die Scheiben zu kommen. Wir werden keine andere bekommen.«
    »Ich werde nachsehen«, sagte Tanis. Er kletterte am Kender vorbei und lugte durch das Gitter. Es war dunkel, auf magische Weise dunkel. Tanis versuchte nachzudenken. Sturm hatte recht: Die Zeit war knapp. Aber konnte er sich auf das Urteil des Ritters verlassen? Sturm wollte gegen den Drachen kämpfen! Tanis kroch die Leiter wieder hinunter. »Wir gehen«, sagte er. Plötzlich wollte er nur noch die ganze Sache hinter sich bringen, dann konnten sie nach Hause gehen. Heim nach Solace. »Nein, Tolpan.« Er hielt den Kender fest und zog ihn zurück. »Die Krieger gehen voran – Sturm und Caramon. Dann die anderen.«
    Aber der Ritter hatte ihn schon eilfertig beiseite geschoben, sein Schwert klirrte gegen seinen Oberschenkel.
    »Immer sind wir die letzten!« maulte Tolpan und schob den Zwerg vor. Flint kletterte langsam die Leiter hoch, seine Knie knirschten. »Beeil dich!« sagte Tolpan. »Ich hoffe, es passiert erst etwas, wenn wir oben sind. Ich habe noch nie mit einem Drachen geredet.«
    »Ich wette, der Drache hat auch noch nie mit einem Kender geredet!« schnaubte der Zwerg. »Dir sollte klar werden, du Hirnloser, daß wir wahrscheinlich sterben werden. Tanis weiß es, ich höre es aus seiner Stimme.«
    Tolpan machte eine Pause, hielt sich an der Leiter fest, während Sturm langsam das Gitter hochdrückte. »Weißt du, Flint«, sagte der Kender ernst, »mein Volk fürchtet sich nicht vor dem Tod. Irgendwie freuen wir uns darauf – das letzte große Abenteuer. Aber ich glaube, es macht mich traurig, aus diesem Leben zu gehen. Ich werde meine Sachen vermissen« – er klopfte an seine Beutel – »und meine Karten und dich und Tanis. Falls wir nicht«, fügte er strahlend hinzu, »alle an den gleichen Ort gelangen, wenn wir sterben.«

    Flint hatte plötzlich eine Vision, er sah den glücklichen Kender kalt und tot daliegen. Er spürte einen schmerzhaften Stich in seiner Brust und war über die Dunkelheit dankbar. Er räusperte sich und sagte mit heiserer Stimme: »Falls du dir einbildest, daß ich mein Leben nach dem Tod mit einem Haufen Kender verbringen werde, bist du noch verrückter als Raistlin. Komm j etzt!«
    Sturm hob vorsichtig das Gitter und schob es zur Seite. Er stemmte sich mühelos nach oben, wandte sich dann um und half Caramon, der Schwierigkeiten hatte, seinen Körper und sein klirrendes Waffenlager durch die Öffnung zu quetschen.
    »Bei Istar, leiser!« zischte Sturm.
    »Das versuche ich ja«, maulte Caramon und kletterte schließlich über den Rand. Sturm reichte Goldmond die Hand. Zuletzt kam Tolpan, entzückt, daß niemand etwas Aufregendes in seiner Abwesenheit unternommen hatte.
    »Wir brauchen Licht«, sagte Sturm.
    »Licht?« entgegnete eine Stimme, so kalt und dunkel wie eine Winternacht. »Ja, laßt uns Licht haben.«
    Sofort verschwand die Dunkelheit. Die Gefährten sahen, daß sie sich in einer riesigen kuppelförmigen Kammer befanden, die sich einige hundert Meter in die Höhe erstreckte. Kaltes, graues Licht filterte durch einen Spalt in der Decke und beleuchtete eine Art riesigen Altar in der Mitte des kreisförmigen Raumes. Auf dem Boden um den Altar lagen Berge von Juwelen, Münzen und andere Schätze der zerstörten Stadt. Die Juwelen glänzten nicht. Das Gold strahlte nicht. Das trübe Licht beleuchtete nichts – nur den schwarzen Drachen, der wie ein riesiges Raubtier auf dem Altar thronte.
    »Fühlt ihr euch hintergangen?« fragte der Drache im Plauderton.
    »Der Magier hat uns betrogen! Wo ist er? Dient er dir?« schrie Sturm hitzig, zog sein Schwert und trat einen Schritt vor.
    »Bleib zurück, widerlicher Ritter von Solamnia. Bleib zurück, oder euer Zauberer wird seine Magie nie mehr ausüben!« Der Drache schlängelte seinen Hals nach unten und starrte
sie mit leuchtendroten Augen an. Dann hob er langsam und vornehm einen Klauenfuß. Unter dem Fuß auf dem Sockel lag Raistlin.
    »Raist!« brüllte Caramon und sprang auf den Altar zu.
    »Halt, Dummkopf!« zischte der Drache. Er ließ eine Klaue leicht auf

Weitere Kostenlose Bücher